Hallo zusammen,
so nun habe ich es hinter mir
Ich war tatsächlich bis zum Schluss und auch während der Operation an beiden Tagen rein gar nicht aufgeregt. Anscheinend wollte ich es so sehr, dass ich die Operation rein als Mittel zum Zweck sehen konnte, wo ich einfach durch musste. Aber von vorne...
Am Di kam ich in der Klinik an und habe nach der Abhandlung der Formalitäten sofort eine halbe Beruhigungspille bekommen (Leider direkt in einem Becher, sodass ich nicht sagen kann, was genau das war.). Auf meine Frage hin, warum nur eine halbe, sagte die Arzthelferin, dass ja keiner will, dass ich sofort einschlafe. Daraufhin habe ich mir natürlich eine irre Wirkung versprochen, aber ich habe zu keinem Zeitpunkt überhaupt irgendetwas von dieser Beruhigungspille gemerkt. Ich weiß nicht, ob das anders gewesen wäre, wenn ich aufgeregt gewesen wäre.
Danach habe ich im offenen Wartebereich ein paar Mal einen "Tropfcocktail" ins rechte Auge erhalten, bis ich aufgerufen und durch eine Art Schleusen-Räumchen geführt wurde. Komplett mit Op-Klamotten ausgestattet, haben wir das Räumchen verlassen und der Blick fällt sofort auf den gegenüberliegenden Raum, den Op, der zu der Seite hin vollständig verglast ist. Auf einem nicht gerade kleinen Monitor konnte ich dann sofort sehen, was gerade am Auge meines Vorgängers gewerkelt wurde. Das wäre also nichts für schwache Nerven gewesen. Ich wurde dann auf einen Sessel mit dem Rücken zum Op gesetzt (,was dann natürlich nur noch bedingt Sinn gemacht hat) und musste noch eine Weile warten. Zwei Mal wurde ich noch getropft und irgendwann kam Dr. Jorgensen aus dem Op, hat mir kurz die Hand geschüttelt und ist gleich weiter.
Ich habe ihn dann erst wiedergesehen, als ich im Op an der Wand stand und er mein Auge markiert hat. Das hat problemlos geklappt und fand ich auch gar nicht schlimm. Dr. Jorgensen hat auf mich sehr professionell und auf die Sache konzentriert gewirkt, was grundsätzlich positiv ist. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir jedoch einen Kommentar in meine Richtung gewünscht. Zb hatte ich mich gerade hingelegt, da wirft er mir schon den Überwurf über den Kopf, der sich für mich unerwarteterweise an meinem Gesicht festgeklebt hat und schneidet direkt über meinem Auge mit der Schere ein Loch, alles ohne einen Kommentar. Genauso setzt er kommentarlos die Lidklemme und legt los (Diese war übrigens nur leicht unangenehm und ich war überrascht, dass mein Auge gar nicht dagegen ankämpfen wollte.). Für mich war sein distanziertes Verhalten nicht wirklich schlimm, weil ich nicht aufgeregt war, ich könnte mir aber vorstellen, dass der ein oder andere Satz vielen Patienten während so einer Op doch wichtig wäre. Die Operation war insgesamt schnell vorbei und zwar nicht angenehm, aber weniger schlimm als erwartet. Das unangenehmste war für mich eigentlich, dass mein Auge ständig gespült wurde und das so kalt und ich jedes mal davon so überrascht wurde

Nach der Operation war ich dann erstaunlich fit und habe auch nach dem Nachlassen der Betäubung keinerlei Schmerzen gehabt. Auch die erwarteten Kopfschmerzen blieben aus. Ich habe mich an dem Tag also einfach etwas entspannt. Zwei Tabletten gegen hohen Augeninnendruck habe ich bekommen und dazu jeweils eine Brausetablette, die den Salzhaushalt stabil halten sollte.
