Problem: Nebel / starke Blendung nach ICL-Implantation

Imlantierbare Contactlinsen (ICL), IOL, Artisan, Verisyse, Bioptics, Hinterkammerlinsen, Vorderkammerlinsen, Iris Clip Linsen, Clear Lens Extraction (CLE)

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fms
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Problem: Nebel / starke Blendung nach ICL-Implantation

Beitrag von fms » 28.10.2012, 19:03

Hallo Forum,

ich schreibe hier, weil ich ein Problem habe, mit dem ich aktuell nicht weiterkomme.

Ich hatte meine Implantationen von Hinterkammerlinsen am 10.10. (rechts, normale Linse) und 17.10. (links, torische Linse) bei Euro Eyes in München.

Einen Gesamterfahrungsbericht kann ich aktuell aus Zeitgründen nicht schreiben, prinzipiell sind die OPs jedoch problemlos verlaufen.

Mein rechtes Auge war 1 Woche nach der OP schon ziemlich gut, die üblichen Lichtringe waren anfangs sehr stark, sonst aber keine Probleme.

Beim linken Auge habe ich seit der OP weißen Nebel vor dem Auge, der sich seither nicht wirklich gebessert hat. Besonders tritt dies auf, wenn ich eine helle Lichtquelle vor mir (auch schräg) habe (Lampe, Fensterfront, auch nur draußen bei Tageslicht, im Dunkeln bei Straßenlaternenlicht, etc.). Auch momentan blendet der Monitor beim Schreiben. Die Buchstaben sehe ich zwar klar, aber alles um den Monitor herum liegt beim linken Auge hinter milchigem Weiß.
Es scheint sich hierbei um eine starke Streuung des Lichts im Strahlengang des Auges zu handeln.

Die Symptome hierbei sind:
- die Welt sieht links aus, als würde sie im Nebel liegen (im Vergleich beim rechten Auge allerklarste Sicht)
- Feine Konturen, Helligkeitsverläufe, Kontraste und auch Farben gehen verloren (rechtes Auge: alles knackscharf, kontrastreich, farbenreich)
- An hellen Tagen komme ich mir wie auf Drogen vor, da das linke Auge deutlich matter sieht als das rechte

Wer schon mal Kontaktlinsen getragen hat, kennt die Symptome wahrscheinlich, wenn die Linsen etwas trocken werden und sich ein Fettfilm auf dem Auge bildet. Nur hilft da ein Tropfen Tränenflüssigkeit oder Linsen raus. Bei der implantierten Linse gibt es leider keine Auswege :cry:

Interessanterweise habe ich auf beiden Augen 150% unter den „Laborbedingungen“ im Untersuchungszimmer (eher dunkel, projizierte schwarze Buchstaben auf hell leuchtendem Hintergrund).

In der Realität, z.B. im Wartezimmer (helle Fensterfront, große buschartige Pflanze davor), kann ich mit dem linken Auge keine Details mehr erkennen (z.B. Blätter im / am Busch), während das mit dem rechten Auge tadellos geht.

Von den Ärzten habe ich bisher nicht wirklich zufrieden stellende Aussagen erhalten:
- Mir würde das nur auffallen, weil ich als Konstrukteur und Fotograf ein geübtes Auge habe, normalen Menschen würde das wahrscheinlich gar nicht auffallen... blabla...
- Nach langer Ratlosigkeit die Aussage: "Das haben alle..."

Nach Aussage der Ärzte ist keine Entzündung im Auge, Augendruck völlig i.O., keine besondere Trockenheit oder andere "schlimme" Sachen.

Eine Bekannte, die dieselbe OP bei derselben Klinik und vom selben Professor durchführen ließ, kennt diese Probleme nicht.

Im Internet bin ich auf verschiedene Stichworte gekommen, die mich jedoch allesamt nicht wirklich weiter bringen, wie Grauer Star, Hornhauttrübung, Ablagerungen auf der Linse, etc.

Diese Dinge müssten doch von den Ärzten gefunden werden, oder? Bisher gab es jedoch keine plausible Erklärung und sonst primär vertrösten auf "bis zu 3 Monate"...

Kennt jemand das Problem und kann mir was dazu sagen? Weiß im Moment nicht, was ich machen soll.

Danke für alle Antworten zu dem Thema :)

VG,
fms

Adlerauge273
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Re: Problem: Nebel / starke Blendung nach ICL-Implantation

Beitrag von Adlerauge273 » 29.10.2012, 10:09

Hallo,

Ich habe ziemlich genau die gleichen Probleme wie Du, nur habe ich die AcrySof Cachet implantiert bekommen. Ich war übrigens auch bei EE in M, nur sind bei mir ziemliche Komplikationen bei der OP auf dem einen Auge aufgetreten, deswegen habe ich das zunächst darauf zurückgeführt (die OP war schon Anfang September).

Auch ich hatte zunächst alles Mögliche in Verdacht (Hornhaut, Kammerwasser, Iris, die eigene und die Kunstlinse), das hat der Arzt aber ausgeschlossen (wurde durch einen zweiten Arzt bestätigt). Bei der letzten Untersuchung wurde dann eine starke Glaskörpertrübung (GKT) festgestellt - nach weiterem Recherchieren im Internet eine plausible, wenn auch frustrierende Diagnose, denn: es gibt praktisch nichts, was man dagegen machen kann. Es kann sein, dass es nach einer gewissen Zeit von selbst besser wird (3 Monate sind eh schon eine optimistische Schätzung), es kann aber auch sein, dass es keine Änderung gibt oder sogar schlechter wird (ich merke z.B. nach 2 Monaten schon eine Veränderung, aber keine wirkliche Verbesserung der Sicht).

