Erfahrungsbericht ICL-Implantation im Augenzentrum München
Verfasst: 23.10.2013, 21:14
Hallo,
lange hab ich drauf gewartet, auch mal so einen Bericht zu schreiben!
Jetzt ist es soweit:
Gestern um 9:10 Uhr war der OP Termin. Die 3 Tage vorher hatte ich meine Augen schon mit einer Tropftherapie auf die OP vorbereitet. Gestern sollte ich dann 1h vor der OP schon mal pupillenerweiternde Tropfen nehmen und 40min vor der OP im Augenzentrum sein.
Dort wurden dann noch 4 oder 5 mal weitere Tropfen in die Augen gegeben. Dann ging es absolut pünktlich in die Schleuse zum OP.
Dort gab's ein Kittelchen, Schuhüberzieher und eine Haube auf den Kopf.
Und weiter ging es in den OP-Vorraum. Schräg gegenüber stand ein Sessel/Stuhl, da sollte ich hingehen. Und was soll ich sagen, da hab ich dann Schiß gekriegt! Aber wie! Bis dahin ging's eigentlich. Etwas nervös, aber mehr nicht.
Man hat es mir offenbar angemerkt... Ein Traum von einer OP-Schwester hat sich super um mich gekümmert.
Im Sessel angekommen, hab ich links ein Blutdruckmessgerät, rechts einen Zugang gelegt bekommen. Ach ja, vorher gab's noch einen Beruhigungssaft.
Dann hat sich die Narkoseärztin bei mir vorgestellt und mir kurz erzählt, was gleich alles passiert und dass die Vorbereitungen länger dauern als die OP.
In die Augen gab es dann Betäubungstropfen und kurz danach was zur Desinfektion. Und zwar viel davon. "Spülen" wäre das richtige Wort, glaube ich. Damit mir nichts davon in die Ohren lief, hab ich extra Tücher unter die OP-Haube gesteckt bekommen.
Ich sollte dann die Augen geschlossen halten. Auch um die Augen herum wurde desinfiziert.
Kurz danach kam Dr. Parasta um mich zu begrüßen. Super ruhige Stimme, unheimlich freundlich. Das hat mir echt geholfen.
Op-Schwester und Narkoseärztin haben mich auch abwechselnd die Schulter gestreichelt. Hat mir sehr geholfen und nötig war's auch!!
Der Sessel war übrigens zur Liege geworden und darauf bin ich dann in den OP geschoben worden.
Man sagte mir, dass die Linsen gerade vorbereitet werden und es gleich los geht.
Begonnen wurde mit dem rechten Auge. Der Rest des Körpers verschwand unter einem Tuch. Zuerst kam eine Folie über das Auge, dann der Lid-Öffner. Alles kein Problem, hab nichts davon bemerkt. Dr. Parasta hat auch jeden seiner Schritte angekündigt.
Ich bilde mir ein, das Messer gesehen zu haben, gemerkt habe ich den Schnitt nicht.
Eigentlich im gleichen Moment hat er mir auch gesagt, dass die Linse schon drin ist und er sie jetzt ausrichtet. Ich hab keinen Druck oder so gespürt, gar nichts.
Plötzlich sagte er "Fertig". Die OP Lampe konnte ich sofort scharf sehen, vorher waren es einfach nur 3 helle verschwommene Lichter.
Ich war begeistert und hab ihm das auch gesagt. Allerdings gab's direkt ne Creme drauf und die Plastikkappe als Schutz. Schon war's wieder vorbei mit dem guten Sehen.
Egal, ich wußte ja, dass es funktioniert hatte.
Dr. Parasta hat mir dann gesagt, dass wir nun das 2. Auge machen. Ich war beeindruckt, wie schnell das ging und wir haben beide geschätzt, dass es etwa 5min gedauert hat.
Beim linken Auge war der Lidöffner etwas unangenehmer. Das habe ich auch gesagt und Dr. Parasta hat ihn irgendwie so hingefukkelt, dass es ok war. Den Schnitt habe ich als ganz leichtes kurzes Ziehen wahrgenommen. Der Rest ging genau so schnell und problemlos.
Und ehe ich mich versah, war ich auch schon wieder raus aus dem OP!
Zunächst bin ich dann mal liegen geblieben. Der Salbe wegen konnte ich nur verschwommen sehen. Darauf hatte man mich aber vorbereitet und man hat mich auch immer wieder dran erinnert, dass das so ok ist.
Nach und nach kamen auch noch andere Patienten aus dem OP.
Ich denke, dass ich nach etwa 20-30min wieder durch die Schleuse geführt wurde. Dort zog ich den Kittel usw aus und ging wieder in den Wartebereich. Dort bekam ich auf Wunsch eine Cola und habe einige Kekse verschlungen.
