Erfahrungsbericht ICL, Dr. Tobias Neuhann in München (AAM)

Imlantierbare Contactlinsen (ICL), IOL, Artisan, Verisyse, Bioptics, Hinterkammerlinsen, Vorderkammerlinsen, Iris Clip Linsen, Clear Lens Extraction (CLE)

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wasserschneckchen
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Re: Erfahrungsbericht ICL, Dr. Tobias Neuhann in München (AAM)

Beitrag von wasserschneckchen » 08.03.2013, 18:35

Hi Tom,

ist doch super, dass Du auf meinen "alten" Bericht reagierst - ich freue mich, Dir evtl. helfen zu können !

Gleich vorweg:
Ich würde es immer wieder machen. Meine Lebensqualität ohne Linsen und/oder Brille ist echt hervorragend. Kein Gefummel mehr am Auge, kein Fremdkörpergefühl, keine Angst vor schmerzhaftem Verrutschen oder Verlieren der Kontaktlinsen, kein langwieriges Reinigen am Abend usw.

Medizinisch ist bei mir auch noch alles klar - zumindest habe ich keine Beschwerden. Genaues weiß ich nach dem 21.05., da steht die jährliche Untersuchung an und danach kann ich auch mit Details aufwarten...

Mein jetziges Sehvermögen ist auf jeden Fall besser als mit der Brille (Fernsicht!) und ungefähr vergleichbar mit meinen Kontaktlinsen damals.
Manchmal fällt den Augen das Fokussieren schwer, z.B. wenn ich in der Dunkelheit auf mein beleuchtetes Handy-Display schaue, muss sich das Auge erst auf das Licht einstellen. Nichts Dramatisches also.
Unscharf sehe ich eigentlich nur in der Früh nach dem Aufstehen, dann sind meine Augen evtl. etwas trocken. Ich tropfe aber nichts, sondern das pendelt sich schnell wieder selbst ein.
Sehr kleine Schrift (Beipackzettel o.ä.) ist - wie schon beschrieben - schwer zu lesen. Das ging als Kurzsichtige besser, zumindest wenn ich mir die Sachen dann dicht vor die Augen gehalten habe :) . Gleiches Problem übrigens bei "Feinarbeiten" wie Augenbrauen zupfen, Mitesser aufspüren etc. :lol:

Das einzig Negative sind nach wie vor die starken Halos tagsüber: Die sind leider nicht im geringsten weniger geworden, da kann mein Gehirn auch nichts ausblenden, wie es immer so schön heißt. Ich muss einfach damit leben, dass Lichteinfall vor allem beim linken Auge große, pulsierende, regenbogenfarbene Kreise verursacht. Egal, ob Kunstlicht oder Sonnenlicht. Ich werde auf alle Fälle meinen Arzt fragen, ob dies vielleicht vom kleinen Loch in der Mitte der ICL kommen kann. Denn nachdem die Halos nicht statisch sind, sondern mit jeder Augenbewegung oder beim Blinzeln "wandern" und ihre Größe verändern, habe ich schon den Verdacht, dass das mit der Lichtbrechung am Rand des kleinen Loches zu tun haben kann. Möglicherweise ist es links stärker, weil dort eine torische Linse sitzt oder weil mein linkes Auge sowieso immer problematischer war. Vielleicht ist dort die ICL auch nicht perfekt zentriert ?
Der Vorteil des Loches ist aber ganz klar, dass es keinen Ärger mit Kammerwasser und Augendruck gibt und auch kein Loch in die Iris geschossen werden muss. Aber das wirst Du ja alles schon wissen.

In der Nacht sind meine Halos / Starbusts nicht viel schlimmer als mit Kontaktlinsen früher. Irgendjemand hat mal im Forum geschrieben "mir graut schon vor Weihnachtsbäumen", aber das geht bei mir. Ich werde einen Lichtpunkt immer als Stern oder Ring sehen, das bin ich schon gewöhnt.

Wo möchtest Du Dich denn operieren lassen ? Halte uns auf dem Laufenden !

Viele Grüße vom

Wasserschneckchen
ICL-OP am 09./11.05.2012.
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tom79
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Re: Erfahrungsbericht ICL, Dr. Tobias Neuhann in München (AAM)

Beitrag von tom79 » 11.03.2013, 09:37

Danke für deine Infos!
Bzgl OP bin ich noch unschlüssig. War schon bei einem Spezialisten in München, jedoch hat mich hier sehr gestört, dass er das als absolute Routine abgetan und alle Risiken runtergespielt hat - bzw mir sie nur auf Nachfrage gesagt hat. Da fühlte ich mich irgendwie eher bei einem Verkaufsgespräch...

Ich glaube ich warte noch 1-2 Jahre um zu sehen, ob meine Stärke jetzt endlich stabil bleibt (auch hier hat er mir 100% versichert, dass sich hier dann nichts mehr ändert - woher will er das wissen? Hab ihm meine Historie der letzten 10 Jahre vorgelegt...). Auch bzgl. Dunkelpupille und Halos wurde mir gesagt, dass das schon alles passt. O-Ton: "wenn Sie mit Kontaktlinsen keine Halos, Blendeffekte usw hatten, dann haben Sie sie mit ICL auch nicht"). Was soll ich davon halten?

Danach entscheide ich mich neu und gehe woanders hin. Femto-Lasik wäre ja theoretisch noch möglich. Aber die Möglichkeit es ggf Rückgängig zu machen, machen die ICL natürlich wieder attraktiver.
Aktuell mache ich mir einfach noch zu viele Gedanken über die ganzen "Nebenwirkungen" wie Halos und ggf Risiken (grauer Star). Bin da noch zu ängstlich...

