Laser-OP im ISH Istanbul im April 2010

Allgemeines, Komplikationen, Erfahrungsberichte, Links zu LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK im nichtdeutschsprachigen Ausland; Fragen zu Erfahrungen im Ausland

Moderator: Frankyboy

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gela
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Laser-OP im ISH Istanbul im April 2010

Beitrag von gela » 14.03.2010, 12:26

Hallo!
Ich weiss, die meisten schreiben erst NACH der OP, aber da ich neu im Forum bin, wollte ich mich kurz vorstellen und in die lange Liste der Gleichgesinnten einreihen.
Erst einmal die "technischen Fakten" vorweg:
Ich bin kurzsichtig, rechts -6,50 -0,75
links -6,00 -0,50
Da ich mit der Brille nie so recht zurechtgekommen bin, war ich bis dato überzeugte Kontaktlinsenträgerin. Ich trage seit rund 25 Jahren Kontaktlinsen. Das Thema Laser-OP spukt mir schon seit vielen Jahren im Kopf herum, aber wegen der hohen Kosten und der lange Zeit so umstrittenen Langzeitwirkungen war das bis jetzt indiskutabel.
Bisher kam ich immer mit den Linsen gut klar, bis auf kleinere Sehprobleme beim Autofahren im Winter bedingt durch meine leichte Hornhautverkrümmung, die für torische Linsen laut meinem Optiker zu gering war.
Bedingt durch meinen Job sitze ich viel am PC und habe diesen Winter das erste Mal wirklich Schwierigkeiten mit meinen Linsen. Ich sehe schlechter als "all die anderen Winter" etc. Als nun eine Kollegin mir zufällig von ihrer Lasik bei EuroEyes berichtete, rückte das Thema für mich wieder in den Vordergrund. Ich holte Infos von verschiedenen Kliniken bei uns hier in Norddeutschland ein, u.a. von EuroEyes in HH sowie einer Augenklinik in Rendsburg, beides wohl renommierte Institutionen. Doch die Preise, die Preise... Wieder rückte mein Wunsch, ohne Sehhilfe auszukommen, in die Ferne...
Ich erinnerte mich an Berichte über die OP's in der Türkei und begann zu recherchieren. Ich habe, glaube ich, Hunderte positiver und negativer Berichte gelesen, mich über die verschiedenen Behandlungsmethoden informiert und blieb letztlich beim ISH hängen. Schließlich fiel die Entscheidung. Seitdem befinde ich mich in einem Wechselbad der Gefühle.
Wegen der Hygiene habe ich eigentlich keine Sorgen. Wenn man dem TÜV Glauben schenken darf, genießt das ISH einen sehr guten Ruf, ebenso Dr. Göker und sein Team. Die meiste Zeit stehe ich voll hinter meiner Entscheidung, aber manchmal... Ihr kennt das bestimmt zur Genüge, und das ist auch der Grunde, warum ich mich jetzt schon melde. Bin also empfänglich für Tipps und gute Ratschläge.
Meine Reise habe ich von einem dieser darauf spezialisierten Veranstalter organisieren lassen. Habe ein gutes Gefühl bei denen. Mit meiner Betreuung in Istanbul, der Derya, habe ich auch schon telefoniert.
Am 08.04. geht es los. Da fliege ich in Begleitung meines Mannes nach istanbul. Wohnen werden wir im MIM Hotel. Kennt das einer schon? Am 11.04. komme ich, hoffentlich mit "Adleraugen" wieder zurück. Dann werde ich berichten..
Werte laut Klinik-Voruntersuchung VOR der OP bei erweiterter Pupille:

rechts: -5,25
links: -5,25

Wavefront-Lasek im ISH Istanbul am 09.04.2010

gela
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Re: Laser-OP im ISH Istanbul im April 2010

