Aber auch ich möchte doch noch eine "Gesamtschilderung" der Situation veröffentlichen, weil ich denke, so was ist schon auch wichtig für Leute, die den Eingriff evlt. planen und somit noch vor sich haben.
Mit Augenwerten hab ich mich zuvor nicht viel beschäftigt, ich weiß nur, ich war kurzsichtig
LA -6,0 RA 3,5.
Ich bin recht euphorisch, wenn auch ängstlich an die Sache rangegangen, da mir soviele Leute vorgeschwärmt haben, wie toll das alles ist, hab ich keinesfalls damit gerechnet, dass ich vlt. "Probleme" danach haben könnte.
Jetzt nach 10 Wochen, nach wieder mehr psychischer Stabilität und Normalität möchte ich dennoch zurückblickend einige Dinge hier festhalten.
1. Es scheint Laserzentren zu geben, bei denen die Beratungsgespräche eher als "Werbegespräche" zu werten sind.
2. Über mögliche Gefahren und Nebenwerscheinungen, die prozentual nicht mal so niedrig sind, wird gerne geschwiegen bzw. es nur angedeutet und schnell zum nächsten Thema gewechselt.
3. Die "psychische" Komponente wird von den Ärzten vermutlich gar nicht oder kaum angesprochen - ich hab sogar die Erfahrung gemacht, gibt es welche, werden sie vom behandelnden Arzt und vom "Personal" nicht ernstgenommen. Auch auftretende Befindlichkeitsprobleme werden/wurden runtergespielt.
3. Wer hier nicht VORHER ausführlich liest fällt u.U. bei einigen Dingen aus den Wolken und kann die Lage nicht vernünftig einschätzen - ich hab hier vorher KAUM bzw nicht gelesen.
Ich hatte das Forum zwar gefunden und in die Lesezeichen gelegt, wollte mich aber nicht "verrückt" machen und habe drum voher nicht geschmökert (im Nachhinein wäre das wohl besser gewesen).
4. Und man darf nicht vergessen, dass sowas, wenn es Probleme gibt, auch für die ganze Familie u.U. auch Freunde sehr belastend werden kann.
Stand heute, nach gut 10 Wochen:
Nach Sehtest beim Optiker (weil ich eine Brille für PC-Arbeit und fürs Lesen brauche, was ansich aber nicht schlimm ist, darauf war ich im Grund vorbereitet):
Sehkraft:
LA 0,8 RA 1,0, leichte HH an beiden Augen (links etwas mehr)
was heißt, links ist die angestrebte Sehschärfe nicht erreicht.
Auch das wäre an sich nicht schlimm, zumal man dies bei mir schon fast als unbeabsichtigte Monovision sehen kann, weil durch das schlechtere Auge (Ferne) muss ich nicht für wirlich jeden Mist die Lesebrille auspacken, weil dieses Auge liest nämlich besser als das Fernsicht-scharfe Auge - eigentlich also positiv.
Die trockenen Augen, die ab der 4. Woche extrem waren (tropfen alle 5 - 10 Minuten), erholen sich diesbezüglich nun - seit 2 - 3 Tagen lässt diese Trockenheit sehr nach, ich tropfe nur noch 5 - 7 mal tagsüber, vor dem Schlafengehen und manchmal noch einmal nachts. Auch das trockene Gefühl hat deutlich nachgelassen - was mir natürlich gut tut und ein bißchen Gelassenheit zurückgibt.
Leider das alles erst - nachdem ich mich jetzt für mehr als 100 Euro mit konservierungsmittelfreien Tropfen und sonstigen Hilfsmittelchen eingedeckt habe ... na ja, Haltbarkeitsdatum ist ja lange...
Das Zentrum spendiert leider nur die Fläschchen (konservierungsmittelhaltig).
Die wollte ich nach so exsessivem Gebrauch von Tropfen jetzt absetzen.
Die Blenderscheinungen sind besser geworden, etliche auch lange Tunnels kürzlich im Urlaub konnte ich problemlos bewältigen - hab aber festgestellt, dass sich im Tunnel das schlechtere Auge irgendwie in den Vordergrund spielt

Ein komisches und insgesamt unscharfes Sehgefühl hab ich immer noch oft bei Dämmerlicht, auch da hab ich das Gefühl, das schlechtere Auge übernimmt die Führung.
Und ganz ätzend:
mouche voulantes - ohne Ende und ab und zu das Gefühl, einen "blinden Fleck" im Sehfeld zu haben oder links wie durch einen kleinen Tunnel zu schauen - das kenn ich von früher nicht.
Zu dem Thema dann auch noch widerrsprüchliche Angaben der Mitarbeiter des Zentrums, ich musst fast darum "kämpfen" einen U-Termin zu bekommen, bei dem endlich mal "gründlich" geschaut wird, was eigentlich los ist (Untersuchung Netzhaut, Augendruck-Messung) - für mich wird da alles auf die extrem leichte Schulter genommen ...
Termin ist leider auch wieder erst in 3 Wochen.

So sieht es aktuell aus - aber ich bin jetzt tatsächlich guten Mutes - hatte die letzten Tage tatsächlich Stunden, in denen ich das alles ein bißchen vergessen habe - ich hab auch mal wieder herzlich gelacht...
