Passen Augenlaser und Sehtraining Forum nicht zusammen?

Funktioniert Sehtraining / Augentraining und ist es eine Alternative zu Augenlaser-Operationen?

Moderator: Frankyboy

April
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Beitrag von April » 22.04.2008, 17:13

Vor Jahren hat mein damaliger Augenarzt sich negativ über Augentraining geäußert und sogar Witze darüber gemacht. Seiner Ansicht nach trägt Augentraining nicht das Geringste dazu bei die vorhandenen Brechungsfehler auszugleichen; man verändert lediglich seine Einstellung zum Thema 'scharfes Sehen' und akzeptiert seine Brechungsfehler gewissermaßen als 'Weichzeichner'.

Es wundert mich auch nicht, dass Augentraining so wenig Interesse erregt:
Viele haben beträchtliche Fehlsichtigkeiten, die wohl kaum durch irgendeine Form von "Training" ausgeglichen oder ignoriert werden können.
Darüber hinaus sind die meisten als Kinder einer schnelllebigen und technik-/wissenschaftsgläubigen Zeit nicht bereit sich auf langwierige Aktivitäten einzulassen, wenn noch nicht einmal fest steht, dass sie wirklich etwas bringen.
Das ist sicher frustrierend für jemanden, der daran glaubt, aber so ist das nun mal.

Taurusli007
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Sehtraining

Beitrag von Taurusli007 » 22.04.2008, 23:50

April hat in seiner Einschätzung wohl sehr recht :) . Das die Augenärzte keinen Sinn im Sehtraining erkennen, kann ich sogar gut verstehen. Oft wurde mit dem Sehtraining mehr oder weniger deutlich der Glaube verbunden, dass bei unermüdlichen Sehtraining sich auch die Optik des Auges langsam verändert. Das beispielsweise eine Hornhautverkrümmung 'geglättet' oder das Auge eines Kurzsichtigen sich quasi verkürzt. Der Kurzsichtige soll sich nur möglichst gut lockern um die angespannten Augenmuskeln zu entspannen und dadurch in die Ferne besser sehen zu können. Die Natur übernimmt dann quasi das 'Gelernte' und passt das Auge bei genügender Ausdauer schon an. So glaube ich das selbst als Laie nicht.

Aber auf der anderen Seite hilft ein gut angepasstes Visualtraining (auch mit Korrektur) vielen Schwachsichtigen, Menschen mit Weitwinkelfehler, Kinder mit Lernschwierigkeiten, Schielen, Kopfschmerzen usw. Auch ich konnte erfahren, wie nach einem Visualtraining und Farblicht-Therapie (Syntonics) mein etwas knappes Sichtfeld sich überdurchschnittlich verbessert hat. Quasi als Nebeneffekt war sogar die Sehleistung deutlich erhöht. Da sprach selbst ein international bekannter Augenprofessor (Name wurde hier im Forum schon einige Male genannt) nachher von 'Lerneffekt'. Ich habe nur gegrinst, gesagt habe ich nichts :D . Ein wesentlicher Nachteil solcher Methoden ist, dass sie nicht nachhaltig genug sind und nicht bei allen Menschen helfen. Selbst jetzt nach der Laser-OP bin ich froh darum, etwas über diese Methoden durch meinen Optometristen erfahren zu haben.
Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten unter die Augen.

woozie
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Beitrag von woozie » 18.08.2008, 20:50

Also ich hab mir (bin gelasert, und sehe 100 %) tatsächlich, ein Buch darüber bestellt!
Aus dem einfachen Grund, dass ich jetzt, da ich wieder einwandfrei sehe, Angst davor habe dass diese "Lebensqualität" wieder verschwindet:

Da ich im Büro arbeite und somit zwangsläufig den lieben langen Tag am Bildschirm sitze, hab ich mir gedacht dass ich ja durch Sehtraining vielleicht etwas dazu beitragen kann, dass meine Augen so bleiben wie sie jetzt sind!

Ich habe vor der OP auch schon von Sehtraining gehört, aber bei -3,25 hätte das wahrscheinlich auch ned mehr geholfen...

