Blenderscheinung eines Auges nach Femto Lasik

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Matthias01
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Re: Blenderscheinung eines Auges nach Femto Lasik

Beitrag von Matthias01 » 24.07.2012, 09:43

Ich würde mit diesem Problem GERNE und FREUDIG leben, ohne weiteres Klagen - wenn ENDLICH dieses chronische Blepharitis, verbunden mit extremem Sicca-Syndrom in den "Griff" zu bekommen wäre.

Nach mittlerweile fünf Monaten werde ich zunehmend mutloser...
Hallo Kiara, bei mir hat das mit den trockenen Augen etwa ein halbes Jahr bis neun Monate gedauert. So wie früher ist es zwar immer noch nicht, aber ich komme mittlerweile - wenn ich nicht gerade ausschließlich vor dem PC sitze - ohne Augentropfen zurecht. Nach fünf Monaten war es bei mir auch immer noch ziemlich schlecht. Du kannst also durchaus weiter hoffen, was dieses Problem angeht. Bei mir hat Zwiebeln schneiden ca. 1/2 Jahr praktisch keine Reaktion ausgelöst, selbst wenn ich mir die geschnittenen Zwiebeln direkt unters Auge gehalten habe. Mittlerweile brennen und tränen meine Augen wieder beim Zwiebelschneiden.

Ich halte die trockenen Augen auch für die schlimmste "Nebenwirkung" der LASIK und kann Deine Gefühle gut verstehen. Die Sprüche man solle doch Tropfen nehmen, halte ich für einen blanken Hohn. Die Lebensqualität ist bei stark trockenen Augen und keiner spürbaren Besserung mE absolut auf dem Nullpunkt.

Rechnet man alle Verschlechterungen mit ein, dann ist das Risiko der Operation absolut gewaltig.

Man muss aber wissen, dass die Ärzte Aberrationen höherer Ordnung, Kontrastverlust, geringe Restfehlsichtigkeiten, trockene Augen nicht als Verschlechterung/Problem ansehen, sondern als ganz normale Folgen. Mir sagte man mehrfach, ich sehe doch ganz hervorragend. Also wenn ich aus Sicht der Laser-Arztes hervorragend sehe, dann möchte ich nicht wissen, wie die Leute sehen, bei denen es auch aus seiner Sicht schlecht gelaufen ist! Wenn ich ein durchschnittlicher Patient bin, dann müssen die anderen extrem niedrige Ansprüche an die OP haben oder aber sie wollen sich - wie es hier ja auch schon andernorts geschildert wurde - nicht eingestehen, dass eigentlich nur Verschlechterungen durch die OP eingetreten sind (z.B. sie setzen nicht wieder eine Brille auf und kommen mit einer suboptimalen Sicht mehr oder weniger gut zurecht).

Kiara
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Re: Blenderscheinung eines Auges nach Femto Lasik

Beitrag von Kiara » 31.07.2012, 20:45

Hallo Matthias,

lieben Dank für dein postings - solche Statements von Menschen, die das selbe mitmachen oder besser noch: "mitgemacht haben" und denen es inzwischen besser geht, geben mir immer Mut, nicht völlig zu verzweifeln.
Geduld ist wahrlich nicht meine Stärke und deshalb auch ein großes Problem.

Aber wie sagt Gaby Köster in ihrem Buch "Ein Schnupfen hätte auch gereicht" sinngemäß so trefflich: Bei einer schweren Krankheit bekommt man die Geduld leider nicht mitgeliefert. Woher soll sie also auch herkommen, wenn man schon vorher kein geduldiger Mensch war? :wink: ...



Aktueller Stand der Dinge bei mir ist, dass ich immer noch arbeitsunfähig bin (seit nun ca. 5 Monaten) - was einerseits mit den gravierenden Schmerzen, andererseits inzwischen auch mit den psychischen Einschränkungen zusammenhängt.

Ich arbeite ja im Büro - vorwiegend am PC - das ist momentan einfach nicht möglich.

Ebenfalls aktuell ist auch, dass meine behandelnde Augenärztin mir beim letzten Besuch in der Uniklinik Anfang dieser Woche mitteilte, dass doch ein deutliche Besserung des medizinischen Befundes eingetreten ist, seit Beginn dieses "Dramas" vor 5 Monaten. Die BUT hat sich auf 2 - 3 Sekunden erhöht (was aber imho immer noch katastrophal ist) - die Augen selber sind nach wie vor ohne "Schäden" davon gekommen. Die chronische Blepharitis ist wohl aktuell das Hauptproblem, wobei auch diese besser geworden sein soll und sich deshalb diese gravierenden Schwankungen und häufigen Schmerzattacken nicht mehr schlüssig erklären lassen.... :? :cry:

Es "könnte" auch ein nervales Problem vorliegen - was ich zwar irgendwie nicht so ganz glauben mag - aber ich werde natürlich auf Anraten auch versuchen, diesem nachzugehen.

