Erfahrungsbericht ICL (Hinterkammerlinse) bei Euro Eyes
Verfasst: 19.03.2011, 16:03
Kurz über mich:
21 Jahre und war bzw. bin genau genommen immer noch kurzsichtig (-6.00 links und -6.50 rechts). Weiche Kontaktlinsen vertrag ich leider nicht mehr so gut und bei Harten werden meine Augen trotz Tropfen relativ bald schnell rot (-> trockene Augen). Alles leider nicht sehr optimal. Ich hatte einfach genug entweder mit roten Augen oder mit eingeschränktem Blickfeld durchs Leben zu stolpern
. Meine Werte sind auch schon seit einigen Jahren stabil, deshalb entschied ich mich, mich operieren zu lassen.
Obwohl bei mir auch eine Lasik möglich wäre (habe eine recht dicke Hornhaut ca. 580) habe ich mich für ein Linsenimplantat und gegen eine Lasik entschieden.
Ein Grund ist meine relativ große Dunkelpupille (über 7,5mm), besonders aber meine eh schon recht trockenen Augen. Außerdem finde ich es etwas beruhigender, dass man die Linse wieder rausnehmen kann und damit rückgängig.
Bei der Voruntersuchung (mit Arzt) war ich schon. Ich habe genügend Platz zwischen eigener Linse und Iris als auch zwischen Iris und Hornhaut (-> längerer Augapfel wegen Kurzsichtigkeit) Die Wahl fiel auf die Hinterkammerlinse, da es wohl eine Vorderkammerlinse erst ab Stärke -6.00 gibt. Außerdem habe ich recht helle Augen und deshalb wäre die Vorderkammerlinse schon sehr sichtbar. Aufgrund meiner vergleichsweise relativ "geringen" Kurzsichtigkeit, wird das Linsenimplantat etwas dünner und damit verringert sich das Risiko der Linseneintrübung. (Platz zwischen eigener Linse und Kunstlinse ist größer)
1. Operationstag:
Mein OP-Termin für mein linkes Auge ist um 10:30. Meine Mutter fuhr mit mir nach München zu Euro Eyes. Im Empfangsraum saßen schon ein paar weitere Patienten, die auch OP-Termin hatten. Zuerst musste ich noch einmal zum Arzt zur kurzen Vorkontrolle, ob alles in Ordnung ist und bekam auch einen Tropfplan. Nach seinem OK hieß es warten. Nach und nach wurden die Patienten von einer Dame abgeholt und eine Etage tiefer zu den OP-Sälen gebracht. Irgendwann durfte auch ich runter. Mit mir ein junger Mann, ebenfalls ein Patient. Wir setzten uns wieder in eine Art Wartezimmer. Der junge Mann war extrem nervös und fragte die Dame hinter dem Tresen nach einer Beruhigungstablette. Das war natürlich kein Problem. Er bekam auch schon die ersten Betäubungstropfen in ein Auge plus eine Tasche mit den Tropfen für die nächsten Wochen.
Danach kam die Dame zu mir und fragte mich, ob ich denn auch eine Beruhigungstablette möchte. Zu dem Zeitpunkt hielt sich zwar meine Nervosität noch in Grenzen, aber ich nahm lieber auch eine
Die ersten Betäubungstropfen kamen ins Auge und auch ich bekam eine Tasche. Irgendwann fragte der junge Mann nach einer weiteren Beruhigungstablette. Ist wirklich angenehm, wenn einer neben einem sitzt, der so eine Ruhe ausstrahlt...
Irgendwann musste ich dann mit nach „hinten“. Schuhe aus, OP-Kittel, Haube und Plastiktütenschuhe an und Brille und Tasche in einen Spind. Außerdem kam noch ein Kleber auf de stand, welches Auge bei mir dran ist und mein Name auf die linke Schulter.
Ab jetzt sah ich quasi nichts mehr.
Ich sollte nun den Gang hinter auf einen der schwarzen Stühle. Ich lief also los und versuchte den Stuhl zu finden. Es waren insgesamt drei Stühle, von denen Zwei besetzt waren (der junge, nervöse Mann und noch jemand, den ich nicht erkennen konnte). Eine Oma versuchte uns alle zu beruhigen. Fand ich ganz süß. Plötzlich ging die Tür vom OP-Saal auf und einige Menschen liefen raus und holten den Nächsten. Darunter war bestimmt auch Prof. Dr. Neuhann (ich sah leider nicht viel
) Dann war es so weit. Ich konnte sogar vor dem jungen Mann rein, da vor ihm im Plan stand.
Die 1. OP:
Ich muss zugeben, dass ich nur etwas nervös war. Die Tablette schien gut zu wirken. Eine Frau führte mich auf eine Liege. Den Kopf konnte ich, dank der Kopfstütze mit seitlichen Wänden, nicht mehr wegdrehen. Jetzt kam der für mich persönlich unangenehmste Teil....die Lidsperre. Nur noch mein linkes Auge lag offen da, der restliche Kopf war unter einem Tuch. Immer mal wieder wurde mein Auge gespült und der Professor konnte beginnen. Ich wartete auf irgendeinen Schmerz beim Schnitt und war dementsprechend angespannt. Aber ich spürte nichts. Ehe ich mich versah, war schon irgendwas in meinem Auge. Es war äußerst schwierig das Auge ruhig zu halten, wenn man anstatt dem Licht nur noch bunte Farben sieht (es werkelt ja eben einer im Auge rum...), weshalb ich ein paar Mal ermahnt wurde, mein Auge ruhig zu halten. Schmerzen spürte ich keine, nur unangenehmes Drücken.
Plötzlich wurde das Tuch vom Auge gerissen und ich war fertig. Die Operation an sich hat höchstens 10 Minuten gedauert. Nun sollte ich aufstehen und mir wurde draußen bei den Sitzen von der Oma ein Verband hingemacht. Ich konnte schon etwas sehen, mit einem leichten Rotstich. Draußen wurde ich dann wieder von meiner Mutter abgeholt und ein Kärtchen mit den genauen Linsendaten gab mir die Frau.
Zuhause schlief ich erstmal eine Weile. Abends kam ich auf die blöde Idee nachzusehen, welche Stärke ich jetzt eigentlich im Auge habe (ich war zwischen zwei Dioptriewerten -5.75 und 6.00). Auf der Karte stand -6.50. Diesen Wert hatte eigentlich mein rechtes Auge. Ich bekam etwas Angst, dass die Linsen verwechselt worden sind.
Nächster Tag und erste Kontrolle
Nach einer unruhigen Nacht rief ich sofort bei Euro Eyes an. Die Dame am Schalter konnte mir leider nicht viel zu der Karte und dem Wert sagen, aber nachdem ich an diesem Tag eh zur Kontrolle kam, sollte ich einfach die Karte mitbringen.
Ich durfte mir vormittags selbst den Verband abnehmen. Voller Erwartung und gleichzeitiger Angst, dass mein Auge zu scharf sieht, stand ich vor dem Spiegel und zog den Kleber ab. Und ich konnte scharf sehen! Es war unglaublich. Ohne irgendeine Sehhilfe nahm ich meine Umwelt schon relativ scharf wahr.
Um halb 12 hatte ich den Termin zur Nachkontrolle.
Der Arzt beruhigte mich, dass der Wert von -6.50 schon stimmte. Das liegt einfach daran, dass dieser anders berechnet wird. Der Abstand von der Hornhaut zur Linse ist größer, als z.B. bei einer Kontaktlinse, die direkt auf dem Auge aufliegt. Daher kam der höhere Wert zustande. Also nicht wundern, wenn man einen höheren Wert hat. Somit hat die Linse für mein rechtes Auge dann einen Wert von -7.00 Dioptrien. (hätte mir ja einer sagen können
)
Die Linse saß perfekt, der Augeninnendruck war normal und ich konnte besser sehen, als damals mit der Brille. Ich war überglücklich (und bin es immer noch
)
Abends merkte ich, wie sehr mich noch helle Lichtquellen blenden. Bin deshalb auch schon relativ früh ins Bett. Halos habe ich nur wenig. Wenn ich z.B. auf eine Straßenlaterne schaue, habe ich nur unten rechts einen kleinen Halbkreis und das auch nur bei völliger Dunkelheit. Vielleicht geht der ja auch noch weg. Wobei ich mit harten Linsen auch schon Halos hatte. Aber das wusste ich vorher, aufgrund meiner relativ großen Dunkelpupille.
3. Tag nach der OP
Am 3. Tag sah ich noch viel schärfer als den Tag zuvor. Wirklich perfekt. Die Blendungen am Abend waren schon viel besser und ich konnte etwas fernsehen. Wirklich erstaunlich, wie schnell mein Auge Fortschritte machte. Nur noch der kleine Halo-Halbkreis störte mich ein wenig. Aber an den kann ich mich auch gewöhnen.
Nächste Woche ist mein rechtes Auge an der Reihe. Ich werde dann den Bericht fortsetzen
Grüße, Sugarcube
21 Jahre und war bzw. bin genau genommen immer noch kurzsichtig (-6.00 links und -6.50 rechts). Weiche Kontaktlinsen vertrag ich leider nicht mehr so gut und bei Harten werden meine Augen trotz Tropfen relativ bald schnell rot (-> trockene Augen). Alles leider nicht sehr optimal. Ich hatte einfach genug entweder mit roten Augen oder mit eingeschränktem Blickfeld durchs Leben zu stolpern

