Icl V4C Kohnen oder Neuhann?

[Sonja1972]

Liebe brillilein,

wie war denn dein Gespräch mit Dr. Joergenssen? Magst du mal ein bißchen berichten?

Liebe Grüße

Sonja

[Brillilein]

Liebe Sonja und natürlich auch alle Anderen!

Hier mein Bericht von meinem Gespräch mit Dr. Joergensen:
Nach einem ersten Blick auf meine Untersuchungsergebnisse sagte er mir, er wolle mir nichts verkaufen- aber wenn er meine Werte hätte, würde er sich sofort eine torische ICL einsetzen lassen.

Zum Thema Risiken sagte er, das Schlimmste wäre natürlich eine Infektion, die wohl Gott sei Dank dort noch nicht vorgekommen ist. Er sagte, einer von 9000 wäre betroffen !!! (Das erscheint mir höher, als angenommen - hatte immer im Kopf, in Deutschland würde so etwas nicht passieren, etc... - oder hieß es: keine Erblindung durch eine Infektion bisher in Deutschland?? - Könnt Ihr mir da helfen? Was stimmt denn nun??)

Zum Thema grauer Star hat er gar nicht viel gesagt - nur auf meine Frage hin, ob das neue Linsendesign hier besser wäre, das man natürlich nach 3 Jahren noch keine belastbaren Zahlen hätte, aber das Design in der Tat sehr gut sei (größerer Spalt) auch in Bezug auf Augenhochdruck.

Was mich etwas irritiert hat, war Folgendes: er stellte es absolut so dar, das meine Sicht nach der OP viel besser als mit Brille wäre (also ähnlich wie mit Kontaktlinsen, keine Verkleinerung, keine Begrenzung, Abbildung besser etc.). Er schien total sicher, das man meine Werte zu 100% auskorrigieren kann. Auf mehrmaliges Nachfragen kam dann erst: falls es doch noch einen störenden "Rest" geben würde, könnte man ja nachlasen. Als ich sagte, das ginge bei mir aufgrund der trockenen Augen nicht, meinte er, es gebe ja das neue Relax Smile Verfahren !
Vielleicht liege ich da ja falsch... natürlich wünsche ich mir auch eine perfekte Sicht nach einer OP - aber garantieren kann das doch leider keiner, oder? Und meines (Halb-)Wissens nach, ist das Relex-verfahren nicht geeignet "filigrane" Werte zu lasern, oder?? Bitte Sascha, Golfons, Wasserschneckchen , Video und alle Anderen - was sagt Ihr dazu??

Zum Thema Halos durch Aquaport hat er gesagt - keine Probleme.
Zur Dunkelpupille sagte er, das würde ähnlich wie mit den Kontaktlinsen werden.

Noch dazu würde meine Hornhaut schon Spuren von den Kontaktlinsen zeigen, so dass ich diese sicher nicht mehr lange tragen kann (tragen kann ich sie ja jetzt schon kaum noch wegen der Trockenheit - aber das sogar Spuren zu sehen sind, war mir neu)

Unterm Strich ist seine Message: Das Leben ist zu kurz, um zu warten. Alles im Leben ist riskant, man muss nur die Höhe des Risikos kennen (die wäre bei dieser OP sehr gering, geringer als beim Linsentausch - es wäre riskanter ins Flugzeug zu steigen!) und wir Deutsche wären tendenziell ein ängstliches Völkchen ( das hat er mit Augenzwinkern gesagt - trifft auf mich absolut zu ).

Ach ja: und rotieren würde die Linse nicht! Das hatte ich in selbiger Klinik auch schon etwas anders gehört... (zwar selten, käme aber vor)

Endothelzellen werden übrigens bei der großen Voruntersuchung (Computergestützt) gemessen!

