Erfahrungsbericht Linsenimplantat Veriflex
Verfasst: 13.08.2009, 09:14
Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich dachte mir, ich stelle hier mal meinen persönlichen Erfahrungsbericht über meine Linsenimplantation rein, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen weiter.
Ich habe ca. 15 Jahre lang Kontaktlinsen getragen (harte), die ich schließlich irgendwann nicht mehr so wirklich vertragen habe. Ich habe schon länger überlegt, meine Augen lasern zu lassen, bis dann meine Augenärztin die Alternative Linsenimplantat erwähnt hat. Ich habe noch 1 Jahr gewartet und dann habe ich mich mit dem entsprechenden Arzt unterhalten, habe die nötigen Voruntersuchungen gemacht und mich schließlich dazu entschieden, mir die Linsen implantieren zu lassen.
Der Grund für diese Entscheidung, gegen das Augenlasern, liegt darin, dass die Implantation reversibel ist ...
Ich hatte meine Operation im April 2008, also schon vor über einem Jahr und ich muss sagen, dass ich es bis jetzt nicht bereut habe ...
Ich wurde im Abstand von 2 Tagen an beiden Augen operiert, zuerst das rechte Auge. Bereits am nächsten Tag, als der Verband heruntergekommen ist, habe ich supertoll gesehen, sogar der Arzt selbst war beeindruckt. Ich hatte nur einen leicht orangen Schleier vor den Augen, der von der komischen Desinfektionslösung kam. Ein paar Mal Gesicht waschen und gut wars. Die Operation selbst war problemlos, ein bisschen hab ich mich vor der Betäubung zuerst gefürchtet - man bekommt ja nicht alle Tage ein Spritze "ins" Auge verpasst - war aber dann halb so schlimm.
Beim zweiten Auge (links) wars ein wenig komplizierter. Die Betäubung wurde anscheinend von einem eher unerfahrenen Arzt gemacht, oder hat er gezittert, was weiss ich, auf jeden Fall hat sie nicht so wirklich gewirkt. Ich hatte bei der Operation doch Schmerzen und wahrscheinlich wurde dabei auch meine Iris "beleidigt" (wie sich das schließlich äusserte, dazu später).
Des weiteren hat diese komische Lösung, die in die Vorderkammer reinkommt, irgendwelche Kanälchen verstopft, sodass mein Augendruck nach der Operation viel zu hoch war (Kopfschmerzen, Schwindel, schlechtes Sehen). Gut, ich bekam Tropfen und Tabletten, konnte aber dennoch am nächsten Tag heimgehen.
Durch den hohen Augendruck hat sich dann auch noch meine Pupille "verzogen", weil die Iris am Rand der Linse "hängengeblieben" ist ... klingt arg, schaut auch arg aus, aber tut nicht weh ...
Nach ein paar Tagen, Tabletten und Tropfen hat sich mein Augendruck dann normalisiert, so auch das Sehvermögen und die Pupille. Die Tabletten und Tropfen hab ich ausschleichen lassen und nach 3 - 4 Wochen brauchte ich sie gar nicht mehr.
In dieser Zeit bin ich wöchentlich zum Augenarzt zur Kontrolle, das hätte ich aber auch ohne zu hohen Augendruck machen müssen, eben zur Abklärung eventueller Entzündungen.
Ich musste ca. 3 Wochen später allerdings nochmal am linken Auge operiert werden, da die Linse etwas "schief" saß und Blendeffekte erzeugte. Diese Operation verlief völlig problemlos und jetzt, über 1 Jahr später, muss ich sagen, dass ich trotz der Komplikationen, die aufgetreten sind, diese OP jederzeit wiedermachen würde.
Ach ja, die beleidigte linke Iris ... das äusserte sich darin, dass die "Reaktionszeit" bzw. die Bewegung der Iris etwas blockiert bzw. verlangsamt war ... ich hatte eine Zeit lang unterschiedlich große Pupillen. Das hat sich aber nach einigen Monaten auch wieder normalisiert.
Jede Operation birgt Risiken, aber ich bin der Meinung, dass man durch die medizinische Nachsorge alle Komplikationen in den Griff bekommt, ganz speziell auch mögliche Entzündungen.
Wie geht es mir jetzt, hinsichtlich Blendeffekte, Augenreiben, etc.?
