Liebe Freunde, liebe neue/unbekannte Leser/innen,
Über die Benutzung von Tränenersatztropfen gibt es viele diverse "Philosophien", wie man sie anwenden sollte, wann, in welcher Frequenz, usw usf.
Ich habe abundzu versucht, auf diesem Forum meine "Tropfenphilosophie", anhand meiner eigenen Erfahrung, zu erklären, aber einiges scheinen die meisten Menschen nicht zu verstehen oder verstehen zu wollen. Und das finde ich schade, denn schlisslich geht es ja um nichts weniger als um unser Augenlicht!...
Ich möchte keinem Menschen meine Tropfenphilosophie aufzwingen, sondern nur versuchen zu erklären, wie ich es selber getan und erlebt habe, und warum ich mit meiner Methode sehr gute Ergebnisse erreichen konnte.
Wenn diese Methode jemanden ein wenig helfen kann, hat sich der Sinn und Zweck dieses Beitrages -für mich- schon erfüllt.
Um aber nochmals kurz den Rahmen zu schildern (für die neuen Leser/innen auf dieser Seite): ich wurde am 19. Sept. 2003 operiert. Bei mir wurde keine wellenfront-gesteuertes Lasik angewendet (siehe meine damaligen Erklärungen), obwohl ich sehr große Pupillen habe. Trotzdem bin ich heute mehr als zufrieden mit dem Ergebniss, auch wenn es in den ersten Wochen "danach", nicht immer der Fall war. Aber, das ist eher damit zu erklären, daß ich ein Perfektionnist bin, und mich nie mit dem Guten zufrieden erklären kann, sondern... Naja, egal. Das bringt uns ja nicht weiter bei unserem Thema. Also, ich werde wieder mal versuchen meine eigene "Tropfenphilosophie" und Methode zu erklären. Vielleicht hilft es einigen von euch weiter.
Die zwei wichtigsten Prinzipien bei der Anwendung von Tränenersatztropfen sind:
1. MAN SOLLTE DAS TROPFEN IMMER SEHR ERNST NEHMEN.
Leider sind zuviele Menschen nicht seriös, und gehen damit viel zu leichtisinnig um (wie auch in anderen Bereichen ihres Lebens... So wie man mit seinem Leben umgeht, so geht man auch mit seinen operierten Augen um...).
2. Diejenigen, die das Tropfen dagegen ernst nehmen, vergessen aber leider eins: NICHT DIE MENGE IST ENTSCHEIDEND, sondern ob man dem Auge auch die Chance gibt, sich "auf natürlicher Weise" zu erholen, d.h. nicht dauernd "wie verrückt" zu tropfen.
Daraus resultiert, daß es wichtig ist, FÜR SICH SELBST, der beste MITTELWEG zu finden.
D.h. man sollte weder zuwenig tropfen, und diese Angelegenheit nicht ernst genug zu nehmen, noch sollte man "wie verrückt" tropfen.
Zu diesen zwei SEHR wichtigen Punkten möchte ich noch einen weiteren hinzufügen: Es ist AUCH EINE FRAGE DER ART DER TROPFEN, DIE MAN ANWENDET, d.h. welche Sorte von Tränenersatztropfen, die man benutzt.
Hierzu bin ich der Meinung, daß man bei sich selber testen sollte (SEHR WICHTIG), welche Tropfen für welchen Zeitpunkt besser geeignet sind. Was ich mit "Zeitpunkt" meine? Ganz einfach: Es gibt im "Tagesablauf und Tagesleben des Auges" verschiedene Momente, bei denen man nicht die gleichen Tropfen anwenden kann (und sollte), weil das Auge je nach Zustand und Moment des Tages, andere Tropfen braucht bzw. verlangt.
Ich selber differenziere zw. 5 Hauptzeitpunkte im Tagesauflauf und "Tagesleben meiner Augen":
- Morgens beim Aufwachen (T1)
- In den ersten Stunden nach dem Aufwachen (T2)
- Während des Tages (T3)
- Abends (T4)
- Bevor man schlafen geht (T5)
WICHTIG IST, nicht bei jedem Zeitpunkt die gleichen Tropfen anzuwenden, sondern NUR DIE TROPFEN, DIE BEI SICH SELBER DIE BESTE WIRKUNG GEZEIGT HABEN.
Desshalb sollte man immer bei sich selber testen, welche Augentropfen am besten wirken, und das, sehr ausführlich! Oder, man nimmt sein eigenes Augenlicht nicht sehr ernst...
Bei mir haben folgende Sorte von Tropfen die beste Wirkung gezeigt:
- Bei T1: Weder Gel, noch Tropfen mit zuviel Viskosität, sondern eher Augentropfen mit sehr wenig Viskosität.
Warum? Weil nach dem Aufwachen, meine Augen die Tropfen wörtlich "trinken", als würden sie diese ersten Tropfen des Tages wirklich brauchen. Daher gebe ich ihnen erstmals richtig viel Flüssigkeit, und am liebsten jene Tropfen, die so flüssig wie möglich sind.
