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von Gavin » 23.08.2020, 13:41
Hallo Zusammen!
Hab den Bericht schon einem in einem anderen Thema gepostet, aber ich poste ihn hier nochmal, damit alles lückenlos ist und keine Fragen entstehen, wie es denn weitergegangen ist.
Ich hatte am Mittwoch, 29.07.20 einen weiteren Termin zur Endothellzellenmessung in der Artemis Klinik in Frankfurt. Dort wurden mir die Werte bestätigt. Rechts habe ich ca. 2444 Zellen, was noch im guten Bereich ist. Links habe ich ca. 1826 Zellen, was etwas wenig ist. Auf die Frage hin, wie es jetzt weitergeht wusste der Arzt auch nichts. Er meinte, man sollte das Zellsterben engmaschiger Untersuchen. Also alle 3 Monate die Endothellzellanzahl messen lassen. Er hatte auch keine Erklärung dafür, warum Links die Zellanzahl so extrem sinkt.
Jetzt habe ich alle Unterlagen von der Klinik in Lohr angefragt wie Messuntersuchungen vor der OP, den OP Bericht und alle Nachkontrollen nach der OP. Dabei wurde ich etwas negativ überrascht, weil nicht alles so lief, wie mir damals gesagt wurde. Ich hatte vor meiner OP erstmal eine Untersuchung ob ich für die OP geeignet bin. Dabei kam folgendes raus:
1. Untersuchung für die OP am 01.08.17.
Zellwerte Rechts: 2961
Zellwerte Links: 2841
2. Untersuchung kurz vor der OP am 05.12.17:
Zellwert Rechts: 2639
Zellwert Links: 2379
Also das heisst, dass 4 Monate vor meiner OP die Endothellzellanzahl falsch gemessen wurde und kurz vor dem OP Eingriff eine ganz andere Endothellzellanzahl herauskam. Ich war ehrlich gesagt geschockt, weil unter diesen Vorraussetzungen die OP gar nicht hätte stattfinden dürfen aufgrund 2 komplett unterschiedlicher Werte. Man hätte mich als Patient darüber aufklären müssen, ob man die OP wirklich bereit ist einzugehen. Schließlich gab es seit August einen Zellunterschied von 322 Zellen Rechts und Links sogar von 462 Zellen! Und man kann hier nicht von einer natürlichen Messschwankung ausgehen, da eine Messchwankung von Endothellzellen maximal bei +/- 200 Zellen liegt. Das heisst, ich ging damals mit weniger Endothellzellen in die OP und wurde darüber gar nicht aufgeklärt! Wenn man berücksichtigt, dass die Firma STAR für die ICL eine Mindestzelldichte von 2200 Zellen empfiehlt, dann bin ich links schon im kritischen Bereich.
Rechts liege ich ja momentan bei einem Wert von 2444 Zellen, was auch den Statistiken im Internet entspricht, dass man nach der OP ca. einen 10% Verlust von Zellen hat. Links jedoch bin ich runter von 2379 Zellen auf 1826 Zellen, was einem Verlust von 553 Zellen und damit 24% ausmacht. Man hätte mir das kurz vor der OP sagen müssen, dass es Links grenzwertig ist mit meiner Zellanzahl und ich das Risiko für mich neu abwägen muss. Jedenfalls muss man bei großen Messwertunterschieden die OP absagen, wenn es zu großen Unterschieden kommt.
Falls es euch noch interessiert wie sich seit 2,5 Jahren mein Zellsterben entwickelt hat, hier folgende Auflistung mit allen Nachkontrollen:
1. Ausgangswerte am Tag der OP 05.12.17:
Zellwert Rechts: 2639
Zellwert Links: 2379
2. Nachkontrolle am 01.08.18:
Zellwert Rechts: 2787
Zellwert Links: 1912
3. Nachkontrolle am 04.09.19:
Zellwert Rechts: 2599
Zellwert Links: 2008
4. Nachkontrolle am 10.07.20:
Zellwert Rechts: 2462
Zellwert Links: 1880
5. Messung der Zellen bei der Artemis Klinik am 29.07.20:
Zellwert Rechts: 2444
Zellwert Links: 1826
Tja....so haben sich meine Endothellzellen entwickelt. Rechts meiner Meinung nach in einem guten Bereich, der tolerierbar ist. Links jedoch ein Verlust von 553 Zellen und damit 24%, was mich weiterhin beunruhigt und ich hoffe, dass der Wert nicht weiter sinkt und sich auf ein "normales" absterben einpendelt.
Was denkt ihr über die Sache? Hätte die OP überhaupt durchgeführt werden dürfen? Ich wurde ja in die OP geschickt mit dem Glauben, dass ich Rechts 2900 Zellen habe und Links 2800. Bei so extremen Messunterschieden hätte man meiner Meinung nach die OP erstmal verschieben müssen, um nachzuprüfen was da nicht stimmt und dann mir die Entscheidung überlassen müssen, ob ich aufgrund der geringeren Endothellzellenanzahl trotzdem die OP durchführen lassen will. Schließlich ist es eine nicht notwendige OP und da habe ich als Patient das letzte Wort, ob ich mich trotzdem operieren lassen will?
Gruß
Gavin.
R: -9.50 dpt., Astigmatismus -1.50, 28°
L: -8.50 dpt., Astigmatismus -1.50, 153°