In der Nacht, wenn es ganz finster ist und nur eine kleine Lichtquelle da ist, dann habe ich Blendeffekte. Sobald aber ausreichend Licht da ist (in einem schummrigen Lokal ist das Licht auf jeden Fall schon ausreichend), sind diese Blendeffekte weg.
Manchmal, wenn das Licht einen bestimmten Einfallswinkel hat, kann ich den Linsenrand sehen, war anfangs komisch, aber wie gesagt, da muss das Licht wirklich einen ganz bestimmten Einfallswinkel haben.
Wenn meine Tagesverfassung grundsätzlich eher schlecht ist (Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, ...) dann fallen mir Blendeffekte auch eher auf. Ich weiss nicht, ob sie dann einfach mehr auftreten, oder ob ich sie dann nicht ausblenden kann.
Augenreiben darf ich leider nicht mehr, und dass obwohl ich Pollenallergiker bin und in Zeiten höherer Belastung (bis zu 3 Wochen pro Jahr, also auch nicht wirklich viel) meine Augen sehr gereizt sein können. Aber das Reiben würde da ja nur die Situation verschlimmern, also auch kein Problem mit den richtigen Augentropfen.
Einmal pro Jahr muss ich zur Endothelzellenmessung gehen. Der Arzt geht zwar nicht davon aus, dass mit der Veriflex Linse etwas sein wird, aber es existieren diesbezüglich halt noch keine wirklichen Erfahrungswerte.
Ach ja, und bei meiner Operation hab ich pro Auge ca. 300 Endothelzellen verloren, also, wenn jemand sagt, das Endothel wird bei der Operation nicht beeinträchtigt, wie ich hier auch schon gelesen habe, dann ist das falsch.
Ich wollte diese Operation wirklich, und alle Komplikationen, die ich genannt habe, waren für mich nicht schlimm; alle Folgen, die ich oben genannt habe sind für mich marginal, so dass ich die neue Freiheit ohne Kontaktlinse und Brille sehr geniesse.
Ich hoffe, meine Erfahrungen helfen Euch weiter. Wenn Ihr noch Fragen habt, werde ich die gerne noch beantworten.
Liebe Grüße
Gernot
ich dachte mir, ich stelle hier mal meinen persönlichen Erfahrungsbericht über meine Linsenimplantation rein, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen weiter.
Ich habe ca. 15 Jahre lang Kontaktlinsen getragen (harte), die ich schließlich irgendwann nicht mehr so wirklich vertragen habe. Ich habe schon länger überlegt, meine Augen lasern zu lassen, bis dann meine Augenärztin die Alternative Linsenimplantat erwähnt hat. Ich habe noch 1 Jahr gewartet und dann habe ich mich mit dem entsprechenden Arzt unterhalten, habe die nötigen Voruntersuchungen gemacht und mich schließlich dazu entschieden, mir die Linsen implantieren zu lassen.
Der Grund für diese Entscheidung, gegen das Augenlasern, liegt darin, dass die Implantation reversibel ist ...
Ich hatte meine Operation im April 2008, also schon vor über einem Jahr und ich muss sagen, dass ich es bis jetzt nicht bereut habe ...
Ich wurde im Abstand von 2 Tagen an beiden Augen operiert, zuerst das rechte Auge. Bereits am nächsten Tag, als der Verband heruntergekommen ist, habe ich supertoll gesehen, sogar der Arzt selbst war beeindruckt. Ich hatte nur einen leicht orangen Schleier vor den Augen, der von der komischen Desinfektionslösung kam. Ein paar Mal Gesicht waschen und gut wars. Die Operation selbst war problemlos, ein bisschen hab ich mich vor der Betäubung zuerst gefürchtet - man bekommt ja nicht alle Tage ein Spritze "ins" Auge verpasst - war aber dann halb so schlimm.
Beim zweiten Auge (links) wars ein wenig komplizierter. Die Betäubung wurde anscheinend von einem eher unerfahrenen Arzt gemacht, oder hat er gezittert, was weiss ich, auf jeden Fall hat sie nicht so wirklich gewirkt. Ich hatte bei der Operation doch Schmerzen und wahrscheinlich wurde dabei auch meine Iris "beleidigt" (wie sich das schließlich äusserte, dazu später).
