Bericht:Istanbul,iLasik,Dr.Coskunseven,Dünyagöz

Allgemeines, Komplikationen, Erfahrungsberichte, Links zu LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK im nichtdeutschsprachigen Ausland; Fragen zu Erfahrungen im Ausland

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mug89
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Bericht:Istanbul,iLasik,Dr.Coskunseven,Dünyagöz

Beitrag von mug89 » 26.12.2012, 13:07

Seit 1 Woche zurück aus Istanbul, wo meine Tochter gelasert wurde, möchte ich hier gerne einen (Vorsicht: sehr ausführlichen) Erlebnis- und Entscheidungsfindungsbericht einstellen.

Warum Augenlasern?die Vorgeschichte:
Sehschwäche -3,75 und -3,5 mit geringer Hornhautverkrümmung war die Ausgangssituation,Augenwerte seit Jahren stabil. Seit dem 18. Geburtstag ist das Augenlasern der sehnlichste Wunsch meiner Tochter. Jedoch wollten wir das Vorhaben nicht vor dem 21.Geburtstag angehen, die hiesige Augenärztin gab ebenfalls grünes Licht.

Warum Istanbul?
natürlich spielt zunächst einmal der geringere Preis als Anreiz mit, schließlich mußte sich meine Tochter die OP selbst
zusammensparen. Eine Femtolasik der neuesten Technik wäre für sie mit ca. 4000.- in weite Ferne gerückt.
Ihre Augenärztin hatte positive Erfahrungen durch Patienten mit türkischen Laser-OPs, auch eine beste Freundin und deren Vater sind gerade erfolgreich dort operiert worden. Das schafft natürlich Hoffnung, auch für den geringeren Preis ein gutes Ergebnis zu bekommen.
Durch Informationen, auch hier im Forum, hatten wir Istanbul Surgery Hospital und die Dünyagöz-World Eye-Klink in Istanbul-Etiler in die nähere Auswahl genommen.

Klinik-Arzt-Organisation:
Unsere Wahl fiel auf Dünyagöz-Etiler-Istanbul, Lasern durch Chefarzt Dr. Efekan Coskunseven. Dort sind die hygienischen Verhältnisse, glaubt man den Prospekten und den Erfahrungsberichten, sehr gut. Der OP-Raum ist nur durch mehrere Schleusen und für OP Personal erreichbar, hat eine speziell gefilterte, reine Luft. Eine Chefarztbehandlung ist hier ohne Aufpreis möglich, was selbst im Ausland nicht selbstverständlich ist, und hier in Deutschland noch weniger.

Dünyagöz(=Worldeye Klinik-Gruppe) ist die größte Augenklinikgruppe Istanbuls. Sie verfügt über 4-5 Kliniken in Istanbul (verschiedene Schwerpunkte, wir hatten eine halb erblindete Frau auf dem Flug kennengelernt, die eine andere Dünyagöz-Klinik in Istanbul für weitere Untersuchungen ausgewählt hat), außerdem gibt es sie in anderen türk. Städten, sowie u.a. in London und Frankfurt.
Die Klinik im Stadtteil Etiler, ca. 30 Autominuten von der Altstadt entfernt, ist offensichtlich die Klinik, die sich auf Augenlaser spezialisiert und von diversen deutschen Medizinreisediensten für deutschsprachige Patienten ausgewählt wird.Nachlasern bei Bedarf kostenlos.
Unser Hauptaspekt: neuestes Laser- Gerät und erfahrener Arzt! In Istanbul wurde meine Tochter mit einem gerade mal 3 Monate alten Zeissgerät der modernsten Ausführung, sowie von Chefarzt persönlich operiert. Zu seiner Person habe ich folgendes recherchiert (übrigens gibt es viele youtube Videos):
Dr.Efekan Coskunseven ist Mitte 40,hat das Femtolasern in der Türkei erstmals eingeführt, 40.000 erfolgreiche Augenops aufzuweisen, seine Aus/Weiterbildung war in der Türkei, USA, Deutschland, Brasilien. Er ist international in Fachkreisen bekannt, über 200 internationale Publikationen, Einführung neuer Lasermethoden (z.Bsp. in der Relasik mit seitlichen Flapschnitten), ist Mitglied div. Gremien für Refrakt.Chirurgie der Türkei,USA,Europa. Er ist Chefberater der deutschen Wavelight Lasertechnik.

