Erster Erfahrungsbericht Laserklinik Frankfurt/ Dr. Handzel

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Moderator: Frankyboy

Gast

Re: Erster Erfahrungsbericht Laserklinik Frankfurt/ Dr. Hand

Beitrag von Gast » 22.03.2004, 11:09

Hallo Bernhard,

die Richtlinien in Ehren, aber sie stellen den kleinsten gemeinsamen Nenner dar.

Die meisten Kliniken haben Mikrokeratome, die nominal 160µ-Flaps schneiden, so daß keine dünnen Flaps geschnitten werden können. Hinzu kommt vielfach ein Laser, der aggressiv abträgt. Damit ist in solchen Umgebungen unter Umständen eine Kurzsichtigkeit von -8,0 Dioptrien bereits im Risikobereich.

LASIK wird seit 1989-90 angewandt, in Deutschland seit 1994. Ursprünglich wurden, wie bereits erwähnt hohe bis extreme Kurzsichtigkeiten behandelt. Es ist nicht bekannt, daß die betreffenden Hornhäute im relevanten Maße (d.h. im Maß, der veröffentlichungswürdig wäre) instabil geworden wären.

Für die Stabilität der Hornhaut ist nicht die Dioptrienzahl entscheidend, sondern wieviel Hornhaut nach der Laserabtragung übrig bleibt. Solange man da auf der sicheren Seite ist (250 - 300µ) ist keine Instabilität nach heutigem Wissensstand zu erwarten.

Wie hoch ist deine Kurzsichtigkeit? Hat man das Abraten dir gegenüber begründet.

Gruß

Martina

Bernhard
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Re: Erster Erfahrungsbericht Laserklinik Frankfurt/ Dr. Hand

Beitrag von Bernhard » 22.03.2004, 17:18

:Hallo Martina,

danke für deine Einschätzung. Das Abraten war eher grundsätzlicher Art insbesondere wegen der zunehmenden Risiken bei starker Kurzsichtigkeit - nehme ich an.

Ich habe beidseitig -9 Dioptr., eine leicht Hornhautverkrümmung von -0,75 und -1, eine Hornhautdicke von 526 und 548 und die Pupillengröße ist klein genug. Nach einer LASIK würden wohl mindestens 400µ übrigbleiben, weiß ich aber nicht genau - wäre wohl ddas Minimum? Wie du auch schreibst sollten beim Hornhautbett nach einer LASIK mindestens 250-300µ übrig bleiben, wieviel das bei mir wäre weiß ich nicht!

Ist das nach deiner Meinung ausreichend damit die Hornhaut dauerhaft nicht instabil werden kann und wenn ja, welchen Laser müßte man verwenden wegen der dünnen Flaps? Welche Flapdicke wäre empfehlenswert? Wie ist das mit dem Femtosekundenlaser und wer hätte den im Gebrauch?

Viele Fragen, aber ich denke man sollte bei jeder möglichen AugenOP alles genaustens analysieren.
Danke für deine klare Meinung.

Gruß
Bernhard





Hallo Bernhard,

: die Richtlinien in Ehren, aber sie stellen den kleinsten gemeinsamen Nenner dar.

: Die meisten Kliniken haben Mikrokeratome, die nominal 160µ-Flaps schneiden, so daß keine dünnen Flaps geschnitten werden können. Hinzu kommt vielfach ein Laser, der aggressiv abträgt. Damit ist in solchen Umgebungen unter Umständen eine Kurzsichtigkeit von -8,0 Dioptrien bereits im Risikobereich.

: LASIK wird seit 1989-90 angewandt, in Deutschland seit 1994. Ursprünglich wurden, wie bereits erwähnt hohe bis extreme Kurzsichtigkeiten behandelt. Es ist nicht bekannt, daß die betreffenden Hornhäute im relevanten Maße (d.h. im Maß, der veröffentlichungswürdig wäre) instabil geworden wären.

: Für die Stabilität der Hornhaut ist nicht die Dioptrienzahl entscheidend, sondern wieviel Hornhaut nach der Laserabtragung übrig bleibt. Solange man da auf der sicheren Seite ist (250 - 300µ) ist keine Instabilität nach heutigem Wissensstand zu erwarten.

: Wie hoch ist deine Kurzsichtigkeit? Hat man das Abraten dir gegenüber begründet.