Des weiteren hat diese komische Lösung, die in die Vorderkammer reinkommt, irgendwelche Kanälchen verstopft, sodass mein Augendruck nach der Operation viel zu hoch war (Kopfschmerzen, Schwindel, schlechtes Sehen). Gut, ich bekam Tropfen und Tabletten, konnte aber dennoch am nächsten Tag heimgehen.
Durch den hohen Augendruck hat sich dann auch noch meine Pupille "verzogen", weil die Iris am Rand der Linse "hängengeblieben" ist ... klingt arg, schaut auch arg aus, aber tut nicht weh ...

Nach ein paar Tagen, Tabletten und Tropfen hat sich mein Augendruck dann normalisiert, so auch das Sehvermögen und die Pupille. Die Tabletten und Tropfen hab ich ausschleichen lassen und nach 3 - 4 Wochen brauchte ich sie gar nicht mehr.
In dieser Zeit bin ich wöchentlich zum Augenarzt zur Kontrolle, das hätte ich aber auch ohne zu hohen Augendruck machen müssen, eben zur Abklärung eventueller Entzündungen.
Ich musste ca. 3 Wochen später allerdings nochmal am linken Auge operiert werden, da die Linse etwas "schief" saß und Blendeffekte erzeugte. Diese Operation verlief völlig problemlos und jetzt, über 1 Jahr später, muss ich sagen, dass ich trotz der Komplikationen, die aufgetreten sind, diese OP jederzeit wiedermachen würde.
Ach ja, die beleidigte linke Iris ... das äusserte sich darin, dass die "Reaktionszeit" bzw. die Bewegung der Iris etwas blockiert bzw. verlangsamt war ... ich hatte eine Zeit lang unterschiedlich große Pupillen. Das hat sich aber nach einigen Monaten auch wieder normalisiert.
Jede Operation birgt Risiken, aber ich bin der Meinung, dass man durch die medizinische Nachsorge alle Komplikationen in den Griff bekommt, ganz speziell auch mögliche Entzündungen.
Wie geht es mir jetzt, hinsichtlich Blendeffekte, Augenreiben, etc.?
In der Nacht, wenn es ganz finster ist und nur eine kleine Lichtquelle da ist, dann habe ich Blendeffekte. Sobald aber ausreichend Licht da ist (in einem schummrigen Lokal ist das Licht auf jeden Fall schon ausreichend), sind diese Blendeffekte weg.
Manchmal, wenn das Licht einen bestimmten Einfallswinkel hat, kann ich den Linsenrand sehen, war anfangs komisch, aber wie gesagt, da muss das Licht wirklich einen ganz bestimmten Einfallswinkel haben.
Wenn meine Tagesverfassung grundsätzlich eher schlecht ist (Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, ...) dann fallen mir Blendeffekte auch eher auf. Ich weiss nicht, ob sie dann einfach mehr auftreten, oder ob ich sie dann nicht ausblenden kann.
Augenreiben darf ich leider nicht mehr, und dass obwohl ich Pollenallergiker bin und in Zeiten höherer Belastung (bis zu 3 Wochen pro Jahr, also auch nicht wirklich viel) meine Augen sehr gereizt sein können. Aber das Reiben würde da ja nur die Situation verschlimmern, also auch kein Problem mit den richtigen Augentropfen.
Einmal pro Jahr muss ich zur Endothelzellenmessung gehen. Der Arzt geht zwar nicht davon aus, dass mit der Veriflex Linse etwas sein wird, aber es existieren diesbezüglich halt noch keine wirklichen Erfahrungswerte.
Ach ja, und bei meiner Operation hab ich pro Auge ca. 300 Endothelzellen verloren, also, wenn jemand sagt, das Endothel wird bei der Operation nicht beeinträchtigt, wie ich hier auch schon gelesen habe, dann ist das falsch.
Ich wollte diese Operation wirklich, und alle Komplikationen, die ich genannt habe, waren für mich nicht schlimm; alle Folgen, die ich oben genannt habe sind für mich marginal, so dass ich die neue Freiheit ohne Kontaktlinse und Brille sehr geniesse.
Ich hoffe, meine Erfahrungen helfen Euch weiter. Wenn Ihr noch Fragen habt, werde ich die gerne noch beantworten.
Liebe Grüße
Gernot