Durchführung und Organisation:
healthtravels, Mathias Weber
Für uns erschien es wichtig, eine deutschsprachige Begleitung am OPtag in Istanbul zu haben,einen Übersetzer falls nötig an der Klinik-Rezeption, Apotheke und bei den Voruntersuchungen,deutschsprachigen Telefon-"Notdienst", sowie sämtliche Broschüren vor/nach der OP in Deutsch . Wer will schon eine türkische Einverständniserklärung unterschreiben, die er nicht mal lesen kann? Lasertermin wurde ebenfalls durch Herrn Weber organisiert. Er kennt die Ärzte und Gegebenheiten vor Ort sehr gut und kann da viele Informationen geben,vermittelt auch nach der OP den email-Verkehr bei eventuellen Heilungsproblemen. Den Termin haben wir 2x verschoben, fühlten uns nie gedrängt oder überredet. Er organisiert das Patientenzimmer in der Klinik (25.- p.P. incl. Frühst.), oder ein anderes Hotel. Wir haben aber über booking.com selbst ein passendes Hotel gewählt, was ebenfalls möglich war.
Wir waren sehr zufrieden, alle Termine klappten wie zugesagt, die zugeschickten Vorab-Infos über den gesamten Ablauf waren informativ und umfangreich.Wenn schon ins Ausland, dann ist das ein unverzichtbarer Wohlfühlfaktor vor Ort.

OP und Kosten:
Entschieden haben wir uns nach der Untersuchung und dem Arztgespräch (näheres dazu folgt) für eine
bilaterale i-Lasik mit Hilfe eines Femtosekunden-und einem Zeiss-Visx Laser, nach einer Wavefrontanalyse.
Das ist eine der modernsten Methoden, da der Laser mit der Topographie der Hornhaut programmiert wird, also die Wavefront und der Femtolaser kombiniert ist. Somit wird punktgenau gelasert mit dem Femtolaser, und nicht nur pauschal z.Bsp. minus 3,5 eingegeben. Vorteile ergeben sich für stärkere Hornhautverkrümmungen, das bessere Nachtsehen ohne Halos und Blendungen, besseres Kontrastsehen.
Kosten incl. Voruntersuchungen, 2 Nachuntersuchungen, Medikamente, sämtlichen Transfers (Flughafen-Hotel-Klinik und zurück): 1300.- Euro
(die nicht wellenfrontgeführte, "normale" Femtolasik kostet 990.-).