: Gruß

: Martina

gast

Re: Erster Erfahrungsbericht Laserklinik Frankfurt/ Dr. Hand

Beitrag von gast » 22.03.2004, 18:16

Ein Flap darf nicht zu dünn werden. Man muß immer bedenken, daß ein Mikrokeratom eine gewisse Ungenauigkeit hat. Studien dazu haben ergeben, daß die Standardabweichung der Flapdickenverteilung mindestens 20 Mikrometer beträgt. Das bedeutet in etwa 70% der Fälle liegt die Flapdicke innerhalb +-20 Mikrometer von der angestrebten Dicke. Wenn man ganz sicher gehen will, muß man schon 2 Standardabweichungen nehmen. Dann liegt die Flapdicke also innerhalb +-40 Mikrometer von der angestrebten Dicke. Nehmen wir an, ein Flap sollte in der Mitte mindestens 80 Mikrometer haben. Dann kann man die angestrebte Dicke auf 120 Mikrometer einstellen. Im "schlimmsten" Fall bekommt man dann eine Dicke von 80 bzw. 160 Mikrometern. Entscheidend ist wohl, daß man die Flapdicke während der OP mißt. Dann kann man noch während der OP entscheiden, wieviel Gewebe man abträgt.

Oberflächenablation ist nur ein anderes Wort für Prk/Lasik. Das Problem bei hohen Korrekturen ist das Vernarbungsrisiko. Dieses kann man aber stark senken, wenn man Mytomycin C zur Hazeprophylaxe einsetzt. Letzteres ist allerdings umstritten, da es sich um ein starkes Zellgift handelt. Es gibt Chirurgen, die Mytomycin schon in tausenden Fällen erfolgreich angewandt haben. Die Untergrenze für die Hornhautdicke bei Oberflächenablation wird auf etwa 350 Mikrometer Stromadicke begrenzt. Bei einer Durchschnittlichen Stromadicke von 500 Mikrometern stehen somit bis zu 150 Mikrometer Gewebe zum Lasern zur Verfügung. Da stark Kurzsichtige oft dickere Hornhäute haben, hat man auf diese Weise schon bis zu 14 Dioptrien "korrigiert". Nachteile sind Aberrationen, die bei hohen Korrekturen auftreten und das Hazerisiko, daß trotz Mytomycin weiterbesteht. Vorteil ist die stabilere Hornhaut, die Eliminierung von Flapkomplikationen, und ein geringeres Risiko für trockene Augen.


"Implantierbare Linsen liefern vielleicht die bessere Optik, aber sind diese Linsen auf Dauer nicht doch schlechter für die Augen, so dass man eine etwas schlechtere Optik in Kauf nehmen sollte?"

-das ist schwer zu sagen. Wenn die Lasikhornhäute von vorher stark Kurzsichtigen nach 20 Jahren ausbeulen, wären implantierbare Linsen vielleicht besser gewesen. Die kann man auch wieder entfernen und sie verursachen wiegesagt weniger Probleme an der Augenoberfläche (trockene Augen).

gast

Re: Erster Erfahrungsbericht Laserklinik Frankfurt/ Dr. Hand

Beitrag von gast » 22.03.2004, 18:23

du bist hart an der Grenze. Oberflächenablation oder Lasik mit dünnem Flap wären vielleicht möglich. Es wäre realistisch, nur eine Reduzierung der Kurzsichtigkeit anzustreben. Nicht die vollständige Beseitigung.

Gast

Re: Erster Erfahrungsbericht Laserklinik Frankfurt/ Dr. Hand

Beitrag von Gast » 22.03.2004, 20:24

Hallo Bernhard,

ich habe in diesem Forum von Fällen gelesen, bei denen bei relativ dünner Hornhaut Kurzsichtigkeiten korrigiert wurden, die höher waren als deine. Die Leute waren zufrieden.

Ich gehe davon aus, daß die Mindestdicke des Hornhautbettes dabei beachtet wurde.

In deinem Fall wäre eine Flapdicke unter 130µ zu empfehlen. Soweit ich weiß, gibt es Mikrokeratome, die mit einer solchen Nominaldicke schneiden. Normalerweise ergibt sich dabei ein Flap, der dünner ist als 130µ, was für dich ein zusätzlicher Vorteil wäre.

Es müßte bei dir ein Laser zum Einsatz kommen, der das Hornhautgewebe schonend abträgt. Ein Fabrikat, das in Deutschland sehr verbreitet ist, erfüllt dieses Kriterium nicht.

Mir ist keine Klinik in Deutschland bekannt, die einen Femtosecond Laser routinemäßig einsetzt.

Alles Gute

Martina

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