Ich war recht zufrieden mit der Gesamtsituation
Wir wohnen in der Nähe des Augenzentrums. Meine Frau war schon angerufen worden und auf dem Weg.
Ich bekam noch 2 Tabletten gegen zu hohen Augeninnendruck mit auf den Weg. Eine sollte ich um 18 Uhr nehmen, die zweite nur, wenn ich nachts einen Glaukomanfall bekomme und auch nur nach telefonischer Rücksprache. Eine Notrufnummer hatte ich schon bekommen.
Also ab ins Auto und nach Hause.
Dort bin ich umgehend ins Bett gegangen. Hab mich etwas hin und her gedreht und bin dann tief eingeschlafen. Etwa 2h lang.
Sehen konnte ich immer klarer. Allerdings mußten die Rolläden fast komplett runter gelassen sein. Draußen war schönster Sonnenschein und ich hatte noch riesige Pupillen und war entsprechend blendempfindlich.
Gegen Abend wurde die Optik dann etwas "komisch". Der weiße Schrank ging quasi an seinem Ende noch halb durchsichtig weiter. Dafür ragte die weiße Wand noch etwa 10cm in den (ausgeschalteten) schwarzen Fernseher hinein. War nicht super, aber nicht so schlimm, wie es sich anhört. Hab mich nicht drüber aufgeregt.
Aufgeregt hab ich mich aber später! Da war es dann ganz dunkel. Vor dem Balkon und dahinter im Park stehen einige Straßenlaternen. Und um jede von ihnen war ein Ring. Aber nicht klein und schmal, sondern etwa armdick. Die gingen auch ineinander über. Eigentlich war alles voll mit einem Lichtnebel.
Unbeschreiblich!
Unbeschreiblich Scheiße!
Ich mußte mich echt zusammen reißen. Hab versucht, alles auf Creme und Plastikschalen zu schieben und bin ins Bett gegangen.
Erstaunlicherweise bin ich auch sofort eingeschlafen.
Um kurz vor 6 bin ich aufgestanden und ins dunkle Wohnzimmer gegangen. Und siehe da: die Ringe waren weg. Und zwar vollständig. Der Morgen war definitiv gerettet!
Es wurde hell und die Sicht war schon ziemlich gut. Die Plastikdinger haben halt genervt....
Um 11 hatte ich den Termin im Augenzentrum zur Nachuntersuchung. Bin zu Fuß hin gegangen und hab mich drüber amüsiert, wie mich die Leute angeglotzt haben weil ich so doof mit meinen Augenklappen aussah
.
Dort kamen die Dinger ab und:
Ich konnte sehen! Aber wie!
Mir kam's großartig vor. Waren einzeln aber jeweils nur 80%, zusammen 100%. Das soll sich aber noch bessern und das glaube ich auch. Für die Führerscheinbescheinigung hat's aber schon gereicht.
Die Lage der Linsen wurde noch kontrolliert und für ok befunden.
Also ab nach Hause...
Auf dem Weg bin ich in nem Einkaufszentrum vorbei. Ich glaub, die Leute dachten, ich wär auf Droge! Bin mit riesen Augen rumgelaufen und fand alles super und aufregend.
Bevor ich das hier schreibe, wollte ich noch den Abend abwarten, um meine Laternen hier nochmal betrachten zu können.
Ich hab keinerlei Halos oder Starbursts, die Lampen sind knallscharf. Manchmal ist für maximal eine Zehntelsekunde ein Kreis drumrum, der dann sofort verschwindet. Hab noch nicht heraus gefunden, wann und warum das so ist. Scheint keiner Regel zu unterliegen.
Stört mich aber auch gar nicht, ist nämlich besser als mit Brille. Da hatte ich deutliche Starbursts. Es kann gern so bleiben!
Übrigens sehe ich auch die gleichen leichten Lichtringe, wenn das Licht von schräg oben in die Augen fällt, die hier auch einige andere schon beschrieben haben. Wenn ich unter einer Lampe durchgehe z.B.
Das ist aber wirklich kaum merklich und ok!
Ich bin grad einfach nur glücklich! Ich sehe wahnsinnig kontrastreich und scharf. Und alles ist größer als mit Brille!
Mit der Entscheidung, die OP im Augenzentrum machen zu lassen, bin ich vollauf zufrieden. Ein wahnsinnig nettes und professionelles Praxisteam, ein menschlicher und offener Doktor. Und das bei einem Patienten, der sicherlich nicht zu den einfachsten gehört...
Was will ich mehr?
Vielen Dank!
Und auch danke an alle hier, die mir durch die letzten, z. T. recht harten Wochen geholfen haben!
Ich hab jetzt hier einiges an unnützem Material rumliegen. Diverse Brillen, Kontaktlinsen - so Sachen halt....
Braucht das jemand?