Darf ich noch fragen welche Pupillengröße du hast? Kennst du noch andere ICLer, die z.B. überhaupt keine Halos haben?
Im Netz liest man halt leider oft nur die negativen Sachen...

Danke dir!

wasserschneckchen
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Re: Erfahrungsbericht ICL, Dr. Tobias Neuhann in München (AAM)

Beitrag von wasserschneckchen » 11.03.2013, 12:27

Hallo Tom,

ja, diese "Verkaufsgespräche" kenne ich nur zu gut !
Deshalb habe ich mich damals in der Augenklinik am Marienplatz auch erstmals gut aufgehoben gefühlt, weil dort Risiken und Nebenwirkungen der OP klar angesprochen wurden und ich nicht nur als überängstlicher Bedenkenträger hingestellt wurde...
Leider weiß ich meine Pupillengröße nicht, werde mich aber im Mai danach erkundigen.
Von anderen ICL-Operierten hört man eigentlich meist, dass nächtliche Halos störend sind, diese Tageslicht-Halos kommen, glaube ich, weniger vor. Zumindest findet sich im Netz dazu wenig.
Ich denke, wenn Deine Pupillen eher klein sind, wirst Du mit Halos weniger Probleme bekommen (Laienmeinung!).

Ich würde an Deiner Stelle aber auch warten, bis sich Deine Werte stabilisiert haben.
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wasserschneckchen
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Re: Erfahrungsbericht ICL, Dr. Tobias Neuhann in München (AAM)

Beitrag von wasserschneckchen » 25.05.2013, 10:10

Liebe Community !

Seit meiner OP ist schon wieder ein Jahr vergangen und am Mittwoch war mein "Augen-TÜV" bei Dr. Neuhann. Ich war zwei Stunden in der Augenklinik und habe diverse Untersuchungen bekommen.

Endlich kann ich auch mit ein paar Daten aufwarten:

Meine Ausgangswerte vor der OP (siehe Signatur) wurden bestätigt.
Aktuell habe ich rechts noch - 0,25 und links - 0,50 Dioptrien. Quasi nix im Gegensatz zu vorher :D . Mein linkes "Zappelauge" war beim Sehtest "so gut wie noch nie" (Zitat Dr. Neuhann) - es erreichte fast 70 %. Das hört sich jetzt nicht so toll an, ist aber für mein Problemauge eine echte Leistung !

Mit der Endothelzellen-Dichte kann ich auch sehr zufrieden sein: Vor meiner OP waren es rechts 2865 und links 2841, jetzt habe ich rechts 2900, links 3000. Auf meinen verdutzten Blick hin wurde mir erklärt, dass die Zellendichte nicht zugenommen hat, sondern nur mit unterschiedlichen Messmethoden gearbeitet wurde, die kleine Abweichungen verursachen. Aus den Werten kann man jedoch schließen, dass ich in der Zwischenzeit keinen Zellverlust hatte. Trotzdem betonte mein Doc auf Nachfrage, dass man Reiben am Augen möglichst lassen soll, da solche mechanischen Einwirkungen immer schlecht für die Zellen seien. Ich müsse mir aber bei meinen Werten keine Sorgen machen, z.B. beim abendlichen Abschminken :wink: .

Ja, was war noch ?
Ich sprach an, dass ich gelegentlich "fliegenden Mücken" sehe, wohl aber auch schon vor der OP. Es wurde mir erklärt, solange sich das Bild nicht ändert und man nur gelegentlich einen schwarzen Punkt sehe, fehlt nichts. Wenn sich die Erscheinungen ändern sollten (ganze"Mückenschwärme" oder schwarze Fäden o.ä.), gehört das untersucht wegen der Gefahr einer Netzhautablösung.

Meine Halos waren natürlich auch Thema: Die starken Halos am linken Auge entstehen tatsächlich aus der ungünstigen Kombination meines problematischen "Schielauges" in Verbindung mit dem kleinen mittigen Loch der ICL V4C. Dadurch, dass sich das Licht an den Rändern dieses Loches bricht und mein Auge sich nicht optimal gerade ausrichten kann (ein Schielfehler, den man zum Glück nicht sieht, der sich aber da bemerkbar macht), kommt es zu den großen, teils schillernden Lichtkreisen, wenn starkes, gebündeltes (Tages-)Licht auf mein Auge trifft. Das ist zwar lästig, aber damit kann - und muss - ich leben. Die Alternative wäre ein anderer Linsentyp gewesen, der dann evtl. andere Probleme mit sich gebracht hätte.

Ach ja: Die Größe meiner Dunkelpupille, nach der ich jetzt schon ein paar Mal gefragt wurde, beträgt rechts wie links 7,5 mm.

Jetzt bin ich happy, dass die Untersuchung so gut gelaufen ist, mein Auge gesund ist und die Sehleistung passt. Ich kann alles machen, habe keine gesundheitlichen Probleme, brauche keine Tropfen oder dergleichen und muss lediglich - wie andere Menschen auch - einmal im Jahr zum Augenarzt zur Kontrolle.

Viele Grüße, Euer Wasserschneckchen
ICL-OP am 09./11.05.2012.
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Adlerauge273
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Re: Erfahrungsbericht ICL, Dr. Tobias Neuhann in München (AAM)

Beitrag von Adlerauge273 » 26.05.2013, 10:40

Hallo Wasserschneckchen,

Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Insbesondere Deine Beschreibung über die Effekte des mittigen Lochs in der V4C fand ich interessant (auch wenn es für Dich leider nicht optimal ist), denn dazu findet man bis jetzt kaum noch etwas.

Deine E-Zell-Werte sind übrigens wirklich Klasse, um die kann ich Dich nur beneiden!

Weiterhin alles Gute,
Adlerauge.

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