Beitrag von gela » 13.04.2010, 09:26

Hallo...
ich bin seit Sonntag aus Istanbul zurück und will Euch nun meinen Erfahrungsbericht nicht vorenthalten.
Allem voran möchte ich stellen, dass Hygienebedenken in Bezug auf die ISH völlig unbegründet sind. Diese Klinik ist sowas von sauber, Hut ab!
Ich bin Donnerstagabend mit meinem Mann als Begleiter von Hamburg nach Istanbul geflogen. Wir kamen spät (gegen 22.00) an und wurden wie von meiner Reiseagentur geplant von einem sehr netten Fahrer abgeholt. Dieser freute sich sehr über unser Interesse an Istanbul und hat noch eine kleine Extratour an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei gemacht - was sehr gut war, wir sich noch herausstellen sollte. Aber dazu später.
Gewohnt haben wir im MIM Hotel direkt neben dem ISH, was ebenfalls sehr positiv war. Das Hotel ist schön, sauber, hat einen netten unaufdringlichen Service, gute Betten und ist ruhig. Was will man mehr, wenn man eine OP vor sich hat?
Am Freitagmorgen ging es dann los. Da an dem Morgen 30 (!) Patienten behandelt werden sollten, musste ich statt um 9.00 bereits um 8.30 da sein. Kein Problem - auf Grund meiner Aufregung war ich ohnehin recht früh wach ;-) Nach einen guten Frühstück ging es los. Fragebogen ausfüllen, erste Untersuchungen. Dann gab es Tropfen zur Pupillenerweiterung, und die nächsten Untersuchungen folgten. Insgesamt dauerte das Ganze gut 2,5- 3 Stunden. So lang habe ich es jedoch nicht empfunden, da man "immer was zu tun" hatte, wenn ich das so ausdrücken darf. Außerdem kamen wir zwangsläufig mit den anderen deutschsprachigen Patienten ins Gespräch, sodass sich im Grunde eine kleine Gruppe bildete, da wir auch stets nacheinander aufgerufen und von derselben Ärztin behandelt wurden. Die Ärztin war übigens Dr. Berrin Toksü.
Nach und nach wurden in meiner Gruppe die letzten Checks durchgeführt, und die anderen kamen mit ihren Ergebnissen zurück. Die würden "die klassische Lasik" durchführen lassen, 2 waren für eine Femto vorgesehen, ja, und dann kam ich. Der letzte Check dauerte irgendwie länger als bei den anderen. Ich hatte Schwierigkeiten bei den Sehtests mit der grünen und roten Seite sowie bei der Unterscheidung von Punkten (ich kann das nicht anders beschreiben). Irgendwie hatte ich da das Gefühl, dass bei mir etwas anders war, aber ich war so aufgeregt... Schließlich musste ich ein zweites Mal den Test in der Dunkelheit mit erweiterter Pupille machen, dann musste ich noch mal zur Ärztin, ja, und dann schnellte das Urteil wie ein Senkbeil auf mich hernieder. LASEK!!! Meine Hornhaut war zu dünn. Ich war im ersten Moment, gelinde gesagt, geschockt. Ich meine, ich hatte mich zwar informiert und informiert und informiert vor der OP, aber die LASEK hatte ich immer so ein wenig aufs Abstellgleis geschoben wegen der Schmerzen und der langen Erholungsphase. Zumal mein Urlaub etwas knapp bemessen war zu dem Zeitpunkt. Hätte ich in Deutschland entscheiden müssen, hätte ich die LASEK wohl nicht gemacht, aber da saß ich nun, mit Tränen in den Augen, nur einen Steinwurf von meinem Traum entfernt, ohne Sehhilfe weiterzuleben und war total perplex. Mein Mann hat mir letzten Endes gut zugeredet, nachdem wir ein ausführliches gespräch mit Ärztin und den Betreuern hatten, und ich habe es dann gemacht.
Ich bekam meinen OP-Termin genannt - um 13.20 musste ich wieder da sein - und von Stund an war ich vor Angst wie gelähmt. Gerade weil ich mich informiert hatte und schon viel von den Schmerzen gelesen hatte.