Mein Skepsis diesbezüglich liegt vlt. auch daran, dass ich befürchte, irgendwann in eine "Psychoschiene" gedrängt zu werden.
Natürlich belastet mich das Ganze psychisch sehr - mein ganzes Leben und auch das meiner Familie steht seit Monaten Kopf wegen diesem Mist... aber ich war zuvor nie besonders schmerzempfindlich oder mimosenhaft - die Schmerzen sind REAL!

Ich werde nun aber bei einem Arzt, der sich auf Naturheilkunde und Akkupunktur versteht, einen Termin machen. Aus den Zeiten meiner Schwangerschaften weiß ich, dass ich auf sowas sehr gut anspreche.
Wird aber wohl ein teuerer Spaß werden, ich hoffe es lohnt sich dann auch... :wink:


Durch eine kurzfristig anberaumte Untersuchung bei einem Hautarzt wegen einer Hautveränderung, hatte ich Gelegenheit, auch mit einem Dermatologen über diese Geschichte zu sprechen - ich befragte ihn zum Thema Doxycyclin bei chronischer Blepharitis (auch ohne, dass eine Rosacea vorliegt).

Er sprach davon, dass es das Hinweise auf Erfolge gäbe in Verbindung mit Cycolosporin A - und er es schon versuchen würde. Er sprach aber auch von Kortison - allerdings m.E. etwas "verharmlosend" - Kortison lehnen aber sowohl meine Augen-Ärztin als auch ich - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt - strikt ab.

Ich nehmen ja seit ca. 4 1/2 Monaten Restasis AT. Restasis muss aus den USA importiert werden, ist in Deutschland nicht erhältlich.

Restasis enthält Cycolosporin A - allerdings in einer geringeren Dosis als hier üblich - ist deshalb besser verträglich, die evlt. Nebenwirkungen vermutlich geringer - die Voraussetzungen sind also wohl gut hoff

Nach Rücksprache mit Augenärztin und Hausarzt habe ich nun heute mit einer 3-wöchigen Doxycyclin-Behandlung begonnen, parallel zu Restasis.

Ich hoffe sehr, dass diese Antibiotika/Cyclosporin A-Kombi nun einen "Durchbruch" bringt, wie ich es hier und in Privatmails von anderen Betroffenen gelesen habe.

Tja, ansonsten kann ich noch berichten, dass das, was einem in solchen Lebensphasen so alles durch den Kopf geht, manchmal schon erstaunlich ist.

Obwohl ich meine Ärztin sehr sehr schätze, sowohl menschlich als von der fachlichen Kompetenz (sie nimmt sich sehr viel Zeit, vor allem kann ich sie auch jederzeit schriftlich kontaktieren, ich bekomme immer ausführlich Antwort) - habe ich manchmal das Gefühl, dass die Schmerz-Probleme nicht wirklich ernstgenommen werden.

Und auch die "liebe Umwelt" kann natürlich nicht nachvollziehen, wie sich das anfühlt.

Natürlich ist es kein Krebs oder sowas, natürlich kann man nicht daran sterben - aber muss ich deshalb dankbar sein und meine Situation DAMIT vergleichen?

Ich will doch deshalb trotzdem nicht jahrelang mit solchen Einschränkungen und Schmerzen leben müssen und das auch meinem Mann und meinen Kinder nicht ewig zumuten. Denn ich weiß natürlich ganz genau, dass an schlechten Tagen meine Laune wirklich oft unerträglich - vor allem für andere - ist.

Ach ja - und auch eine alte Phrase hat sich in meinem Fall bewahrheitet:

In der Not merkt man, wer wirklich "Freund" ist...

Chrissi71
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Re: Blenderscheinung eines Auges nach Femto Lasik

Beitrag von Chrissi71 » 31.07.2012, 21:22

Hallo Kiara,
Mit allem was Du schreibst sprichst Du mir aus der Seele.
Gerade die Einschränkungen in vielen Lebensbereichen macht schwer zu schaffen....speziell der fam. Bereich.Auch was die Arbeit anbelangt mache ich mir hin und wieder Sorgen.Im Moment packe ich meinen Job noch....aber ich quäle mich oft durch den Tag und freu mich wenn ich dann endlich abends schlafen gehen kann. Dann is endlich Ruhe und man merkt nichts mehr.
Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass die jetztige Therapie bei Dir anschlägt.