Was sagt Ihr nun?? Er ist bestimmt ein Top-Operateur, wenn das alles so ideal läuft, wie geschildert, wäre ja alles "paletti"...
der Optometrist, mit dem ich das erste Gespräch dort hatte, war da etwas vorsichtiger in seinen Schilderungen, auch wenn er mir die Routine und das geringe Risiko genau so geschildert hatte.

Die ganze Klinik macht wirklich einen tollen Eindruck - alle sehr freundlich und hilfsbereit. Das ist alles wirklich ganz prima - es würde mich auch sehr beruhigen, die Klinik quasi "vor Ort" zu haben - aber irgendwie muss ich das alles mal "sacken" lassen... Ich verstehe gut, das für einen so routinierten Operateur die ganze Sache sehr "einfach" erscheint und er auch sicher schon sehr viele überaus positive Ergebnisse hatte - trotzdem fehlte mir schon etwas die Schilderung möglicher Schattenseiten.

[enim]

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass dir irgendein Chirurg noch etwas sagen wird, was du nicht ohnehin schon hier im Forum oder woanders gelesen hast.
Ich persönlich bin mittlerweile der Meinung, dass die Risikoeinschätzung des Operateurs auch nicht wirklich relevant ist. ER wird ja nicht operiert, sondern DU! Ob du mit möglichen Risiken und Komplikationen leben kannst, ist entscheidend.
Beim Chirurg interessiert mich nur noch, wie erfahren er ist und ob ich ihn als angenehmen Menschen empfinde. Mit allem anderen muss ich mich sowieso selbst auseinandersetzen.
Just my $0.02...

[iclv4c]

das meine Sicht nach der OP viel besser als mit Brille wäre (also ähnlich wie mit Kontaktlinsen, keine Verkleinerung, keine Begrenzung, Abbildung besser etc.)

wenn alles optimal läuft, die linse perfekt berechnet ist usw. dann stimmt das auch. an die sache mit der fehlenden verkleinerung habe ich mich erst gewöhnen müssen, die welt war plötzlich so groß und meine füße erst

tja, ansonsten schließe ich mich meinen vorredner an. solange der operateur keine grundsätzlichen bedenken bei dir hat, geht es nur noch darum, ob DU mit den möglichen ergebnissen leben willst oder kannst.

[Brillilein]

Ich weiß, ich drehe mich ein wenig im Kreise (bin da aber wohl nicht die Einzige, die sich die Entscheidung so schwer macht )...
Trotzdem ist das ja eben der Knackpunkt: was werden die Ergebnisse sein, mit denen ich dann leben muss????

Ein nicht ganz perfektes Ergebnis? Eine Brille zum Autofahren? - kein Problem!!

Halos im Dunkeln, die nicht schlimmer als mit Kontaktlinsen ausfallen werden??? Wäre auch o.k.. - Halos, die ein Autofahren im Dunklen unmöglich machen - Katastrophe!!!

Noch trockenere Augen, chronische Lidrandentzündung??? Katastrophe!!! Es ist ja jetzt schon unangenehm... noch dazu muss ich mich beruflich auch schminken - was bei einer Lidrandentzündung ja auch eher ausfällt, oder?
Ich weiß, das direkt ist nicht Dein Problem, lieber Sascha (bist ja keine Frau )- aber magst Du mir nochmal genau sagen, wie schlimm diese Lidrand/Trockenheits-Geschichte für Dich nun ist?

Und eine Infektion wäre nun wirklich die absolute Katastrophe...

Der Punkt bleibt also: werde ich zu der glücklichen Überzahl gehören und Lebensqualität dazugewinnen, oder aber bin ich das 1 %chen, welches es bereut...

Zum Thema Operateur habt Ihr sicher recht - Hauptsache, er versteht sein Handwerk. Trotzdem neige ich zur Skepsis, wenn Problematiken einfach vom Tisch gewischt werden... Vielleicht absolut zu unrecht, da ein so erfahrener Operateur natürlich die vielen gelungenen OPs im Vordergrund sieht...