Der Ablauf unserer Reise und der OP-Tag:
am Flughafen erwartete uns der Dünyagöz-Fahrer mit einem Namensschild. 3 Patienten samt Begleitpersonen wurden zu 2 Dünyagözkliniken mit Patientenzimmer, wir in unser Hotel in der Altstadt Istanbuls gebracht. Es blieb uns, dank günstiger Flugzeiten, noch ein Nachmittagsbummel in die blaue Moschee und zu den Zisternen.
Am nächsten Morgen um 10 Uhr fuhr pünktlich der Klinikminibus vor, um uns zur Klinik zu fahren. Erstmals haben wir auch den perfekt deutschsprechenden jungen Mitarbeiter von healthtravels begrüßt .Anmeldung,Terminabsprachen etc. wurde uns von ihm abgenommen.
Die Klinik besteht aus mehreren Stockwerken, ganz oben gibts Patientenzimmer. Im 2.Stock fanden mehrere Voruntersuchungen statt, die zunächst von den (offensichtlich gestressten) Mitarbeiterinnen durchgeführt wurden. Am Montagfrüh war der Wartebereich voll gefüllt. Wir sahen auch viele türk. Patienten, offensichtlich nicht ausschließlich Laserpatienten sondern mit diversen Augenproblemen.
Alle Untersuchungsergebnisse mit dem Wavelight-Allegro Occuyzer und dem iDesign Advanced Wavescan Star S4 IR bekamen wir als Zweitausdruck für uns.
Dann erfolgte der Termin bei Dr.Coskunseven. War ich bislang etwas erschlagen von dem hektischen Treiben, fühlten wir uns beide hier in besten Händen. Ruhig, mit bestem Englisch, untersuchte er nochmals die Sehstärke und besprach ohne Zeitdruck mit uns das weitere Vorgehen. Sehr gut empfand ich hierbei, daß er meine Tochter wegen ihrer geringen Hornhautverkrümmung auch für die Femtolasik (990.-)ohne wellenfrontgeführt, geeignet sah. Ich habe im Vorfeld befüchtet, daß man als Ausländer immer zur teuersten Methode hin beraten wird. Trotzdem haben wir uns quasi für die "Maßarbeit" entschieden, also iLasik, wellenfrontgeführte Femtolasik.
Wir bekamen den Termin für den Nachmittag, die OP-Einverständniserklärung zum Unterschreiben, Medikamente und Tropfplan. Jetzt blieb uns gerade noch 1 Std., der healthtravels-Mitarbeiter begleitet uns zur Klinikapotheke( 30 Einzelpipetten mit 2% Artelac kosten ca. 15 Euro), und wir bezahlten jetzt die komlette Summe (cash in Euro oder mit VISA) im UG.
In der Cafeteria im 1.St.,war noch Zeit für einen Snack und Tee.
Wieder im 2.Stock angekommen, hatte sich der Trubel vom Vormittag gelegt. Jetzt waren nur noch OP-Patienten da. Meine Tochter wurde abgeholt und in den OP gebracht. Eine der medizinischen Mitarbeiterinnen sprach perfekt deutsch, war im OP anwesend.Dann begann das Warten bis meine Tochter nach ca.45 Minuten wieder bei uns war.
Sie erzählte, daß das Lasern schmerzfrei und schnell vorbei war, kam, nachdem sie noch einige Zeit in einen abgedunkelten Raum war, Nachkontrolle durch den Arzt hatte, total euphorisch und glücklich wieder zu uns. Sie konnte bereits gut sehen, hatte auch (noch!) keine Schmerzen.
Schon während der Rückfahrt zum Hotel änderte sich das aber: die Augen brannten, tränten,waren lichtempfindlich. Im Hotel angekommen, machten wir schnell noch Abholzeit für die morgige Nachuntersuchung aus, und ab gings ins Zimmer.
Dieses mußte wegen ihrer starken Lichtempfindlichkeit kurz nach der OP total dunkel sein, kaum Sicht zum stündlichen Tropfen der Augen. Leider war das Öffnen der Augen auch nur schwer möglich, ...es ging viel daneben von den Tropfen. Es war mittlerweile früher Abend, konnten uns aber ein späteres Abendessen außerhalb im Moment kaum vorstellen, waren jedoch müde und hungrig nach diesem aufregenden Tag. Ich holte uns von nebenan etwas zum Essen, das wir im Dunkeln in den Mund balancierten. Danach konnte meine Tochter 2 Std.schlafen. Mit Sonnenbrille und auf einem Flugzeug-Nackenhörnchen gut "fixiert" in der obligatorischen Rückenlage. Ca. 5 Std. nach der OP erwachte sie wieder. Jetzt waren Brennen, Schmerzen, Tränen vorbei. Sie war total froh über ihr neues Sehvermögen.
Am nächsten Morgen gings zur Nachkontrolle. Dr. Coskunseven war sehr zufrieden, sie sah bereits 100%.
Leichtes Fremdkörpergefühl ist nach 2 Tagen verschwunden, schnelles Fokussieren von fern auf nah sowie die leichte Weitsichtigkeit der ersten Tage verschwindet immer mehr.
Insgesamt ein voller Erfolg und wir sind gespannt auf die gründliche Nachkontrolle in ca. 1 Monat, die wir entweder bei unserer Ärztin oder in Frankfurt im Worldeye durchführen lassen werden.

Tipps:
möglichst nicht Freitag oder Montags den Termin, da ist es besonders voll.
Hotelunterbringung (super zentral:Altstadt Sultanahmet) ist nur für Patiennten mit (beherzten) Begleitpersonen empfehlenswert, und nur,wenn man Zeit für einige Stadtspaziergänge hat.Wir hatten 3 N sowie günstige Flugzeiten und somit etwas Zeit für diese tolle Stadt. Sonst,bei nur 2 Nächten,und für alleinreisende Patienten, empfehle ich das Klinikzimmer zu buchen (Krankenschwestern,die die ersten Stunden nach der OP tropfen).

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