erfahrungsbericht 4 jahre restor multifokallinsen

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yoyo47
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erfahrungsbericht 4 jahre restor multifokallinsen

Beitrag von yoyo47 » 01.09.2010, 10:55

erfahrungsbericht nach gut 3 1/2 jahren restor multifokallinsen

hallo,
ich habe mir vor gut 3 ½ jahren restor multifokallinsen in frankfurt implantieren lassen. Ich bin gut 60 jahre, meine fehlsichtigkeit war auf die nähe 3,75 und auf die ferne 1,50. ich trug eine gleitsichtbrille und stellte mir mehr lebensqualität ohne brille vor. entsprechend wurde ich in vorabgesprächen auch informiert.
die op verlief reibungslos und das aha-erlebnis, direkt nach der op ohne brille lesen zu können, war beeindruckend. erhebliche unschärfen durch blendung, sog. halos, sollten nach einiger zeit verschwinden, trübten dennoch die freude erheblich. Im allgemeinen kann ich mit den neuen linsen unter normalen bedingungen ganz ordentlich sehen, dass ich größtenteils keine brille mehr benötige ist mittlerweile mein normalzustand und wird von mir nicht mehr als besonderheit wahrgenommen, dennoch vergleiche ich mein jetziges sehvermögen mit dem der gleitsichtbrille und hier zeigen sich doch einige nachteile.

fahren:
das erste wirkliche schockerlebnis hatte ich dann nach kurzer zeit, als mich die entgegenkommenden autoscheinwerfer nachts so stark blendeten, dass ich nicht mehr meine eigene spur einsehen konnte. daß sich blenden mit den neuen linsen so schrecklich in riesigen lichtkreisen auswirken kann, war mir nicht vorstellbar. das blenden ist bis heute geblieben.

freizeit und reise
Weiterhin stört mich erheblich, daß es mir in gaststätten mit gemütlichem licht nicht mehr möglich ist, die speisenkarte zu lesen, ein schlimmes problem, da auch das lesen von büchern auf meinen reisen hierduch z.t unmöglich wurde. Ich versuchte und versuche irgendwie, unter einer lampe mit genügend hellichkeit zu sitzen, was jedoch nicht immer machbar ist. gleiches gilt für lampen am bett, die meist nicht mehr hell genug für meine augen sind und das lesen vorm einschlafen in fremden zimmern schwierig machen (hier hilft allerdings eine stirnlampe, wenn man auf komfort zugunsten des lesens verzichten mag). generell führt mangelnde helligkeit zu erheblichen unschärfen, die lesen erschwert und auch mit einer brille nicht ausgeglichen werden kann, mit meiner gleitsichtbrille war das nie ein problem. die anzeigen des armaturenbretts ohne sonne sind in normaler sitzhaltung ab abends und nachts unscharf, ich muß meine augen sehr nah an die armaturen bringen zum lesen, nicht ungefährlich beim fahren.
das erkennnen von linienplänen in s-oder u-bahnen (oder preisschilder etc. in schaufenstern)) ist ebenfalls nicht möglich, entweder sind sie zu hoch angeordnet und unscharf oder im intermediären bereich, der eine brille bei mir erfordert. dies gilt auch für den umgang mit dem coputerbildschirm, denn dauerhaft aus einer entfernung von ca. 40cm auf den schirm zu schauen ist nicht möglich, sodass ich hier oft eine brille tragen muß. kleinere reparaturen an oder mit glänzenden teilen (metallene schrauben o.ä.) werden durch das blenden bei notwendiger beleuchtuung recht schwierig.

lesen
die augen ermüden sehr schnnell, es kommt zu spannungen um die augen und am liebsten würde man die augen schließen. dies schränkt die freude am lesen erheblich ein.

fernsehen im schwach erhellten zimmer
ein textlaufband ist sehr unscharf, es kommt insbesondere abends zum blenden von hellen bildteilen, die sich in horizontalen blendlinien vom bildschirm zum auge hin darstellen. das sehen ist zunehmend mühsam und es wird schwierig, das bild scharf zu halten. fernsehen am abend wird einfach sehr mühsam und ermüdend für die augen.

einkaufen
um die oberen oder unteren regale lesen zu können, ist eine brille erforderlich.


schlußfolgerung
ich sehe weniger scharf und weniger gut als mit der gleitsichtbrille.
da ich nach mehreren jahren die halos und die blendungen und die damit einhergehnden unschärfen – auch im intermediären bereich – nicht völlig ausgleichen oder unterdrücken kann, überlege ich, die multifokallinsen entfernen und mir monofokallinsen implantieren zu lassen. Ich bin mir jedoch noch nicht endgültig sicher.

yoyo
Zuletzt geändert von yoyo47 am 08.02.2011, 18:31, insgesamt 3-mal geändert.

Angie
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Re: erfahrungsbericht restor multifokallinsen

Beitrag von Angie » 04.09.2010, 17:42

Hallo Yoyo,

es tut mir wirklich leid, wie Du Dich mit den Multifokallinsen fühlst und ich kann schon verstehen, dass Du gefrustet bist, aber so verlaüft das Leben mit diesen Linsen halt nicht immer...... (siehe unten)
Hat man Dir vor der OP nicht erklärt, wie das Sehen bzgl. (vor allem) der 60-100cm-Entfernung mit den Multifokallinsen ist?