Obwohl bei mir auch eine Lasik möglich wäre (habe eine recht dicke Hornhaut ca. 580) habe ich mich für ein Linsenimplantat und gegen eine Lasik entschieden.
Ein Grund ist meine relativ große Dunkelpupille (über 7,5mm), besonders aber meine eh schon recht trockenen Augen. Außerdem finde ich es etwas beruhigender, dass man die Linse wieder rausnehmen kann und damit rückgängig.
Bei der Voruntersuchung (mit Arzt) war ich schon. Ich habe genügend Platz zwischen eigener Linse und Iris als auch zwischen Iris und Hornhaut (-> längerer Augapfel wegen Kurzsichtigkeit) Die Wahl fiel auf die Hinterkammerlinse, da es wohl eine Vorderkammerlinse erst ab Stärke -6.00 gibt. Außerdem habe ich recht helle Augen und deshalb wäre die Vorderkammerlinse schon sehr sichtbar. Aufgrund meiner vergleichsweise relativ "geringen" Kurzsichtigkeit, wird das Linsenimplantat etwas dünner und damit verringert sich das Risiko der Linseneintrübung. (Platz zwischen eigener Linse und Kunstlinse ist größer)
1. Operationstag:
Mein OP-Termin für mein linkes Auge ist um 10:30. Meine Mutter fuhr mit mir nach München zu Euro Eyes. Im Empfangsraum saßen schon ein paar weitere Patienten, die auch OP-Termin hatten. Zuerst musste ich noch einmal zum Arzt zur kurzen Vorkontrolle, ob alles in Ordnung ist und bekam auch einen Tropfplan. Nach seinem OK hieß es warten. Nach und nach wurden die Patienten von einer Dame abgeholt und eine Etage tiefer zu den OP-Sälen gebracht. Irgendwann durfte auch ich runter. Mit mir ein junger Mann, ebenfalls ein Patient. Wir setzten uns wieder in eine Art Wartezimmer. Der junge Mann war extrem nervös und fragte die Dame hinter dem Tresen nach einer Beruhigungstablette. Das war natürlich kein Problem. Er bekam auch schon die ersten Betäubungstropfen in ein Auge plus eine Tasche mit den Tropfen für die nächsten Wochen.
Danach kam die Dame zu mir und fragte mich, ob ich denn auch eine Beruhigungstablette möchte. Zu dem Zeitpunkt hielt sich zwar meine Nervosität noch in Grenzen, aber ich nahm lieber auch eine