- Bei T2: da nehme ich dann Tropfen mit mehr Viskosität, denn ihre Wirkung dauert länger als bei den Tropfen des Morgens.
- Bei T3: Je nach Zusatnd meiner Augen, ob sie ermüdet sind oder nicht, usw nehme ich alternativ entweder die gleichen wie bei T2, oder wie bei T1. Das hängt aber vom Zustand meiner Augen ab, nicht von meinem Gefühl... (Zum Thema "Gefühl" werde ich später noch was wichtiges erklären)
- Bei T4: Eher Tropfen mit mehr Viskosität, da sich das Ende des Tages nähert, und die Augen meistens müde werden, d.h. trocken werden. Also die gleichen Tropfen wie bei T2.
- Bei T5: Da bevorzugte ich Augengels, weil die Wirkung der Tropfen während der Nacht dramatisch schnell sinkt.
Mittlerweile brauche ich diese Gels nicht mehr - habe sie trotzdem wochenlang angewendet, alternativ zu anderen Tropfen.
Soviel zu meiner Methode.
Jetzt möchte zu etwas zurückkommen, daß die meisten Menschen zu vergessen scheinen: NACH EINER OP KANN MAN SICH NICHT MEHR AUF SEIN GEFÜHL VERLASSEN, WANN MAN DIE TRÄNENERSATZTROPFEN BRAUCHT.
Leider ändern die meisten Menschen ihre Gewohnheiten nicht nach einer Laserbehandlung, obwohl das extrem wichtig ist, seine Gewohnheiten zu ändern. Warum? Das ist leicht zu erklären, ohne in wissenschaftlichen Details zu versinken:
Wann und in welcher Menge der Körper, Augentränen produziert, wird vom Gehirn bestimmt. Doch das Gehirn kann dies nur befehlen, wenn er diese "Information/Anforderung" erhalten hat. Und dies geschieht über den Nervenkanal, d.h. DIE NERVEN SIND FÜR DEN INFORMATIONSFLUSS ZW. DEM GEHIRN UND DIE ORGANE VERANTWORTLICH (hin und zurück).
Doch, was geschieht bei einer Laserbehandlung? Ganz einfach: diese Nervenkanäle (winzige Nerven) werden durch den Flapschnitt getrennt.
Die Konsequenz: der Informationsfluß, der über die Nerven zum Gehirn gelangt (und zurück), kann nicht mehr gelingen.
D.h. wenn das Auge dem Gehirn die Produktion von Tränen anfordert, kommt diese Information nicht mehr zum Gehirn. Was geschieht dann? Wir haben "das Gefühl", das wir keine Tropfen brauchen, weil unser Gehirn keine Anforderung bekommen hat. Doch das Auge hat es angefordert!...
Desshalb, möchte ich hier betonen, daß man sich nicht mehr auf sein Gefühl verlassen soll, wann man tropft und wann nicht.
Ich weiß, klingt alles sehr ernst, obwohl ich nochmalerweise viel netter bin (oder hoffe zu sein), aber ich weiß nicht welche Mücke mich heute morgen gestochen hat, aber ich muß mich jedesmal aufregen, wie unseriös viele operierten Patiente mit dem Augentropfen umgehen. Natürlich wollte ich damit niemanden persönlich angreifen. Aber seit mehreren Monaten kommt das Thema Augentropfen immer wieder "auf den Tisch" und es wird nicht ernst genug genommen!!! Alles dreht sich um die Wahl des Lasergeräts, die Wahl der Klinik, usw. Aber, was nutzt die beste Klinik, oder eine tolles Lasergerät, wenn der Patient oder die Patientin in den Wochen und Monaten nach seiner/ihrer Behandlung das Resultat mit seiner Unseriösität vernichtet?!?!?!???
Jetzt brauche ich eine gute Zigarette und einen Café zur Beruhigung...
Trotzdem, euch allen einen schönen restlichen -verschneinten- Tag,
Herzlichst,
Thierry.
Über meine "Tropfenphilosophie" und Methode, und e
Moderator: Frankyboy
Re: Über meine "Tropfenphilosophie" und Methode, u
Hallo Thierry,
vielen Dank für Deinen informativen Bericht. Darf ich mal nachfragen, welche höherviskosen Augentropfen Du nimmst? Meine Re-Lasik war vor fast 8 Wochen. Mein Arzt sagte mir, daß ich die ersten 4 Wochen nach der OP alle 2 Stunden tropfen soll. Daran habe ich mich gehalten. Aber da ich schon vorher durch meine Kontaktlinsen unter trockenen Augen gelitten habe, tropfe ich weiterhin alle 2 bis 3 Stunden. Allerdings nehme ich niedrigviskose Augentropfen. Letzte Woche hatte ich einige Probleme (ich kann schlecht die trockene "Heizungsluft" vertragen) und nehme z. Zt. für die Nacht Bepanthen Augensalbe (7 Tage lang). Würdest Du mir empfehlen, danach nachts ein Augengel zu nehmen? Wenn ja, welches?
