
Vorgeschichte
Ich bin 30 Jahre alt und habe über 10 Jahre lang Kontaktlinsen getragen. Die letzten Jahre habe ich Sie aber immer schlechter vertragen. Seit Mai 2016 ging es kaum mehr für ne Stunde Sport. Da für mich Sport sehr wichtig ist und ich die Brille als störend empfinde, habe ich mich mit dem Augenlasern beschäftigt. Ich hatte im September ein Beratungsgespräch bei sehkraft in Köln. Dort wurde mir dann mitgeteilt, dass meine Hornhaut viel zu dünn fürs Lasern ist. Alternativ wurde mir ICL empfohlen, wovon ich hier im Forum auch schon gelesen hatte. Habe mir dann in der Augenklinik Bochum (Prof. Dr. Dick) noch ne Zweitmeinung eingeholt. Diese Beratung hat mich zwar 95€ gekostet, was mir aber auf Grundlage der Kosten die so auf mich zukommen sollten, egal war

Vorbereitung OP
Nach dem Beratungstermin musste ich noch einmal in die Augenklinik, da dort noch mehr Untersuchungen gemacht werden mussten. Bei mir war m. W. alles im Normbereich. Ursprünglich war geplant, dass beide Augen an einem Tag operiert wurden. Mir war das nicht ganz geheuer, so dass ich darum bat, dass die Augen an zwei Terminen operiert wurden. War aber soweit kein Problem
Dann wurden die Visian Linsen (die neuste Generation) in den USA bestellt und waren zwei Wochen später da. Dann wurde der erste OP-Termin und der Termin mit der Anästhesie festgelegt. Der zweite OP-Termin sollte nach gemeinsamer Absprache erfolgen. Es wurde jedoch darauf hingwiesen, dass das Sehen mit nur einem operierten Auge ggf. problematisch werden könnte.
Operation linkes Auge am 26.01.2017
Ich bin morgen gegen 09:00 Uhr mit ner Freundin hin. Wurde auf die Station gebracht, wo ich direkt Augentropfen bekommen habe. Dann sollte ich das OP-Hemd anziehen und mir wurde ein Medikament zur Beruhigung angeboten. Dann ging es relativ flott in den OP-Warteraum. Dort wurde das Auge (soweit ich mich erinnern kann) von innen und außen sterilsiert. Dann wurde ich in den OP gebracht. Durch die Narkose habe ich von der OP selbst nichts mitbekommen und bin im Aufwachraum wach geworden. Dann ging es irgendwann nach oben, wo ich auf der Station Kaffee und was zu essen bekommen habe. Dort konnte ich mich noch ein paar Stunden ausruhen, bis ich zur Nachuntersuchung abgeholt wurde. Dort war ich überrascht, wie gut ich direkt sehen konnte. Habe aber auf eigenen Wunsch noch nen Salbenverband bekommen. Am nächsten Morgen war bei der Nachuntersuchung alles in Ordnung. Ich habe antibiotische und cortisonhaltige Tropfen mitbekommen. Obwohl ich links sehr gut sah, hatte mein Gehirn tatsächlich Probleme komplett wahrzunehmen. Bei der Nachuntersuchung nach ner Woche bat ich deswegen darum, zeitnah nen OP-Termin für das rechte Auge zu bekommen.
Operation rechtes Auge am 09.02.2017
Das Vorgehen war relativ ähnlich wie bei der ersten Augen-OP. Bei der Narkose habe ich aber wohl ein wenig mit den Beinen gezuckt, weswegen ich im Anschluss länger bewacht wurde. Ich habe eine "transparente" Augenglocke bekommen, so dass ich direkt mit beiden Augen sehen konnte. Es gab wieder am Tag der OP, am Tag und eine Woche später einen Kontrolltermin.
Fazit
Ich habe die Operation am Auge und die Heildauer unterschätzt. Obwohl bei mir alles super verheilt, hatte ich es mir vorher unproblematischer vorgestellt. Derzeit (4 Wochen nach der ersten OP und zwei Wochen nach der zweiten OP) habe ich noch Probleme mit trockenen Augen, wobei ich noch cortisonhaltige Tropfen nehmen, die das wohl verstärken. Dadurch habe ich oft ein Brennen oder Fremdkörpergefühl. Ansonsten würde ich immer noch die Augen an unterschiedlichen Tagen operieren lassen....aber ich würde eher ne Woche Pause machen und nicht zwei.
Ich sehe noch Lichtkreise, aber es werden tatsächlich weniger.
Da ich leider nicht so arg viel Resturlaub habe, musste ich eine bzw. 1,5 Wochen später wieder am Bildschirm arbeiten. Würde aber jedem dazu raten, nach den OPs eher 2-3 Wochen mit Bildschirmarbeit zu warten.
Meine subjektiven Werte vor der OP (die über die Maschine gemessenen Werte waren fast identisch):
links - 6,75 (visus mit Brille 0,5/0,6)
rechts - 5,0 Zyl. - 1,0 A 85° (visus mit Brille 1,0)
nach der OP:
bisher sieht alles danach aus, dass keine Restfehlsichtigkeit besteht
links visus nach der OP 0,8
rechts visus nach der OP 1,25
Das sehen ist wahnsinnig toll. Vermutlich muss ich einfach beim Heilungsverlauf geduldig sein

Tipps
- Ich habe einmal am Tag mein Gesicht und die Augen vorsichtig mit nem sterilisierten Waschlappen gewaschen (Waschlappen in Schale, heißes Wasser drüber, Hände desinfizieren und heißes Wasser aus Waschlappen drücken).
- die erste Woche nach der OP bin ich zum Haare waschen zum Frisör. Hat 5€ gekostet, war es mir aber auf jeden Fall Wert. Habe sonst immer gerne Wasser oder Shampoo in die Augen bekommen.
- Beim Duschen habe ich meine Schutzbrille getragen und nur bis zur Brust abgeduscht. Die Schultern und den Hals habe ich dann mit nem Waschlappen gereinigt.
- Da ich Bauchschläferin bin, schlafe ich aktuell mit Nackenrolle, dass ich mich nicht direkt auf die operierten Augen lege.
- Um die Augen ein wenig zu schonen, habe ich Podcasts und Hörbücher angehört

- Gegen die Augentrockenheit helfen bei mir leider die meisten Augentropfen nicht. Die bepanthen Augen- und Nasensalbe (Tipp hier aus dem Forum

- Bitte gebt lieber ein wenig mehr Geld auf, seit aber in guten Händen. Merke, wie sensibel man bei einer Operation an einem Sinnesorgan ist.
Falls Ihr noch Fragen und Anregungen habt, nur zu