Irgendwann musste ich dann mit nach „hinten“. Schuhe aus, OP-Kittel, Haube und Plastiktütenschuhe an und Brille und Tasche in einen Spind. Außerdem kam noch ein Kleber auf de stand, welches Auge bei mir dran ist und mein Name auf die linke Schulter.
Ab jetzt sah ich quasi nichts mehr.
Ich sollte nun den Gang hinter auf einen der schwarzen Stühle. Ich lief also los und versuchte den Stuhl zu finden. Es waren insgesamt drei Stühle, von denen Zwei besetzt waren (der junge, nervöse Mann und noch jemand, den ich nicht erkennen konnte). Eine Oma versuchte uns alle zu beruhigen. Fand ich ganz süß. Plötzlich ging die Tür vom OP-Saal auf und einige Menschen liefen raus und holten den Nächsten. Darunter war bestimmt auch Prof. Dr. Neuhann (ich sah leider nicht viel

Die 1. OP:
Ich muss zugeben, dass ich nur etwas nervös war. Die Tablette schien gut zu wirken. Eine Frau führte mich auf eine Liege. Den Kopf konnte ich, dank der Kopfstütze mit seitlichen Wänden, nicht mehr wegdrehen. Jetzt kam der für mich persönlich unangenehmste Teil....die Lidsperre. Nur noch mein linkes Auge lag offen da, der restliche Kopf war unter einem Tuch. Immer mal wieder wurde mein Auge gespült und der Professor konnte beginnen. Ich wartete auf irgendeinen Schmerz beim Schnitt und war dementsprechend angespannt. Aber ich spürte nichts. Ehe ich mich versah, war schon irgendwas in meinem Auge. Es war äußerst schwierig das Auge ruhig zu halten, wenn man anstatt dem Licht nur noch bunte Farben sieht (es werkelt ja eben einer im Auge rum...), weshalb ich ein paar Mal ermahnt wurde, mein Auge ruhig zu halten. Schmerzen spürte ich keine, nur unangenehmes Drücken.
Plötzlich wurde das Tuch vom Auge gerissen und ich war fertig. Die Operation an sich hat höchstens 10 Minuten gedauert. Nun sollte ich aufstehen und mir wurde draußen bei den Sitzen von der Oma ein Verband hingemacht. Ich konnte schon etwas sehen, mit einem leichten Rotstich. Draußen wurde ich dann wieder von meiner Mutter abgeholt und ein Kärtchen mit den genauen Linsendaten gab mir die Frau.
Zuhause schlief ich erstmal eine Weile. Abends kam ich auf die blöde Idee nachzusehen, welche Stärke ich jetzt eigentlich im Auge habe (ich war zwischen zwei Dioptriewerten -5.75 und 6.00). Auf der Karte stand -6.50. Diesen Wert hatte eigentlich mein rechtes Auge. Ich bekam etwas Angst, dass die Linsen verwechselt worden sind.

Nächster Tag und erste Kontrolle
Nach einer unruhigen Nacht rief ich sofort bei Euro Eyes an. Die Dame am Schalter konnte mir leider nicht viel zu der Karte und dem Wert sagen, aber nachdem ich an diesem Tag eh zur Kontrolle kam, sollte ich einfach die Karte mitbringen.
Ich durfte mir vormittags selbst den Verband abnehmen. Voller Erwartung und gleichzeitiger Angst, dass mein Auge zu scharf sieht, stand ich vor dem Spiegel und zog den Kleber ab. Und ich konnte scharf sehen! Es war unglaublich. Ohne irgendeine Sehhilfe nahm ich meine Umwelt schon relativ scharf wahr.
Um halb 12 hatte ich den Termin zur Nachkontrolle.
Der Arzt beruhigte mich, dass der Wert von -6.50 schon stimmte. Das liegt einfach daran, dass dieser anders berechnet wird. Der Abstand von der Hornhaut zur Linse ist größer, als z.B. bei einer Kontaktlinse, die direkt auf dem Auge aufliegt. Daher kam der höhere Wert zustande. Also nicht wundern, wenn man einen höheren Wert hat. Somit hat die Linse für mein rechtes Auge dann einen Wert von -7.00 Dioptrien. (hätte mir ja einer sagen können

Die Linse saß perfekt, der Augeninnendruck war normal und ich konnte besser sehen, als damals mit der Brille. Ich war überglücklich (und bin es immer noch

Abends merkte ich, wie sehr mich noch helle Lichtquellen blenden. Bin deshalb auch schon relativ früh ins Bett. Halos habe ich nur wenig. Wenn ich z.B. auf eine Straßenlaterne schaue, habe ich nur unten rechts einen kleinen Halbkreis und das auch nur bei völliger Dunkelheit. Vielleicht geht der ja auch noch weg. Wobei ich mit harten Linsen auch schon Halos hatte. Aber das wusste ich vorher, aufgrund meiner relativ großen Dunkelpupille.
3. Tag nach der OP
Am 3. Tag sah ich noch viel schärfer als den Tag zuvor. Wirklich perfekt. Die Blendungen am Abend waren schon viel besser und ich konnte etwas fernsehen. Wirklich erstaunlich, wie schnell mein Auge Fortschritte machte. Nur noch der kleine Halo-Halbkreis störte mich ein wenig. Aber an den kann ich mich auch gewöhnen.
Nächste Woche ist mein rechtes Auge an der Reihe. Ich werde dann den Bericht fortsetzen

Grüße, Sugarcube