Oder wie der Rosen-Inder sagen würde:
Wolle Brille kaufe?
lange hab ich drauf gewartet, auch mal so einen Bericht zu schreiben!
Jetzt ist es soweit:
Gestern um 9:10 Uhr war der OP Termin. Die 3 Tage vorher hatte ich meine Augen schon mit einer Tropftherapie auf die OP vorbereitet. Gestern sollte ich dann 1h vor der OP schon mal pupillenerweiternde Tropfen nehmen und 40min vor der OP im Augenzentrum sein.
Dort wurden dann noch 4 oder 5 mal weitere Tropfen in die Augen gegeben. Dann ging es absolut pünktlich in die Schleuse zum OP.
Dort gab's ein Kittelchen, Schuhüberzieher und eine Haube auf den Kopf.
Und weiter ging es in den OP-Vorraum. Schräg gegenüber stand ein Sessel/Stuhl, da sollte ich hingehen. Und was soll ich sagen, da hab ich dann Schiß gekriegt! Aber wie! Bis dahin ging's eigentlich. Etwas nervös, aber mehr nicht.
Man hat es mir offenbar angemerkt... Ein Traum von einer OP-Schwester hat sich super um mich gekümmert.
Im Sessel angekommen, hab ich links ein Blutdruckmessgerät, rechts einen Zugang gelegt bekommen. Ach ja, vorher gab's noch einen Beruhigungssaft.
Dann hat sich die Narkoseärztin bei mir vorgestellt und mir kurz erzählt, was gleich alles passiert und dass die Vorbereitungen länger dauern als die OP.
In die Augen gab es dann Betäubungstropfen und kurz danach was zur Desinfektion. Und zwar viel davon. "Spülen" wäre das richtige Wort, glaube ich. Damit mir nichts davon in die Ohren lief, hab ich extra Tücher unter die OP-Haube gesteckt bekommen.
Ich sollte dann die Augen geschlossen halten. Auch um die Augen herum wurde desinfiziert.
Kurz danach kam Dr. Parasta um mich zu begrüßen. Super ruhige Stimme, unheimlich freundlich. Das hat mir echt geholfen.
Op-Schwester und Narkoseärztin haben mich auch abwechselnd die Schulter gestreichelt. Hat mir sehr geholfen und nötig war's auch!!
Der Sessel war übrigens zur Liege geworden und darauf bin ich dann in den OP geschoben worden.
Man sagte mir, dass die Linsen gerade vorbereitet werden und es gleich los geht.
Begonnen wurde mit dem rechten Auge. Der Rest des Körpers verschwand unter einem Tuch. Zuerst kam eine Folie über das Auge, dann der Lid-Öffner. Alles kein Problem, hab nichts davon bemerkt. Dr. Parasta hat auch jeden seiner Schritte angekündigt.
Ich bilde mir ein, das Messer gesehen zu haben, gemerkt habe ich den Schnitt nicht.
Eigentlich im gleichen Moment hat er mir auch gesagt, dass die Linse schon drin ist und er sie jetzt ausrichtet. Ich hab keinen Druck oder so gespürt, gar nichts.
Plötzlich sagte er "Fertig". Die OP Lampe konnte ich sofort scharf sehen, vorher waren es einfach nur 3 helle verschwommene Lichter.
Ich war begeistert und hab ihm das auch gesagt. Allerdings gab's direkt ne Creme drauf und die Plastikkappe als Schutz. Schon war's wieder vorbei mit dem guten Sehen.
Egal, ich wußte ja, dass es funktioniert hatte.
Dr. Parasta hat mir dann gesagt, dass wir nun das 2. Auge machen. Ich war beeindruckt, wie schnell das ging und wir haben beide geschätzt, dass es etwa 5min gedauert hat.
Beim linken Auge war der Lidöffner etwas unangenehmer. Das habe ich auch gesagt und Dr. Parasta hat ihn irgendwie so hingefukkelt, dass es ok war. Den Schnitt habe ich als ganz leichtes kurzes Ziehen wahrgenommen. Der Rest ging genau so schnell und problemlos.
Und ehe ich mich versah, war ich auch schon wieder raus aus dem OP!
Zunächst bin ich dann mal liegen geblieben. Der Salbe wegen konnte ich nur verschwommen sehen. Darauf hatte man mich aber vorbereitet und man hat mich auch immer wieder dran erinnert, dass das so ok ist.
Nach und nach kamen auch noch andere Patienten aus dem OP.
Ich denke, dass ich nach etwa 20-30min wieder durch die Schleuse geführt wurde. Dort zog ich den Kittel usw aus und ging wieder in den Wartebereich. Dort bekam ich auf Wunsch eine Cola und habe einige Kekse verschlungen.
Ich war recht zufrieden mit der Gesamtsituation

Wir wohnen in der Nähe des Augenzentrums. Meine Frau war schon angerufen worden und auf dem Weg.