Ich habe jetzt auch 3 Jahre die Restor-Linsen und bin nach wie vor begeistert OHNE Brille zu leben. Die kleinen Unannehmlichkeiten nehme ich gerne in Kauf.

Zu Deinen aufgeführten Mängeln:

Das es in der ersten zeit nach der OP zu Halos kommt, muss Dir doch aber klar gewesen sein....?!

Bei mir ist es o, dass ich nachts ganz normal Autofahren kann. An evtl. leichte Halos habe ich mich gewöhnt - sie stören mich nicht.

Das schlechte Lesen bei schummrigem Licht kann ich Dir nur bestätigen. Aber es muss schon sehr dunkel im Raum sein! Mich hat es in den 3 Jahren in Restaurants so selten gestört, dass ich es gar nicht erwähnen würde.
Dass ich bei solch "schlechtem Licht" niemals ein Buch lesen würde, ist klar, also stört mich dieser Punkt bei den Restor-Linsen überhaupt nicht. Das gleiche gilt für Nachttischlampen (in Hotels). Ich übernachte öfters ind den verschiedensten Hotels, Probleme mit dem Lesen im Bett hatte ich noch nie.
Beim Lesen der Anzeigen des Armaturenbretts habe ich auch keine Probleme - evtl. mal wenn ich eine Sonnenbrille auf habe.
Nachts sind die Anzeigen ja beleuchtet - Du fährst doch nicht ohne Licht?
Ich kann die Anzeigen normal lesen ohne näher 'ranzugehen.
Wenn ich in der Entfernung von ca. 8o cm wirklich mal etwas nicht lesen kann, gehe ich näher ran oder setze meine Computerbrille auf (was aber eigentlich nie passiert - halt, doch : in bestimmten ICE-Zügen sind die Platznummern so klein, dass ich sie vom Gang aus nicht lesen konnte)

Schließlich stellt sich das Gehirn auch sehr gut darauf ein!

Beim längeren Lesen oder PC-Arbeit habe ich gar keine Probleme.Meine Augen werden nicht müde.
Beim Fernsehen ist alles ganz normal, keine Blendungen, ich kann alles lesen.

Beim Einkaufen (siehe oben) geht man eben näher an die Preisschilder ran - das ist (für mich) überhaupt kein Problem.



Sprich' doch mal mit einem Fachmann über Deine Probleme. So schnell würde ich mir keine neuen Linsen einsetzen lassen.

Gruß Angie

yoyo47
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Re: erfahrungsbericht 4 jahre restor multifokallinsen

Beitrag von yoyo47 » 07.04.2011, 17:19

voraussichtlicher linsentausch in kürze
hi angie, hab ganz vergessen, dir zu antworten. nun denn: ich war vor 2 monaten in frankfurt und erhielt dort eine klare aussage zu meinen problemen mit dem blenden: die miultifokallinsen müssen raus und monos rein. problemnatisch ist meine lange wartezeit von 4 jahren. man gab mir bedenkzeit von 2-3 monaten. 2 monate sind nun rum und ich bin nächste woche zur op-besprechung wieder in frankfurt. wenns irgend geht, lass ich mir die multifokallinsen gegen monolinsen tauschen. hab ganz schön bammel wegen der risiken nach 4 jahren. drückt mir die daumen, ich berichte weiter. yoyo

Angie
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Re: erfahrungsbericht 4 jahre restor multifokallinsen

Beitrag von Angie » 08.04.2011, 21:33

Hallo Yoyo,

natürlich drück' ich Dir ganz doll die Daumen, dass alles klappt und vor allem auch durchführbar ist.
Ich bin schon sehr gepannt auf Deinen Bericht, denn so ein Linsenaustausch nach einigen Jahren kann einem ja immer mal blühen......

LG Angie

yoyo47
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Re: erfahrungsbericht 4 jahre restor multifokallinsen

Beitrag von yoyo47 » 12.04.2011, 17:28

das wars dann,
heute fand die op-besprechung in frankfurt statt. nach 4 jahren sind die linsen voraussichtlich so weit mit dem linsensack verbunden, eingewachsen, dass die wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass beim entfernen der linsen der linsensack beschädigt, bzw. ebenfalls entfernt wird. die danach notwendige operation wäre sehr aufwaendig und käme der beseitigung einer defakto blindheit -ohne hinterkammerlinse - gleich. dies wird zwar gemacht, aber nicht ohne not ( ohne hinterkammerlinse waere die fehlsichtigkeit bei 20 dioptrien). selbst wenn die entfernung der linse aus einem auge gelingen wuerde, waere immer noch das risiko beim 2ten auge akut. fuer mich heisst das, mich endgueltig mit den blendungen abzufinden.
fuer all diejenigen, die vor der frage einer linsenimplantation stehen ist es wichtig, sich ausführlich über die auftretenden blendungen vor der op zu informieren und diese auf keinen fall zu unterschätzen. nach der op nicht zu lange zu warten, wenn sich herausstellt, dass die nebenwirkungen der multifokalliunsen nicht akzeptabel sind, denn ein austausch gegen monolinsen sind kurz nach der op ohne erhöhtes risiko möglich.
fuer mich kommt das nicht mehr in frage, zumindest nicht mit den derzeit möglichen techniken.
yoyo

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