GKT sind nach solchen OPs nicht selten, gelten aber nicht als krankhaft, da sie auch durch das normale Altern auftreten können (insbesondere bei Kurzsichtigen), siehe z.B.

http://www.neuhann.de/glaskoerperabhebu ... rtruebung/

Ich vermute, deswegen weisen viele Ärzte auch nicht auf dieses Risiko hin.

Fazit: Lass Dich beim nächsten Mal konkret auf eine GKT untersuchen (solltest dabei "weitgetropft" werden), falls es bei Dir auch dieses Problem ist, heißt es wirklich nur mehr: abwarten und hoffen...

Tut mir leid, dass ich keine erfreulichere Einschätzung für Dich habe.

LG,
(ehemaliges) Adlerauge.

PS: Die einzige Möglichkeit, die Situation für mich derzeit halbwegs erträglich zu machen, ist, die meiste Zeit mit einer starken Sonnenbrille herumzulaufen - auch im Büro und beim Arbeiten am PC. Soviel zum Thema "ein Leben ohne Brille"...

fms
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Re: Problem: Nebel / starke Blendung nach ICL-Implantation

Beitrag von fms » 29.10.2012, 11:34

Danke für die Antwort.

Was für Komplikationen waren es denn bei Dir?
Bei mir hat links die Betäubung anfangs nicht genug gewirkt, daher hab ich die OP zuerst als ziemliches Gestochere erlebt. Wurde dann aber umgehend massiv nachbetäubt, nur konnte ich mich danach nicht mehr so recht entspannen. Aber ich glaube, das hat nichts mit dem Nebelsehen zu tun.

Eine Glaskörpertrübung im Sinne der vor dem Auge fliegenden Mücken hatte ich schon vor der OP, aus den Link entnehme ich jedoch nichts, was dieses "Nebelsehen" erklärt.

Bezüglich Sonnenbrille: Mit der Lichtmenge habe ich eigentlich keine Probleme. Die hellen Lichtquellen verursachen nur irgendwie eine starke Streuung im Auge, aber keine Blendung.

Weiterhin habe ich noch Halo-Ringe , aber da kommt es mir so vor, als würde mein Gehirn diese schon etwas besser ausblenden.

Naja, ich habe am Mittwoch einen Termin beim Professor selbst. Werde ich ihn auf alle Fälle mal darauf ansprechen.

LG,
fms

Adlerauge273
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Re: Problem: Nebel / starke Blendung nach ICL-Implantation

Beitrag von Adlerauge273 » 29.10.2012, 13:52

Hallo,

Bei mir blieb bei der Linsen-OP eine größere Menge des Gleitgels, das zum Einführen der Linse in das Auge injiziert wird, im Auge zurück, sodass der Augendruck innerhalb kurzer Zeit so stark angestiegen ist, dass ich einen Glaukomanfall erlitten habe. Daher wurde ich am nächsten Tag ins Krankenhaus überwiesen, wo in einer Not-OP das Auge noch mal aufgeschnitten wurde, um das Gel zu entfernen (während dieser OP musste dann auch stark nachbetäubt werden). Bei dieser OP dürfte dann der GK etwas abbekommen haben, denn seither habe ich diese Schleiersicht. Die Not-OP im KH wurde übrigens vom Prof. selbst durchgeführt, die Linsen-OP bei EE von seiner Tochter.

Eine GKT muss sich übrigens nicht unbedingt in "Fliegenden Mücken" äußern, sondern kann auch eine Schleiersicht verursachen (je nach dem, wo sich eine "Blase" im GK gebildet hat und womit sich diese Blase gefüllt hat). Leider finde ich den Link nicht mehr, der das erklärt.

Die Sonnenbrille verwende ich übrigens, damit der Schleier weniger stark stört (Du hast selbst geschrieben, dass er Dir bei hellem Licht stärker auffällt - so ist das auch bei mir). Sonst bekomme ich Kopfschmerzen, da das Auge versucht, die Unschärfe durch den Schleier (bzw. den Kontrastverlust) auszugleichen - was natürlich nicht geht.

Bin schon gespannt, was der Prof. sagt. Halte uns bitte auf dem Laufenden (vielleicht hat es bei Dir ja eine andere Ursache).

Grüße,
Adlerauge.

Imperator
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Re: Problem: Nebel / starke Blendung nach ICL-Implantation

Beitrag von Imperator » 29.10.2012, 15:54

Hallo,

um noch was weniger gravierendes in den Raum zu werfen, es könnte durchaus "nur" eine Hornhauttrübung sein.
Gibt ebenfalls diesen Nebelblick und entsteht auch durch einen Anstieg des Augendrucks, durch den Kammerwasser in die Hornhaut gedrückt wird.
Das ist schon ein wenig Pech, kann aber bei soeiner OP passieren.
Der Druck sinkt dann wieder von alleine auf Normalniveau, was bei dir auch offensichtlich der Fall war, ganz ohne weitere OP oder sonstiges Zutun.
Nur durch dass Wasser in der Hornhaut bleibt die erstmal trüb, denn bis das da vollständig wieder raus ist, kann das schon ne Weile dauern, und irgentwann isses auch weg.
Man kann den Prozess auch beschleunigen, wenns denn das nun ist, villeicht bringt der Mittwoch ja auch völlig neue Erkenntnisse...

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