Was ist wenn ein Arzt bewusst einen Fehler nicht korrigiert?

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Moderator: Frankyboy

stony99999
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Was ist wenn ein Arzt bewusst einen Fehler nicht korrigiert?

Beitrag von stony99999 » 17.07.2013, 23:05

Hallo,

hätte mal eine theoretische Frage:

Ich quäle mich seit der Linsenimplantation mit starken Starbursteffekten, selbst bei geringer Dunkelheit.
Seit einiger Zeit sehe ich auch Lichthöfe (war am Anfang nicht der Fall!).

Die Starbursts verbessern sich kräft mit pupillenverkleinernden Augentropfen. Allerdings ist das für mich kein Dauerzustand (da ich ja ständig und überall Tropfen mitnehmen müsste wenn ich Abends noch Autofahren möchte).

Meine Pupillen gehen eigentlich schon bei geringer Dunkelheit riesig auf und nur noch wenig Farbe der Iris ist zu sehen.

Hätte der Arzt das vorher sehen müssen? Hätte er dann überhaupt Linsen implantieren dürfen?

Ein zweiter Arzt sagte, daß meine ICLs viel zu nah an meinen natürlichen Linsen sind und, daß man besser die ICLs wieder rausnimmt. Mein Doc sagt alles quatsch und alles perfekter Abstand. Ich habe ein bisschen Bedenken, daß evtl. etwas permanet kaputt gehen könnte (grauer Star?).

Kennt jemand diese Probleme? Wie wäre der Fall juristisch zu sehen, wenn 1) offensichtlich die Dunkelpupille zu gross ist und 2) er seinen Fehler nicht durch entfernen der ICL korrigieren wollte und somit evtl. einen Folgeschaden hätte verhindern können?

Vielen Dank vorab! Das Forum ist die allerbeste Adresse um Infos zu bekommen (hätte ich mal vorher mehr gelesen...)

Viele Grüße
Stony

Frankyboy
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Re: Was ist wenn ein Arzt bewusst einen Fehler nicht korrigiert?

Beitrag von Frankyboy » 18.07.2013, 07:27

Hallo Stony,

ohne zu wissen, welcher der Ärzte jetzt richtig liegt ist Dein operierender Arzt natürlich befangen, da er ja ansonsten zugeben müsste, dass er einen möglicherweise ungeeigneten Patienten operiert hat.

Von der juristischen Seite mal ganz abgesehen ist es natürlich wichtig für Dich, ein zufriedenstellendes Sehergebnis zu erreichen. Und da ist es ganz und gar nicht unanständig, sich die Meinung eines anderen Arztes, der mit dem Thema vertraut ist, einzuholen.

Viele Grüße
Frank
Femto-Wellenfront-Lasik bei Augentis (Optegra) in Krefeld am 21.10.2010
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http://augenlaser.operationauge.de/femto-wellenfront-lasik-bei-augentis-krefeld-t8599.html

Adlerauge273
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Re: Was ist wenn ein Arzt bewusst einen Fehler nicht korrigiert?

Beitrag von Adlerauge273 » 18.07.2013, 09:48

Hi,

Zu den juristischen Fragen kann ich nichts sagen, aber eigentlich gibt es für die Beratung vor der OP Standard-Formblätter, mit denen auf die möglichen Risiken und Nebeneffekte (wie z.B. Halos und Starbursts) aufmerksam gemacht wird. Du hast vor OP auch sicher irgendetwas unterschreiben müssen, das würde ich mir nochmal genauer durchlesen...

Wenn ein Arzt sagt, die ICL sitzt richtig, und ein anderer genau das Gegenteil, wird Dir nichts anderes übrigbleiben, als die Meinung eines 3. Arztes einzuholen. Wenn die ICL wirklich die eigene Linse berührt, besteht in der Tat die Gefahr, dass sich dort ein grauer Star bildet. Andererseits ist jede OP mit Risiken verbunden, sodass man nicht einfach "rumschneiden" sollte, wenn der Sitz der Linse zwar okay, aber vielleicht nicht perfekt ist (bzw. nicht besser werden kann).

Grüsse,
Adlerauge.

stony99999
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Re: Was ist wenn ein Arzt bewusst einen Fehler nicht korrigiert?

Beitrag von stony99999 » 18.07.2013, 20:05

Hallo,

danke für die Antworten.

Natürlich musste ich auch das Beiblatt über mögliche Nebenwirkungen unterschreiben. Aber im allgemeinen wird einem vorher gesagt: "ja ja, müssen wir machen, aber alles total unwahrscheinlich und kommt nur gaaanz selten vor". Ist der Arzt denn wirklich schon damit aus dem Schneider, nur weil es vorher erwähnt wurde?

Mensch, ist ja wie bei Zahnärzten. Jeder Doc darf einem ne Schraube in den Kiefer jagen...

Danke und viele Grüße
Stony

iclv4c
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Re: Was ist wenn ein Arzt bewusst einen Fehler nicht korrigiert?

Beitrag von iclv4c » 19.07.2013, 10:10

stony
eine große dunkelpupille birgt tatsächlich ein höheres risiko für halos, glares, starbusts etc. für sich genommen zunächst mal noch kein medizinisches k.o.-kriterium, in jedem fall aber ein punkt, den der arzt vor der op ansprechen sollte (meiner meinung nach auch ansprechen muss, so dass der patient selbst entscheiden kann, ob ihm das bessere sehen bei tag die möglichen einschränkungen bei nacht wert sind). um es ansprechen zu können, sollte er es in der voruntersuchung aber auch geprüft haben! normalerweise ist das ein standardprocedere das immer durchgeführt wird. möglicherweise wird sich das ganze mit der zeit bessern oder auch verschwinden, möglicherweise wirst du aber auch damit leben müssen.
Ein zweiter Arzt sagte, daß meine ICLs viel zu nah an meinen natürlichen Linsen sind und, daß man besser die ICLs wieder rausnimmt. Mein Doc sagt alles quatsch und alles perfekter Abstand. Ich habe ein bisschen Bedenken, daß evtl. etwas permanet kaputt gehen könnte (grauer Star?).
der raum für die implantation einer hinterkammerlinse ist in der tat sehr klein. es handelt sich um den raum zwischen irisrückseite und natürlicher linse. der abstand zur natürlichen linse ist ergo extrem gering. "extrem gering" heißt aber noch lange nicht, dass sie sich berühren. was also die aussage des zweiten arztes angeht, gibt es 2 möglichkeiten:

1. er hat eine spezielle aufnahme deines auges gemacht und kann so den realen abstand zwischen natürlicher linse und icl messen bzw. beurteilen UND dabei feststellen, dass die icl schlechtestenfalls aufliegt. das wäre tatsächlich suboptimal, denn dann wäre ein grauer star die folge... die linse sollte also ggfs. wirklich entnommen werden.

2. er hat sich das ganze nur mit der spaltlampe angeschaut und hat schlicht keine ahnung von hinterkammerlinsen.

ich wünsche dir, dass letzteres der fall ist. um unsicherheiten auszuschließen, würde ich mir von meinem operateur bei jeder kontrolle einen befundbericht geben lassen. aus diesem sollten insbesondere zwei werte hervorgehen: abstand icl / linse (vault genannt); anzahl endothelzellen. dann hast du es schriftlich und im wahrsten sinne des wortes "etwas in der hand". jeder doc würde sich zweimal überlegen, ob er unrichtige angaben machen würde. von nachuntersuchung zu nachuntersuchung kannst du so im prinzip die werte selbst vergleichen.

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