ich wollte mich kurz vorstellen und meine bisherige Erfahrung mit euch teilen, da ich zu meinem (speziellen?) Fall nichts im Forum gefunden habe und es später vielleicht mal jemandem hilft.
Ich bin 26, stark weitsichtig (R: +6,0 / L: +6,50 ungetropft - objektive Messung) mit HHV (R: -0,75 / L: -3,00) und rechtsseitiger Amblyopie mit (oder durch) akkommodativem Schielen (durch Sehhilfe ausgeglichen). Recht sehe ich mit Korrektur keine 30%, ohne Korrektur vielleicht 10%.
Links (mein "gutes" Auge) sehe ich mit Korrektur 100%.
Nun habe ich mich entschlossen mich, aus den selben Gründen wie wohl die meisten hier, über ein Linsenimplantat zu informieren und hatte mir dafür 3 Anbieter ausgesucht:
Smileeyes München (Empfehlung)
realeyes München (auf Empfehlung)
euroeyes München (bei Recherche gefunden)
Die kürzeste Geschichte ist Smileeyes. Die waren am Telefon schon sehr unfreundlich und ich hätte für eine Erstberatung 37€ zahlen sollen, die noch nicht mal beim behandelnden Arzt stattgefunden hätte. Nein danke.
Bei realeyes hatte ich einen Termin zur persönlichen Beratung bei deren Spezialisten. Ich sag jetzt keine Namen, weil ich nicht weiß wie das rechtlich ist. Aber der Termin ist (für mich) sehr schlecht verlaufen. Aufgrund einer Not-OP (dafür kann keiner was) musste ich über 1 Stunde warten. Der Doc war dementsprechend sehr gestresst und kurz angebunden. Ich dann endlich rein, schaut in meine Unterlagen und schüttelt nur mit dem Kopf. Schlimm, schlimm. Also Laser keinesfalls, vielleicht Linse, aber man müsste meine Vorderkammer vermessen. Kosten 7.500 € wegen des schlechten rechten Auges. Also wieder raus, nächster Patient rein. Die Arzthelferin meinte dann “Kammern sind doch schon vermessen”, also weiter gewartet. Wurde dann wieder gerufen, da stand er am Empfangstresen: “Also Platz ist da. Wollen wir den Termin für die Voruntersuchung dann gleich machen?” als ich dann meinte ich hätte da noch ein paar Fragen kam ein Schnaufen zurück, sind dann in einen Behandlungsraum und wieder etwas ungeduldig “Und? Die Fragen?” Ich war total überfordert von der Situation. Bin dann gegangen und war total aufgelöst. Kann nicht verstehen wie man einen Patienten, der wegen hohen Leidensdrucks (ansonsten lässt man sich ja nicht operieren) so behandeln kann. Laut der Aussage mit dem kleinen Schnitt ohne Naht und der 6-12 Wochen Wartezeit geh ich davon aus, dass er mir eine ICL implantieren würde oder eine Artiflex, aber nichtmal das wurde mir erklärt.
Meine Kollegin, die ihn empfohlen hatte war total entsetzt, da er bei ihr wohl sehr nett und einfühlsam war. Und ja, jeder kann mal einen schlechten Tag haben, aber so Sätze “Naja Sie können froh sein, dass Ihr Fall überhaupt operabel ist bei den Werten” kann man sich durchaus sparen. Habe mich gefühlt als wolle er nur schnellstmöglich was verkaufen.
Dann war ich bei Euroeyes. Die Beratung mit Eignungscheck hat Dr. Bauer gemacht, operieren würde Prof. Neuhann. Dr. Bauer war war extrem nett, hat mir alles im Detail am Augenmodell erklärt. Meine Augen wären absolut geeignet (VK-Tiefe 3,03 und 3,06), er würde eine Artisan wählen für meinen Fall (Bin da etwas skeptisch, da die ja mind. 3,0 braucht). Hat mich aber auch direkt über Risiken aufgeklärt und dass man die Linse halt hinterher sieht, weil sie in der Vorderkammer sitzt. Da ich aber durch mein verkürztes Auge extremen Bammel vorm Katarakt-Risiko gehabt hätte, ist das für mich ok. Artiflex verwendet er nicht, da er vom Material nicht viel hält. das bedeutet einen 6mm Schnitt + Iridektomie. Nach den Erfahrungsberichten hier habe ich davor die meiste Angst, allerdings hab ich recht “tiefhängende” Lider.
Als nächstes müsste ich mich dann zur Voruntersuchung anmelden um zu sehen ob meine Endothelzellenzahl ausreicht und die Kammertiefe (war ja nur ein Schnell-Test) wirklich tief genug ist und meine Dunkelpupille nicht zu groß für die Artisan ist (die größere hat ja auch nur 6mm Durchmesser).
Preislich liege ich bei EE bei 5.500 €, wobei 500€ auf die Voruntersuchung entfallen.
Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt, alles sehr nüchtern und unemotional, aber sachlich und ausführlich. Nur zu den Artisan (generell VKL) hatte ich mich vorher nicht informiert, da ich gar nicht wusste, dass die in Frage kommen. Er hat ICL bei mir absolut ausgeschlossen, Katarakt-Risiko viel zu hoch. Denke aber das ist eine Frage der Überzeugung des Arztes welche Linse und vermutlich auch etwas durch die Anbieter beeinflusst.
Ich glaube die Voruntersuchung mache ich auf jeden Fall, sonst frage ich mich immer was gewesen wäre. Große Angst habe ich vor dem Verlust der Endothelzellen, falls meine Kammer doch zu klein sein sollte oder ich nachts reibe (mache ich scheinbar manchmal) und dass meinem linken Auge was passiert. Wenn ich das verliere seh ich nichts mehr.
Ahja noch ein kleiner Hinweis zu meiner hohen Dioptrien-Zahl: Viele denken ja man wäre fast blind oder würde nur verschwommen sehen mit so viel +. Das stimmt (zumindest bei mir) nicht. Ich kann vielleicht nicht Autofahren oder Texte auf Shampoo-Flaschen lesen, aber ich kann Schilder lesen, fernsehen und mein gegenüber scharf sehen, nur alles etwas zu klein. Aber dass man nur große unscharfe Umrisse erkennt stimmt nicht

Entschuldigt den langen Text, ich hoffe der eine oder andere hatte genug Zeit und Muße zu Ende zu lesen

Ich schreibe wieder, wenn ich weiß wie ich weiter mache.
LG
Finchen