LASEK, PRK, LASIK Forum - operationauge.de

Hallöchen,

ich habe mich heute im St. Johannes Krankenhaus in Dortmund vorab für eine Lasik untersuchen lassen.

Mir wurde dabei gesagt das meine hornhautdicke sehr "Komfortabel" sei.

Meine Pupillenweite beträgt 7,5mm. Der Arzt meinte das man laut Norm nur bis 7mm Pupillenweite gehen würde wegen eventuellem Störsehen (Halos usw.)

Dann meinte er ich sollte in ein paar Wochen wieder kommen, weil sie dann einen neuen Laser hätten, der auch bei weiteren Pupillen gut engesetzt werden könnte.

Meine Frage: Weiß jemand was es mit dieser neuen Technik auf sich hat und wie sie funkioniert?? Oder hat sich vielleicht damit behandeln lassen?

Hallo André,

Ich würde mir keine Sorgen wegen Deine großen Pupillen machen, sondern eher, daß Dein Operateur von "neuer Technik" spricht, obwohl die Behandlung von großen Pupillen schon seit langer Zeit möglich ist.

Um es Dir anhand meiner eigenen Erfahrung zu schildern : Bei mir wurde ein Pupillendurchmesser von >8 mm gemessen. Daher wurden folgende Werte in den Laser eingegeben: Treatment zone 7 mm + transition zone 2 mm = ablation zone 9 mm.
(Der Gewebeabtrag geschieht in zwei unterschiedlichen Zonen: die Behandlungszone und die Übergangszone.)

Dies ist keine neue Technik, oder Dein Operateur spricht von etwas anderes.

Ich würde mir eher Sorgen bezüglich Operateur machen...

Du solltest Dich vielleicht bei einem anderen Arzt nochmal untersuchen und beraten lassen.

Ansonsten, hoffe ich, daß Du Dich ausführlich damit auseinandergesetzt hast, so daß Du weißt, was Du da tust...

LG,
Thierry

Mit der heutigen Technik ist es möglich, Halos zu vermeiden, wenn eine niedrige Kurzsichtigkeit gelasert wird (unter -5). Bei höherer Kurzsichtigkeit verringert sich die effektive optische Zone und es kann zu Halos kommen. Die allermeisten hätten keine Halos, wenn die zentralen 6,5 mm gut gelasert wären (unabhängig von der Pupillengröße im Dunkeln). Bei höheren Kurzsichtigkeiten, kommt es zur Unterkorrektur im Randbereich. Deshalb ist die effektive optische Zone kleiner. Es kann sein, daß die neuen Laser auch bei höherer Kurzsichtigkeit ein geringeres Risiko haben, Halos zu erzeugen (Stichwort prolates Abtragsprofil).

Könntest du den Begriff "prolates Proil" mal erklären. Das "Gaussche Profil ist mir bekannt.

Das Gaußsche Profil bezieht sich auf den Laserstrahl. Das Prolate Profil bezieht sich auf die Form der Hornhaut.

Eine normale menschliche Hornhaut ist steiler in der Mitte und flacher in der Peripherie. Das bedeutet prolat. In der Natur haben Raubtiere (Beispiel Adler) typischerweise ein prolates Hornhautprofil. Ein prolates Hornhautprofil sorgt für hohe Sehschärfe.

Nach dem Lasern hat die Hornhaut in oblates Hornhautprofil. Also flacher in der Mitte und Steiler am Rand. Bei einem oblaten Hornhautprofil verbessert sich die periphere Sicht. Deshalb haben "Opfertiere" in der Natur (Beispiel Feldmaus) eher ein oblates Hornhautprofil, um das Raubtier besser aus dem Augenwinkel zu sehen und entwischen zu können.

Für einen prolaten Abtrag wird mehr Gewebe benötigt. Der Vorteil ist aber, daß man nach dem Lasern eine prolate Hornhautoberfläche hat wie bei einer normalen menschlichen Hornhaut. Gleichzeitig ist auch der Rand der optischen Zone besser korrigiert als bei den früheren Lasern, die ein oblates Abtragsprofil hatten (was sich auf die Nachtsicht auswirken dürfte).

Soviel ich weiß kann man mit dem Wavelight Allegretto und dem Mel80 (vielleicht auch schon mit dem Mel70) einen prolaten Abtrag machen.

Ich glaube, daß auch durch die Aberrometergesteuerte Lasik ein Stück weit verhindert werden kann, daß eine Hornhaut zu sehr oblat wird bzw. daß die optische Zone am Rand zu stark unterkorrigiert ist.

Diese Angaben sind natürlich ohne Gewähr.