Am nächsten Morgen habe ich den Verband für die Augentropfen kurz abgenommen. Die haben komischerweise nicht wirklich mehr weh getan als vor der Op, also alles aushaltbar. Als ich mittags dann in der Klinik ankam, wurde der Verband komplett entfernt und mein operiertes Auge von Dr. Schilling begutachtet. Das sah alles sehr gut aus und ich konnte auf der Zahlentafel die mittelgroßen Zahlen schon erkennen.
Dann wurde ich für den zweiten Eingriff mit Tropfen vorbereitet. Beim zweiten Tropfen habe ich dann mal gefragt, ob ich diesmal keine Beruhigungspille bekäme. Das wurde am Anfang wohl versehentlich vergessen und ich bekam sofort eine. Da ich am Tag vorher keine Wirkung gemerkt habe, hat mich das nicht beunruhigt. Dann die gleiche Prozedur wie am Vortag bis ich vor dem Op im Sessel saß. Da kam dann auf einmal nicht Dr. Jorgensen aus dem Op und hat mich begrüßt sondern Dr. Lerche. Davon war ich dann etwas überrascht, weil bei meinen zwei Nachfragen, wer denn bei EuroEyes in Frankfurt operiert immer nur Dr. Jorgensen erwähnt wurde. Da Dr. Lerche aber sofort einen kompetenten Eindruck gemacht hat und ich sowieso keine Wahl hatte, habe ich mich auch davon nicht beunruhigen lassen. Er war von seiner Art her auch gleich sehr angenehm. Er hat alles ausführlich erklärt und mich über alles vor und während der Op informiert – also genau das Gegenteil von Dr. Jorgensen. Obwohl er am Ende mein Auge von innen deutlich öfter gespült hat (Das war das einzige, was für mich einen unangenehmen Druck auf dem Auge verursacht hat.), war er gefühlt viel schneller fertig. Der Op schien für ihn aber auch gut vorbereitet. Dr. Jorgensen hatte am Vortag mehrmals mit der Op-Schwester diskutiert, welches Werkzeug er jetzt braucht.
Als ich dann fertig war, war ich nur noch happy, es gut hinter mich gebracht zu haben.
Am nächsten Morgen habe ich dann direkt den Verband abgenommen und konnte schon sehen. Nicht wirklich scharf, aber ausreichend. Die Nachuntersuchung an dem Mittag verlief auch sehr positiv. Nun ist die zweite Op 3,5 Tage her und ich habe das Gefühl, dass die Schnitte mittlerweile ganz gut verheilt sind und das aufgequollene Gewebe sich beruhigt hat. Ich habe keinerlei schwammige Schleier mehr, egal in welche Richtung ich schaue. Wenn ich mich auf einen Punkt im Raum konzentriere wie Fernseher oder Computer, dann sehe ich sehr gut. Wenn ich mich aber schnell umblicke, nehme ich noch Unschärfen wahr. Wenn ich etwas weiter schaue, wie zb auf ein Autokennzeichen in 20 m Entfernung, kann ich dieses auf jeden Fall sicher ablesen, aber die Schrift ist leicht verzerrt. Ich habe in der Vergangenheit mit Brille oder Kontaktlinsen definitiv schärfere Sicht gehabt. Derzeit fühlt es sich wie ein halbes Dioptrien zu wenig an. Ich hoffe, das gibt sich noch etwas. Dr. Schilling sagte in 3-5 Tagen sollte meine Sicht optimal sein. Ich habe derzeit etwas Bedenken, dass es nicht die 100% werden, sondern bei den gefühlten 95% bleibt, aber ich mache mich noch nicht verrückt und nehme es, wie es kommt.
Halos sind mir bisher noch nicht aufgefallen. Zumindest beim Fernsehen im Dunkeln nicht. Ich werde berichten, wenn ich das erste Mal im Dunkeln Auto gefahren bin. Und natürlich, wie sich generell meine Sicht entwickelt
Liebe Grüße,
Dana