Mal schauen bin schonmal aufs Buch gespannt... :shock:

Wolke71
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Beitrag von Wolke71 » 18.08.2008, 22:12

Wir hatten neulich eine Sehschulung im Büro, für den Mist musste ich extra zu meiner Firma fahren (arbeite seit Juni 08 von zu Hause). Wir bekamen u.a. erklärt, dass wir uns unsere Augen in einer Hängematte vorstellen sollen und dass sie dort gemütlich schaukeln und sich erholen.

Hallo? Ich finde den Gedanken eher gruselig!

Ich glaube nicht an sowas, dazu bin ich zu sehr Realist. Aber Einbildung kann ja viel bewirken, vielleicht ist es es daher ein Fehler, so so denken.
Liebe Grüße
Nicky

Taurusli007
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... und doch

Beitrag von Taurusli007 » 18.08.2008, 23:57

Als Realist sollte Nicky immerhin eingestehen, dass menschliche Muskeln mit wenigen Ausnahmen (z.B. Herzmuskel) direkt trainierbar sind. Niemand würde ein ausgewogenens und kräftigendes Trainigung der Muskeln zur Steigerung der Ausdauer und des Wohlbefindens als Unsinn abzutun. Auch die Augenlinse und die Augenmuskulatur können mit angemessenem Trainiung möglicherweise länger flexibel und geschmeidig bleiben. Die Theorien des Augentraining können vielleicht auch meidbare Sehsituationen (z.B. Starren bei Bildschirmarbeiten, Lesen bei schlechten Sichtverhältnisse usw.) aufzeigen, die für das Auge negativ sind.

Ein Streitpunkt beim Augentraining ist, dass eklatante Befürworter von Augentraining behaupten, dass sich das Auge quasi durch Trainiing positiv biologisch verändert und wieder normalsichtig wird. Wissenschaftlich ist das sehr umstritten und ich selber glaube das nicht. Doch ist es möglich das Auge so zu trainieren, dass es entspannt besser sehen kann. Auch Weitsichtige können auf diese Art (wenn nicht auch noch Hornhautverkrümmung dazukommt) noch lange Zeit und durch dauernde Anspannung Dioptrien ausgleichen. Eine Augenärztin hat mir von einem Patienten erzählt, der als Weitsichtiger mit +4 Dioptrien erst als er eine Lesebrille brauchte seine Fehlsichtigkeit bemerkte. Das ist natürlich ein Extrembeispiel. Kurzsichtige sind insfern etwas benachteiligt als sie für die Fernsicht sich extrem entspannen müssten, was eingeschränkt bleibt.

Moderne Optometristen trainieren Patienten mit Korrektur (Brille, Linsen) und Normalsichtige. Dagegen haben die traditionellen Augentrainer die Meinung, dass Fehlsichtige möglichst ohne Korrektur trainiert werden sollten.

Persönlich glaube ich, dass mit regelmässigem Augentraining und Entspannung die Sehleistung etwas gesteigert, erhalten und die Alterssichtigkeit evt. hinausgezögert werden kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das habe ich selber feststellen können. Als Weitsichtiger (heute gelasert) musste ich mir aber bewusst sein, dass traditionelles Augentraining permanente Anstrennung für die Nähe und noch mehr für die Ferne bedeutet (im Gegensatz zu Normalsichtigkeit und Kurzsichtigkeit), was zwar eher gelingen mag, aber auch gleichzeitig aus Sicht des traditionellen Augentrainings fragwürdig bleibt, weil die immer die Entspannung und nicht die Anstrengung als erklärtes Ziel haben.

Der Kurzsichtige kann in total entspannten Momenten gut in die Ferne sehen und der Altersichtige mit gesundem Auge mit etwas Anstrengung gut in die Nähe. Aber alle Varianten bewirken kaum eine nachhaltige und dauernde Korrektur der Fehlsichtigkeit im Sinne einer biologischen Veränderung des Auges. Das kann heute nur eine Laser-OP. Zudem müsste man permanent trainieren und wer nimmt sich schon dazu Zeit?
Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten unter die Augen.

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