Aber eigentlich ging dann alles recht schnell, obwohl die Zeit gefühlsmäßig langsamer ablief als morgens bei den Untersuchungen. Im Warteraum bekamen wir Überzieher über die Schuhe und nahmen eine Beruhigungstablette ein. Die hat mich nicht wirklich beruhigt, ich war immer noch vor Angst wie paralysiert. Aber wer weiss, wie es ohne gewesen wäre. Die Pille wirkte in meiner Gruppe sehr unterschiedlich. Die eine schlief fast ein, eine andere wurde unglaublich albern... Menschen sind halt verschieden. Dann wurde bezahlt, und danach wurden wir als Gruppe in den nächsten Vorraum gerufen, in den mein Mann dann nicht mehr mitkonnte. Ich kam übrigens als Vorletzte dran und saß immer ganz dicht an der Wand in der Hoffnung, man möge mich übersehen.
Die Reaktionen nach der OP waren auch sehr unterschiedlich. Die Erste war total euphorisch, konnte super sehen und war total happy. Die Zweite kam schon ein Stück weit ruhiger zurück und berichtete, sie habe die OP als sehr unangenehm emfunden, die Dritte hat geweint, weil sie Schmerzen hatte usw. Dann war ich dran. Mittlerweile waren unsere Augen desinfiziert, hatte ich vergessen zu erwähnen, nun wurde betäubt und ein Auge abgeklebt. Dann musste ich vor dem OP nochmals Platz nehmen und warten. Das war der Moment, in dem ich mir so einsam und verloren vorkam. Adrenalin pur. Grauenvoll. Überall die fremden Geräusche, zwischendrin hörte man den Laser summen. Dann kam die Betreuerin und führte mich hinein. Ich musste mich auf eine Liege legen. Mein Gesicht wurde mit einer dicken Folie abgeklebt und gleichzeitig wohl eine Klammer untergehakt. Jedenfalls fühlte es sich so an. Ein Betreuer war die ganze Zeit an meiner Seite, informierte mich über alles, was gemacht wurde oder was ich zu tun hatte. Währedn ich mich noch fragte, wie die wohl sehen, wo sie schneiden müssen, war das Loch über meinem rechten Auge auch schon in die Folie geschnitten. Und dann ging es los. Mein Herz hämmerte bis zum Hals. Ich war kurz davor, die Fassung zu verlieren. Ich wurde angewiesen, immer auf die Mitte auf das grüne Licht zu sehen. Und das war so schwer. Denn die OP-Lichter drumherum waren so hell, so grell, dass es furchtbar in den Augen geschmerzt hat. Ich kam mir vor, als würde ich durch ein Fernrohr in die Sonne schauen. Ich wollte immer blinzeln, reflexartig, was natürlich nicht ging. Dann wurde gespült und gespült und gespült. Schließlich wurde die Epithelschicht zur Seite geschoben. Das habe ich richtig gesehen. Vorhang auf, dachte ich. Der Betreuer sagte mir, dass die Schicht bei mir wohl sehr leicht zu schieben sei, was für mich weniger Schmerzen bedeuten würde. Wenigstens etwas, dachte ich. Dann wurde es plötzlich dunkel, aber das hatten mir die anderen schon berichtet. Sehr wohltuend. Dann hatte ich irgendwie das gefühl, man läge mir einen Ring ins Auge. Dann kam der Laser zum Einsatz, und es roch nach verbranntem Horn. Wie beim Hufschmied, wenn ds heisse Eisen aufgelegt wird. Ich weiss noch, dass ich dachte, das nur noch ein Brutzelgeräusch fehlt. Dann wurde wieder gespült. Das grelle Licht. Ich stand kurz vor der panik. Aber dann habe ich mir gesagt: "Hey, sei keine Memme! Du schaffst das! Du hast 2 Kinder zur Welt gebracht - das hier ist ein Klacks dagegen!" Und dann ging es besser.
Dann wurde die Folie vom Gesicht gezogen, was sich ein bisschen wie ein riesiges Pflaster anfühlte - besonders auf den Augenbrauen. Dann kam das zweite Auge. Dasselbe Prozedere noch einmal. Und die Angst war fast noch größer, weil ich ja wusste, was kam. Das besch... grelle Licht. Der Betreuer hatte inzwischen meine Hand genommen (wie ich das schon oft hier im Forum gelsen und immer belächelt habe, aber nun war ich dankbar). Ich habe sie ihm fast zerdrückt.
