Artiflex-Implantation in der Argusklinik Karlsruhe

Imlantierbare Contactlinsen (ICL), IOL, Artisan, Verisyse, Bioptics, Hinterkammerlinsen, Vorderkammerlinsen, Iris Clip Linsen, Clear Lens Extraction (CLE)

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slyeye1
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Artiflex-Implantation in der Argusklinik Karlsruhe

Beitrag von slyeye1 » 13.04.2008, 05:38

Ein Erfahrungsbericht zu meiner Artiflex-Implantation vor 11 Tagen:

Am 2. April 08 habe ich mir beidseitig Artiflex-Linsen durch Dr. Berens in der Argusklinik Karlsruhe implantieren lassen.


Meine Werte:

links:-11,0 DP
rechts: -11,0 DP
( Werte in den letzten 3,5 Jahren nahezu stabil, jeweils um 0,5 DP verschlechtert)

Hornhautverkrümmung nicht vorhanden bzw. vernachlässigbar.
Pupillengröße (nachts): 6,5mm



Kurze Vorgeschichte:
Vor meiner OP war hatte ich jahrelang weiche (Jahres-)Kontaktlinsen getragen (von morgens bis abends). Damit kam ich auch meistens gut zurecht, außer im Sommer, wo wegen meiner Heuschnupfen-Allergie das Auge gereizt war.

Leider hatte ich den schlimmen Fehler gemacht (unbewusst), dass ich meine letzten Kontaklinsen 3 Jahren lang getragen habe, obwohl man sie jedes Jahr wechseln sollte. Das hat dazu geführt, dass meine Augen gegen Ende immer mehr gereizt waren und rot wurden, weil sie nicht genug mit Sauerstoff versorgt wurden. Schließlich konnte ich sie gar nicht mehr ertragen, trotz längerer Tragepausen. Mein Optiker empfahl mir daraufhin, auf formstabile Linsen umzusteigen. Dies war auch sinnvoll, da diese Linsen eine bessere Sauerstoffdurchlässigkeit bieten. Weiterhin meinte er auch, dass ich selbst mit neuen weichen Kontaktlinsen, die ich zukünftig konsequent jährlich wechseln würde, das Problem nur ein paar Jahre hinauszögern werde, und dann irgendwann der Punkt erreicht wäre, wo ich gar keine Kontaktlinsen mehr tragen könnte.

Leider war der Umstieg auf formstabile Kontaktlinsen viel schwieriger als ich mir vorgestellt hatte, und trotz guter Anpassung kam ich damit auch nach 2 Monaten nicht zurecht.

Von da an musste ich wieder meine Brille tragen, mit der ich nicht glücklicher war, aus all den Gründen, die wohl jeder Brillenträger besonders mit dieser hohen Dioptire kennt.

Deshalb beschloss ich, mich operieren zu lassen. Weil Lasern bei dieser Sehschwäche von vornerein aussschied, kam nur eine Vorderkammerlinse in Frage, die Artiflex-Linse.



Vorbehandlung
Für die OP müssen in die Iris kleine Löcher gemacht werden, damit auch nach der Linsen-Implantation die Flüssigkeit im Auge noch gut zirkulieren kann (so jedenfalls meine laienhafte Erklärung, wie ich sie noch in Erinnerung habe).
Diese Behandlung wurde einige Wochen vor der OP durchgeführt. Dazu wurde mit dem Laser kleine Löcher in die Iris "geschossen". Um es vorwegzunehmen: Diese Prozedur, obwohl sie nur ca. 2Min dauert, fand ich unangenehmer als die spätere OP...

OP in der Argusklinik KA
Es wurde eine Artiflex-Linse mit einem Durchmesser von 6,0mm und einer Stärke von 11,5 DP eingesetzt. Die Linse wurde also um 0,5 überkorrigiert, um einem möglichen (aber unwahrscheinlichen) Nachlassen der Sehstärke in den nächsten Monaten/Jahren entgegenzuwirken. Die Überkorrektur ist bei jungen Patienten (ich bin 23 Jahre alt) üblich.

Die OP wurde unter Vollnarkose an beiden Augen gleichzeitig durchgeführt. Von der OP bekam ich somit überhaupt nichts mit, was ich als sehr angenehm empfand.

Nach dem Aufwachen war mir etwas schwindelig, in den Augen spürte ich jedoch keine Schmerzen, sie waren lediglich etwas veklebt. Das Sehen war noch recht verschwommen.
Nach ca. 1h weiterem Aufenthalt und einer kleinen Stärkung durfte ich nach Hause. Ich hatte Augenklappen, die ich allerdings zu Hause abnehmen durfte und nur in den ersten 3 Nächtn zum Schlafen tragen musste.

Bis einige Stunden nach der OP hatte ich kaum Schmerzen in den Augen, bis auf ein hin- und wieder auftretendes Brennen und Jucken. Sehen konnte ich schon erstaunlich gut, natürlich noch nicht perfekt aber gut genug um sich in seiner Umgebung zurecht zu finden. Meine Augen waren an den Stellen auf der Lederhaut, wo sie während der OP mit den Geräten angefasst/fixiert wurden, noch sehr rot. Den Schnitt aber sah ich überhaupt nicht.

Gegen Abend setzte dann ein ziemlich heftiges Brennen ein. Ich musste dann eine Schmerztablette nehmen und mich hinlegen, daraufhin wurde es besser.


Am nächsten Tag sah schon alles viel besser aus.
beim Nachuntersuchungstermin war Dr. Berens höchst zufrieden, die Linse saß perfekt.

Das Brennen war fast weg und wich in den nächsten Tagen einem gelegentlichen Juckreiz und Fremdkörpergefühl.

