nach dem ich mich mithilfe eurer Beiträge und Erfahrungsberichte über die verschiedenen Methoden zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten informiert habe, würde ich gern von meinen (bisherigen) Erfahrungen berichten.
Zur Vorgeschichte:
Ich bin 27, seit 20 Jahren kurzsichtig, seit etwa 15 Jahren fast ausschließlich Kontaktlinsenträger.
Meine aktuellen Werte (seit etwa 3 Jahren stabil):
R: Sphär. -6,5 Zyl. -2,25 Achs. 10
L: Sphär. -6,5 Zyl. -1,75 Achs. 160
Hab mit den weichen Kontaktlinsen bisher keine großen Probleme (keine Trockenheit o.ä.), aber sie stören mich einfach in der Freizeit (Reiten, Schwimmen...). Mein schlechtes Gewissen sagt mir zudem, dass ich sie nach 10 h tragen rausnehmen sollte und dann doch mit der nervigen Brille rumlaufen muss. Und welcher Konatktlinsenträger kennt das nicht: schöner Tag am Strand, bestes Wetter, aber dann irgendwie blöd Sand oder Wasser ins Auge bekommen und der Tag ist gelaufen.Daher die Überlegung ggf. die Fehlsichtigkeit mithilfe eines Eingriffs zu korrigieren.
Bei zwei Anbietern habe ich mich jetzt beraten lassen:
Smile Eyes
Der Mann einer Bekannten arbeitet dort, daher meine erste Anlaufstelle. Ich war erst zu einem allgemeinen Infoabend, dann zu einer kostenlosen Eignunsuntersuchung.
Erster Eindruck:
Wow, so müssen sich Privatpatienten fühlen. Alle wahnsinnig nett, zuvorkommend. Fühle mich etwas zu umschmeichelt. Macht aber alles einen sehr professionellen Eindruck.
Untersuchung:
Vor der Eignungsuntersuchung muss ich 10 Seiten Fragebögen ausfüllen (Vorerkrankungen, Beruf, Hobbys, Tragegewohnheiten von Brille/Kontaktlinsen...). Es folgen 5-6 verschiedene Untersuchungen (objektive Refarktion, das Teil das ins Auge pustet, Vermessung der Hornhaut etc...), anschließend kurzer Sehtest (obwohl die Brille nicht meiner aktuellen Stärke entspricht, beidseitig 100%).
Ergebnis:
Die Stärke ist nicht unerheblich (ach was...), aber für eine Korrektur sowohl per Laser, als auch per ICL bin ich bestens geeignet. Dicke Hornhaut (beidseitig über 550), keine Vernarbungen, jede Mange Platz im Auge für eine künstliche Linse. Er würde mir zu einer ICL raten, bei meiner Stärke erreicht man damit bessere Ergebnisse und für den Fall, dass sich meine Werte (wider erwarten) doch noch verschlechtern hat man dann immer noch die Option nachzulasern.
Kosten: 6300 Euro.
War schon nett und so, aber ich kam mir wirklich so ein bisschen vor wie beim Staubsaugervertreter. Risiken wurden eher verharmlost ohne konkrete Zahlen zu nennen. Am liebsten hätte er sofort noch einen Termin für die Voruntersuchung gemacht. Ich habe mir Bedenkzeit erbeten und fühlte mich etwas unter Druck gesetzt.
Augenzentrum Leipzig
War eine Empfehlung, mein Onkel hatte dort seine OP (Grauer Star) und war sehr zufrieden. Hier habe ich gleich einen Termin zur Eignungsuntersuchung gemacht.
Erster Eindruck:
Auch hier etwas übertrieben freundlich, nicht ganz so hofiert wie bei Smile Eyes, aber nett und professionell. Einzig als ich erwähnt habe, dass ich mich bereits woanders habe beraten lassen wirkte die Dame etwas pikiert ("Aber dann wissen Sie ja schon, dass Sie geeignet sind".
Untersuchungen:
Deutlich weniger umfangreich als bei Smile Eyes. Keine Fragen zu Vorerkrankungen, Hobbys o.ä. Gemessen wurden nur die objektive Refraktion und mit einem zweiten Gerät Dicke /Beschaffenheit der Hornhaut, Platz im Auge. Das Pusteteil wurde nicht gemacht. Anschließend kurzer Sehtest (auch hier mit der alten Brille 100% beidseitig).
Ergebnis:
Im Prinzip das Gleiche wie bei Smile Eyes. Super Augen, alles gesund, dicke Hornhaut, viel Platz im Auge. Sie würde mir genannten Gründen ebenfalls zu einer ICL raten.
Kosten: je nach verwendeter Linse 5.500-6.500 Euro.
Sie hat offensiv gefragt, ob wir einen Termin zur Voruntersuchung machen wollen oder ob ich noch Bedenkzeit brauche. Mögliche Risiken wurden geannnt und auch wie oft diese bei ihnen bisher aufgetreten sind. Die Zahlen kann ich natürlich eh nicht nachprüfen, aber es wirkte vertrauenserweckend und hat bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen.
Aktueller Stand:
Ich habe mich noch nicht endgültig durchgerungen. Sollte ich es machen, würde ich eher zum Augenzentrum tendieren, irgendwie hatte ich da ein besseres Gefühl. Im Moment stecke ich noch in der Phase, in der ich abwäge, ob es mir das Risiko wert ist. Wenn ich es mache, muss ich voll überzeugt in den OP gehen, sonst lass ich es.
Bei beiden Anbietern wurde ich darauf hingewiesen, dass (bei der Kurzsichtigkeit) eher früher als später mit einem weiteren Eingriff wegen Grauem Star zu rechnen ist. Wenn ich wirklich so viel Geld in die Korrektur der Kurzsichtigkeit investiere, soll sich das auch noch 15-20 Jahre lohnen, ewig hab ich also auch nicht mehr.
Meine Bedenken:
wahrscheinlich mehr oder weniger die Klassiker
- Komplikationen, Entzündungen o.ä., ggf. daraus resultierende langfristige Probleme
- die Werte verschlechtern sich nachträglich oder werden beim Eingriff nicht optimal korrigiert (wäre okay, wenn ich dann wieder Kontaktlinsen tragen kann)
Vorteile:
Naja, die sind uns wohl allten bewusst.


Wenn ihr mögt, kann ich euch gern am weiteren Geschehen teilhaben lassen. Würde mich auch über Austausch, Anregungen, Gedanken zum Thema freuen.
Liebe Grüße
Buhli