@Matthias:
Es freut mich, dass es Dir wieder besser geht.Das macht auch mir Mut, dass es vielleicht doch noch wieder besser werden kann.

Liebe Grüsse und Gute Nacht

neo3380
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Re: Blenderscheinung eines Auges nach Femto Lasik

Beitrag von neo3380 » 31.07.2012, 21:32

Hallo Zusammen,

ich leide schon seit 9 Jahren an trockenen Augen nach Lasik.
Eigentlich hatte ich mich schon daran gewöhnt bzw. habe ich die Situation mittlerweile akzeptiert. D.h. auch wenn ich manchmal Tage mit sehr trockenen Augen und daraus resultierender schlechter Sicht habe, mache ich trotzdem einfach meinen Alltag weiter - hilft ja nichts.

Noch evtl. ein Tipp von mir:
Versuche es mal mit Lidreinigung. Hierzu gibt es unter Youtube gute Videos. Mit hat das reinigen der Lidränder sehr viel gebraucht.

- Ich lege einen warmen Waschlappen ca. 5 Minuten auf das Auge
- Anschließend drücke ich mit einem Wattestäbchen die (Fett-)Zellen aus
- Ich mache das 2 mal am Tag

Ergebnis: sofort ein angenehmeres Gefühl sowie eine bessere Sicht.

Good luck.
neo3380

Matthias01
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Re: Blenderscheinung eines Auges nach Femto Lasik

Beitrag von Matthias01 » 01.08.2012, 10:23

Natürlich ist es kein Krebs oder sowas, natürlich kann man nicht daran sterben - aber muss ich deshalb dankbar sein und meine Situation DAMIT vergleichen?

Ich will doch deshalb trotzdem nicht jahrelang mit solchen Einschränkungen und Schmerzen leben müssen und das auch meinem Mann und meinen Kinder nicht ewig zumuten. Denn ich weiß natürlich ganz genau, dass an schlechten Tagen meine Laune wirklich oft unerträglich - vor allem für andere - ist.
Die Leiden kann niemand nachvollziehen, der diesen Mist nicht erlebt hat. Das ist Fakt. Die Lebensqualität ist auf dem Nullpunkt, das kann ich aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Es ist eine Frechheit, Leute mit diesen Beschwerden auf die "Psychoschiene" abzuschieben. Die Beschwerden für sich sind schon nicht auszuhalten, in Verbindung mit der Tatsache, dass man diese völlig ohne Not herbeigeführt hat geben einem den Rest. Hat denn irgendeiner dieser Augenärzte mal überlegt, wie schnell die Augentropfen verdunsten und wie oft man die Tropfen anwenden muss, um eine Flüssigkeitsproduktion, die nur 1/2 oder 1/4 so hoch ist wie bei einem normalen Menschen, auszugleichen. Da bringt ein paar Mal am Tag nun wirklich nichts.


Liebe Kiara, ich bin zwar kein Augenarzt, aber bei Dir scheint ja (wegen der kurzen BUT) der Fettgehalt des Tränenfilms zu gering zu sein. Ist denn die Produktion der wässrigen Tränen ausreichend oder ist auch diese Produktion gestört? Wurde dies per Schirmer-Test gemessen?

Wenn die wässrige Produktion ausreichend ist und "nur" der Fettanteil gestört ist, gibt es den sog. Lipiflow als neue Behandlungsmethode (wird u.a. an der Uni Düsseldorf durchgeführt). Informier Dich mal darüber (kam bei mir nicht in Betracht, da der wässrige Teil des Tränenfilms gestört war).

Bei mir war es so, dass die Augen kaum Wasser produziert haben (und das über Monate). Zwiebeln schneiden oder in die Sonne schauen hat die Augen nicht zum Tränen gebracht, was ein klares Zeichen für eine reduzierte Hornhautsensibilität war. Erste Besserung war nach fünf Monaten zu bemerken. Mittlerweile (fast 10 Monate nach der OP, tränen die Augen wieder beim Zwiebelschneiden und beim in die Sonne sehen). Nur abends sind die Augen schneller müde als früher und lange PC Arbeit ist irgendwann unangenehm.

Ich habe mir zwei Monate unbezahlt frei genommen und viel handwerklich und draußen im Garten (statt vor dem PC) gearbeitet. Durch das Schwitzen und die damit einhergehende kontinuierliche Befeuchtung und die frische Luft konnten sich die Augen erholen. Man sieht mittlerweile auch, dass die Augen wieder Wasser vor sich herschieben und wenn man das Augenlid herunterzieht, erkennt man, dass Wasser im Auge steht. Das war lange lange Zeit überhaupt nicht der Fall.

Geblieben sind aber die Blenderscheinungen (von wegen das liegt nur an den trockenen Augen)...

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