Herzlichen Dank für Deine Antwort und viele Grüße
Andrea
vielen Dank für Deinen informativen Bericht. Darf ich mal nachfragen, welche höherviskosen Augentropfen Du nimmst? Meine Re-Lasik war vor fast 8 Wochen. Mein Arzt sagte mir, daß ich die ersten 4 Wochen nach der OP alle 2 Stunden tropfen soll. Daran habe ich mich gehalten. Aber da ich schon vorher durch meine Kontaktlinsen unter trockenen Augen gelitten habe, tropfe ich weiterhin alle 2 bis 3 Stunden. Allerdings nehme ich niedrigviskose Augentropfen. Letzte Woche hatte ich einige Probleme (ich kann schlecht die trockene "Heizungsluft" vertragen) und nehme z. Zt. für die Nacht Bepanthen Augensalbe (7 Tage lang). Würdest Du mir empfehlen, danach nachts ein Augengel zu nehmen? Wenn ja, welches?
Herzlichen Dank für Deine Antwort und viele Grüße
Andrea
Re: Über meine "Tropfenphilosophie" und Methode, u
Hallo zusammen,
das Thema "trockene Augen" und "Tropfen" ist sehr wichtig in der Heilungsphase sowie im Vorfeld der Operation.
Ich möchte hier zum Vorfeld noch anmerken:
Es ist für die Trockenheit der Augen nach der OP wichtig, wie der Flap gebildet wird. Beim Flap mit dem "Scharnier" oben (solche Flaps werden z.B. mit dem weit verbreiteten Mikrokeratom Hansatome von Bausch & Lomb oder mit einem Modell von Moria geschnitten) werden die Hornhautnerven stärker beschädigt als Flaps mit dem nasalen "Scharnier" (Mikrokeratom AMADEUS der Fa. AMO, Mikrokeratom ACS der Fa. Bausch & Lomb, ...). Beim oberen Scharnier werden beide Hornhautnervenstränge durchtrennt, während bei dem nasalen Scharnier der nasale Nervenstrang erhalten bleibt.
Die Trockenheit der Augen nach LASIK ist bei nasalem Scharnier in der Regel weniger ausgeprägt als bei nasalem Scharnier.
Man sollte also den Arzt VOR der OP fragen, wie sein Mikrokeratom arbeitet, wenn man Probleme mit trockenen Augen befürchtet.
Grüße
Martina
das Thema "trockene Augen" und "Tropfen" ist sehr wichtig in der Heilungsphase sowie im Vorfeld der Operation.
Ich möchte hier zum Vorfeld noch anmerken:
Es ist für die Trockenheit der Augen nach der OP wichtig, wie der Flap gebildet wird. Beim Flap mit dem "Scharnier" oben (solche Flaps werden z.B. mit dem weit verbreiteten Mikrokeratom Hansatome von Bausch & Lomb oder mit einem Modell von Moria geschnitten) werden die Hornhautnerven stärker beschädigt als Flaps mit dem nasalen "Scharnier" (Mikrokeratom AMADEUS der Fa. AMO, Mikrokeratom ACS der Fa. Bausch & Lomb, ...). Beim oberen Scharnier werden beide Hornhautnervenstränge durchtrennt, während bei dem nasalen Scharnier der nasale Nervenstrang erhalten bleibt.
Die Trockenheit der Augen nach LASIK ist bei nasalem Scharnier in der Regel weniger ausgeprägt als bei nasalem Scharnier.
Man sollte also den Arzt VOR der OP fragen, wie sein Mikrokeratom arbeitet, wenn man Probleme mit trockenen Augen befürchtet.
Grüße
Martina
Re: Über meine "Tropfenphilosophie" und Methode, u
: Die Trockenheit der Augen nach LASIK ist bei nasalem Scharnier in der Regel weniger ausgeprägt als bei nasalem Scharnier.
Berichtigung:
Die Trockenheit der Augen nach LASIK ist bei nasalem Scharnier in der Regel weniger ausgeprägt als bei oberem Scharnier.
sorry
Martina
Berichtigung:
Die Trockenheit der Augen nach LASIK ist bei nasalem Scharnier in der Regel weniger ausgeprägt als bei oberem Scharnier.
sorry
Martina
nasales Scharnier
zumindest wird ein Teil des nasalen Nervenstranges gerettet, wenn man ein nasales Scharnier hat. Es hat Studien gegeben, die darauf hindeuten, daß die Augentrockenheit dann weniger schlimm ausfällt. Der nasale Nervenstrang ist für die Steuerung der Tränendrüse verantwortlich. Es gibt auch Hinweise darauf, daß die dünneren Flaps, die mit Femtosekundenlaser geschnitten werden, zu einem geringeren Risiko für trockene Augen führen. Das geringste Risiko wird der Prk zugesprochen.
Chirurgen die aus dem Bereich Hornhauttransplantation kommen, wußten von Anfang an, daß trockene Augen ein Problem der Lasik sein würden. Diese haben meistens auch die besten Strategien zur Behandlung der trockenen Augen.
Chirurgen die aus dem Bereich Hornhauttransplantation kommen, wußten von Anfang an, daß trockene Augen ein Problem der Lasik sein würden. Diese haben meistens auch die besten Strategien zur Behandlung der trockenen Augen.
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