Am 4.Tag nach der OP hatte ich so gut wie keinen Beschwerden mehr und konnte subjektiv schon nahezu optimal sehen.

Am zweiten Nachuntersuchungstermin (5.Tag nach OP) erreichte ich beim Sehtest 120% Sehleistung.

In den folgenden Tagen hatte ich noch mit einem trockenen Auge zu kämpfen, was besonders gegen Abend dazu führte, dass es schnell gereizt war.
Allerdings ging auch das vorbei und nun, 11 Tage nach der OP kann ich sagen, dass ich keine Beschwerden mehr habe.

Das Sehen ist (tagsüber) perfekt, ich sehe sehr klar und unglaublich scharf (letzteres auf Grund der leichten Überkorrektur aber auch nicht so verwunderlich).


Halos/Lichthöfe.
Nachts sehe ich, je nach Position der Lichtquelle, größere oder kleinere Lichthöfe, was manchmal nervt, worauf ich mich aber aufgrund meiner Pupillengröße nachts eingestellt habe. Außerdem hatte ich diese Effekte auch schon früher mit den Kontaktlinsen (auch wenn sie da etwas anders ausgeprägt waren).

Deshalb stört es mich nicht zu sehr.


Fazit:
Ich habe die OP nicht bereut und würde sie jederzeit wieder machen.
Noch ein Wort zu der Sichtbarkeit der Linse (von einem Außenstehenden) : Da ich mir darüber auch viele Gedanken gemacht hatte und es andere vielleicht auch tun: man sieht die Linse nicht. Man kann sie nur sehen (oder besser erahnen), wenn man ganz nah an das Auge rangeht und die Lichtverhältnisse gut sind. Es ist auf keinen Fall so, dass das Auge durch die implantierte Linse irgendwie entstellt würde. ;)

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Beitrag von slyeye1 » 02.08.2008, 01:30

So, nun nach 3 1/2 Monaten nach der OP will ich nochmal kurz berichten wie es sich entwickelt hat, da ich weiß, dass man als Rat Suchender oft interessiert ist, wie es denn nun weiterging nach einer OP.

Also ich kann es so zusammenfassen, dass alles beim Alten geblieben ist und ich immer noch top zufrieden bin.

Bei den nachträglichen Kontrollen stimmten alle Werte, Sehstärke, Sitz der Linse, Augeninnendruck.

Vom Sehgefühl bin ich immer noch begeistert, alles wirkt so klar und scharf.

Das mit den Halos hat sich etwas entschärft. Im normallen Alltag fällt es mir seltener auf als noch zu Beginn. Beim Autofahren im Dunkeln ist jedoch meistens immer noch leicht störend.
Besonders krass (aber nicht so relevant) ist es, wenn ich in einem stockdunkeln Raum ist, und irgendwo eine kleine, helle Lichtquelle ist, z.B. eine LED. Dann wird das Licht je nach Abstand und Winkel völlig gestreut -> Starburst-Effekt.

Wer eine solche OP in Betracht zieht mit einer Nacht-Pupillengröße >= Linsengröße, sollte sich auf jeden Fall darüber im Klaren sein. dass er mit solchen Effekten zu rechnen hat.



Etwas ist mir in letzter Zeit allerdings aufgefallen: wenn ich länger wach bin, ist mein (vor allem das rechte) Auge öfters gereizt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies nichts mit der OP zu tun hat; ich habe nämlich Heuschnupfen und deshalb glaube ich, dass ich eine (unspezifische) Bindehautenzündung durch die allergische Reaktion habe. Das wäre nichts Neues und habe ich eigentlich jedes Jahr. Neu ist diesmal nur, dass ich bisher die Allergie mit Augentropfen gut im Griff hatte, nur in diesem Sommer scheinen sie nicht besonders zu wirken hmmm.
Warum ich das hier erwähne? Nun, nach solch einer OP beobachtet man jede Auffälligkeit am Auge und ich will es auch nicht verheimlichen.

Ich bin aber zuversichtlich, dass die alles nur Allergie-bedingt ist; wenn der Sommer vorbei ist, sieht es wieder besser aus hoffe ich. Zumal die Kontrollen durch den Augenarzt überhaupt keinen Grund zur Besorgbnis geben.


Ich denke ich melde mich dann wieder irgendwann mal.;)

Schnecke78
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Beitrag von Schnecke78 » 06.08.2008, 13:11

toll, dass bei die alles so gut geklappt hat.

Ich bin gerade auch dabei mir zu überlegen ob ich eine Linsenimplantation machen soll oder nicht. Besser gesagt mein Entschluss steht eigentlich fest. Dein Bericht macht mir in dieser hinsicht richtig mut, da ich "tierische" Angst vor der OP habe.

Eine Frage von mir ich arbeite viel am PC und würde gerne Wissen wie lange es gedauert hat bis du wieder arbeiten gegangen bist?

Über eine Antwort wäre ich sehr froh. Vielleicht kann mir jemand anderst diese Frage auch beantworten.

Gruß
Elke

slyeye1
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Beitrag von slyeye1 » 06.08.2008, 19:47

Eine Frage von mir ich arbeite viel am PC und würde gerne Wissen wie lange es gedauert hat bis du wieder arbeiten gegangen bist?
Soweit ich mich erinnern kann nach ca. 1 Woche.

Kira08
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Beitrag von Kira08 » 07.08.2008, 15:08

@Schnecke78
Wg. der Arbeit.
Bei mir war am Samstag die OP (1. Auge)
Hatte eine örtl. Beteubung. (bei der OP beider Augen siehts natürlich anders aus)
Sonntag - Nachkontrolle
und am Montag saß ich bereits wieder vorm PC bei der Arbeit.

2. Auge wurde zwei Wochen später operiert. Selbes Spiel.
Lg. Kira08

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