Ich bekam noch 2 Tabletten gegen zu hohen Augeninnendruck mit auf den Weg. Eine sollte ich um 18 Uhr nehmen, die zweite nur, wenn ich nachts einen Glaukomanfall bekomme und auch nur nach telefonischer Rücksprache. Eine Notrufnummer hatte ich schon bekommen.
Also ab ins Auto und nach Hause.
Dort bin ich umgehend ins Bett gegangen. Hab mich etwas hin und her gedreht und bin dann tief eingeschlafen. Etwa 2h lang.
Sehen konnte ich immer klarer. Allerdings mußten die Rolläden fast komplett runter gelassen sein. Draußen war schönster Sonnenschein und ich hatte noch riesige Pupillen und war entsprechend blendempfindlich.
Gegen Abend wurde die Optik dann etwas "komisch". Der weiße Schrank ging quasi an seinem Ende noch halb durchsichtig weiter. Dafür ragte die weiße Wand noch etwa 10cm in den (ausgeschalteten) schwarzen Fernseher hinein. War nicht super, aber nicht so schlimm, wie es sich anhört. Hab mich nicht drüber aufgeregt.
Aufgeregt hab ich mich aber später! Da war es dann ganz dunkel. Vor dem Balkon und dahinter im Park stehen einige Straßenlaternen. Und um jede von ihnen war ein Ring. Aber nicht klein und schmal, sondern etwa armdick. Die gingen auch ineinander über. Eigentlich war alles voll mit einem Lichtnebel.
Unbeschreiblich!
Unbeschreiblich Scheiße!
Ich mußte mich echt zusammen reißen. Hab versucht, alles auf Creme und Plastikschalen zu schieben und bin ins Bett gegangen.
Erstaunlicherweise bin ich auch sofort eingeschlafen.
Um kurz vor 6 bin ich aufgestanden und ins dunkle Wohnzimmer gegangen. Und siehe da: die Ringe waren weg. Und zwar vollständig. Der Morgen war definitiv gerettet!
Es wurde hell und die Sicht war schon ziemlich gut. Die Plastikdinger haben halt genervt....
Um 11 hatte ich den Termin im Augenzentrum zur Nachuntersuchung. Bin zu Fuß hin gegangen und hab mich drüber amüsiert, wie mich die Leute angeglotzt haben weil ich so doof mit meinen Augenklappen aussah

Dort kamen die Dinger ab und:
Ich konnte sehen! Aber wie!
Mir kam's großartig vor. Waren einzeln aber jeweils nur 80%, zusammen 100%. Das soll sich aber noch bessern und das glaube ich auch. Für die Führerscheinbescheinigung hat's aber schon gereicht.
Die Lage der Linsen wurde noch kontrolliert und für ok befunden.
Also ab nach Hause...
Auf dem Weg bin ich in nem Einkaufszentrum vorbei. Ich glaub, die Leute dachten, ich wär auf Droge! Bin mit riesen Augen rumgelaufen und fand alles super und aufregend.
Bevor ich das hier schreibe, wollte ich noch den Abend abwarten, um meine Laternen hier nochmal betrachten zu können.
Ich hab keinerlei Halos oder Starbursts, die Lampen sind knallscharf. Manchmal ist für maximal eine Zehntelsekunde ein Kreis drumrum, der dann sofort verschwindet. Hab noch nicht heraus gefunden, wann und warum das so ist. Scheint keiner Regel zu unterliegen.
Stört mich aber auch gar nicht, ist nämlich besser als mit Brille. Da hatte ich deutliche Starbursts. Es kann gern so bleiben!
Übrigens sehe ich auch die gleichen leichten Lichtringe, wenn das Licht von schräg oben in die Augen fällt, die hier auch einige andere schon beschrieben haben. Wenn ich unter einer Lampe durchgehe z.B.
Das ist aber wirklich kaum merklich und ok!
Ich bin grad einfach nur glücklich! Ich sehe wahnsinnig kontrastreich und scharf. Und alles ist größer als mit Brille!
Mit der Entscheidung, die OP im Augenzentrum machen zu lassen, bin ich vollauf zufrieden. Ein wahnsinnig nettes und professionelles Praxisteam, ein menschlicher und offener Doktor. Und das bei einem Patienten, der sicherlich nicht zu den einfachsten gehört...
Was will ich mehr?
Vielen Dank!
Und auch danke an alle hier, die mir durch die letzten, z. T. recht harten Wochen geholfen haben!
Ich hab jetzt hier einiges an unnützem Material rumliegen. Diverse Brillen, Kontaktlinsen - so Sachen halt....
Braucht das jemand?
Oder wie der Rosen-Inder sagen würde:
Wolle Brille kaufe?