Lasern kam bei mir nicht in Frage da meine Hornhaut nicht dick genug ist, und der Arzt meinte bei meinen Werten, der Kurzsichtigkeit, würde die lasermethode auch gar nicht alles schaffen, am Ende bliebe dann doch noch eine Brille.
Meine Werte waren ungefähr: rechts -8.50 -1.25 (mit Hornhautverkrümmung) links -6,75 - 1,75
Also entschied ich mich für die Linsenimplantation. wobei ich persönlich sagen muß das ich die Methode sogar sehr viel sympathischer finde als die Lasermethode, wegen dem "nur" 3mm Schnitt statt dem aufgeklappten Flap. Und da am Auge selbst nichts verändert wird, also sollte irgendwas schief gehen kommt die Linse raus und alles wäre wie vorher. Nicht wünschenswert aber eben auch nicht noch schlimmer.
Die OP wurde von Dr. Joergensen durch geführt.
Am 31.08.10 ging es los.
Noch im Wartezimmer kam die Arzthelferin mit einer Schachtel voller Augentropfen zu mir. Und tatsächlich bekam ich die ALLE nacheinander ins rechte Auge getropft, insgesamt sieben. Die ersten zwei brannten etwas die anderen waren neutral. Dann hatte ich etwa 15 min Zeit mich an die schlechter werdende Sicht zu gewöhnen. Dann ging die ganze Prozedur nochmal von vorne los. Außerdem gabs noch eine Beruhigungstablette.
Nach weiteren 15min. wurde ich dann in OP-Kittel, grünes Häubchen und Schuhsäcke verpackt. Dann einmal Hände desinfizieren und ich durfte mich auf einen Sessel legen, Füße hoch und mit Aussicht auf den Kö-Innenhof, leider war die Sicht schon mehr als nur schlecht.
Dann gabs nochmal vier Tropfen, nach weiteren 10 min ging es dann in den OP Raum.
Durfte mich dann auf einen zahnarztähnlichen Stuhl legen. Nochmal drei Tropfen und um das Auge Jod gepinselt. Dann wurden die Wimpern festgeklebt, bekam eine Plane übers Gesicht in der ein Loch für das Auge war. Dann fuhr irgend was großes schwarzes über mein Auge, Sicht war ja nun nur noch als Farbmatsche übelster Sorte zu bezeichnen, und dann bekam ich noch die Zange ins Auge geklemmt. Was ich persönlich als das unangenehmste an der ganzen Sache empfunden habe, gut war nur das ich mir das Teil nicht einmal genauer ansehen konnte.
Dann hieß es Licht aus (im Raum) und das grellste Licht meines Lebens strahlte, aus dem großen schwarzen Teil, in mein Auge, gemein, da ich es ja nun nicht mehr zu machen konnte.
Irgendwie hatte ich dann auch das Gefühl wie beim Zahnarzt, Hände ineinander verkrampft und wartete auf den Schnitt, gefühlt ewig, nix tat sich, dachte ich. Bis ich auf einmal irgendwas glänzendes, sich bewegendes wahrnahm. Dachte jetzt schneidet er, aber er sagte er bringt die Linse jetzt in die richtige Position. Ich war platt, sie war also schon drinne? Ein wenig gepule, tat aber nicht weh, Geschiebe und das glänzende etwas “schwamm“ durch mein Auge. Dann mehrere Spülungen mit Wasser und etwas unaussprechlichem. Dann verschwand das böse grelle Licht und die Plane wurde runter gerissen.
Guckte durch mein gerade operiertes Auge an die Decke und: die Lampe hatte gerade, scharfe Ränder, ein kurzer Blick auf das große schwarze Etwas, es hatte Ecken! Aber bevor ich das auch nur halbwegs realisieren konnte hatte ich auch schon ein Verband drüber, bekam meine Brille wieder und mußte noch ein paar Minuten im Wartezimmer sitzen. Insgesamt meinte meine Mutter war ich nur 35 min aus dem Wartezimmer verschwunden gewesen.
Der restliche Tag und die Nacht waren problemlos. Keine Schmerzen nur ein leichtes Kratzen, so als wenn man mit Linsen eingeschlafen wäre.
Nächster Tag, Mittwoch, halb elf wieder in der Klinik. Im Warteraum bekam ich dann erstmal rechts den Verband ab.
Das erste was ich sah waren die Haare der Artzhelferin, keine blonde Matsche sondern wirkliche einzelne Haare und Strähnen! Okay nicht alles war sofort scharf, vieles hatte so Doppelränder, aber irgendwie im Gegensatz zu sonst eben doch schon scharf. Ich denke die meisten hier wissen was ich meine, ungefähr so als wenn eine Kontaktlinse nicht richtig sitzt.
Mußte dann die ganze Zeit mein linkes Auge zu machen, weil es doch die neue Sicht des rechten arg beeinträchtigte. Kurze Untersuchung und Sehtest beim Arzt. War schon sehr zufrieden.
Wieder im Wartezimmer ging die ganze oben beschriebene Prozedur von neuem los. Eigentlich war fast alles wie am Tag vorher.
Nach insgesamt etwa einer Stunde ging ich dann mit einem neuen Verband, aber ohne Brille nach Hause. Okay die 3-D Sicht war am Mittwoch miserabel, beim eingießen von Getränken traf ich nur selten tatsächlich das Glas, auch die Füllerkappe wollte nicht richtig drauf gehen aber das war zu verkraften. Von Stunde zu Stunde verschwanden die Doppelränder, nur bei Zahlen und Buchstaben tat sich da nicht viel. Egal ich durfte ja nicht lesen.
Die Nacht war genauso unkompliziert wie die erste. Donnerstag dann Verbandabnahme.
Und was soll ich sagen, es war alles direkt scharf und mit beiden Augen zusammen waren nun auch Buchstaben und Zahlen normal.
Wieder Untersuchung mit Sehtest, 100% auf beiden Augen!!!
Soll sich aber noch mehr einspielen, vor allem das rechte soll noch besser werden. Es braucht länger wegen der Hornhautverkrümmung.
Nach 15 min durfte ich dann wieder gehen.
Also ich bin total happy sehe alles schon scharf und kann auch wieder lesen. Habe auch keine Probleme mit Schmerzen oder so. Muß jetzt 4mal tägl Tropfen einmal antibiotische und welche gegen Schmerzen die gleichzeitig abschwellend wirken.
Die sind allerdings fies, die brennen nämlich wie Teufel, muß sie aber trotzdem nehmen auch wenn ich keine Schmerzen habe. Naja für die Sicht nimmt man einiges in Kauf

Die Probleme mit Lichtempfindlichkeit oder die angekündigten Lichtkränze konnte ich bisher nicht feststellen. War eher vorher mein Problem. Aber kann jetzt von unserem Balkon die Nummernschilder der Autos auf dem Parkplatz lesen (wohne in der 2.Etage).
Ich hoffe es hat Euch geholfen. Wünsche allen viel Glück und eine tolle neue Sicht