Aber dann war plötzlich alles vorbei. Der Betreuer half mir hoch und ich sagte ihm, dass ich jetzt furchtbar gern ein schönes kühles Bier hätte.... Er musste schmunzeln. (Ich wurde zurück in den Vorraum geführt, wo dann die erste Nachuntersuchung erfolgte. Unsere Medis hatten wir mitlerweile bekommen. Ich hatte eine andere Medikation wegehn der LASEK,. auch bekam ich eine Schmerzpille mehr. Die wussten schon warum.
Die nächsten 2 tage waren die Hölle. Die Schmerzen machen einen fertig. Und selbst ein Betäubungsmittelgegener wie ich schmeisst willig alles ein, was er gereicht bekommt. Ich wurde vom Schmerz überflutet, und ich war so dankbar, dass ich meinen Mann dabei hatte. Der hatte das Heft in die Hand genommen und die Tropfen verplant und träufelte sie mir in Abständen ein. Wie kann ich die Schmerzen zu Anfang beschreiben? Als ob ich 30 Zwiebeln geschält und mir den Saft dann in die Augen gekippt hätte. Hölle!
Die geplante Stadttour am nächsten Tag, auf die ich mich so gefreut hatte, daran nahm nur mein Mann teil. Und er berichtete mir später, wie gut es den LASIK-Patientinnen schon wieder ging.Davor war jedoch noch die 2. Nachuntersuchung dran., die gut verlief. Werte schreibe ich zum Schluß.
Ich hatte den ganzen tag im abgedunkelten Zimmer mit dem Kopf unter meiner schwarzen Jacke gelegen, weil die Dunkelheit nicht dunkel genug war, hatte geschlafen, hatte Hörbücher gehört und Nervennahrung konsumiert (Schoki, Schoki, Schoki). Aber am Samstaabend ging es etwas besser, sodass wir 5 Minuten vor die Tür gingen, wil ich einfach frische Luft brauchte. Am Sonntag, dem Abreisetag, schwanden die Schmerzen und wichen einem ständigen Reibegefühl und einer starken Lichtempfindlichkeit. Wir machten noch einen Spaziergang, dann ging es ind ie Heimat. Der Rückflug war wegen der Luft an Bord die Hölle. Ich habe die Zeit im Terminal und im Flieger größtenteils mit geschlossenen Augen verbracht und hätte das ohne Begleiter nie und nimmer durchgestanden.
Gestern, Montag, war der beste tag bisher. Da trug ich die Schutzlinsen noch, die abends raus sollten. Ich habe den tag ruihg verbracht. Und da ich an der frischen Luft besser klar kam als drinnen, habe ich mich den ganzen tag auf den Liegestuhl gepackt, die Augen mit Sonnenbrille und einer Flugzeugschlafmaske, die ich mir noczh in HH gekauft hatte, geschützt und mich ausgeruht. Zur Sicht: In der Nähe sehe ich echt schon gut, die Entfernung macht mir natürlich noch zu schaffen.
Heute, nach dem Entfernen der Schutzlinsen, hat sich die Sicht leider wieder etwas verschlechtert. Aber das wusste ich ja. Die Hornhaut muss sich ja jetzt erst wieder "in ihre alte Form zurückbewegen", salopp ausgedrückt.
Eigentlich hätte ich heute schon wieder arbeiten müssen. Aber, da ich 30km Autofahrt dahin habe und am Monitor noch nicht so gute sehe (daher auch die vielen Tippfehler, sorry), habe ich auf der Arbeit erstmal gesagt, dass ich noch Zeit brauche. Da ist ja das Problem. Krankschreibenlassen kann ich mich deswegen ja nicht. Und was beim Hausarzt vortäuschen will ich nicht. Also habe ich erstmal von meinem dreiwöchigen Sommerurlaub eine Woche gekappt und nach jetzt verschoben.
Was meint Ihr? Komme ich damit hin? Muss ich mit längerem Ausfall rechnenn? Ist es sinnvoll / ratsam, für die Übergangszeit zum Autofahren eine Brille zu haben? Oder behindert das den heilungsprozeß? Was sagen die LASEKER unter Euch?

Das war mein, hoffentlich nicht zu langer Bericht. Aber mir war es auch wichtig, die Empfindungen zu beschreiben, die einen - MICH - dabei befallen haben. Den Ablauf kent Ihr alle, der wurde schon oft beschrieben.
Trotz des Abweichens meiner Pläne zu einer LASEK bin ich guten Mutes und davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Würde mich über Feedback freuen!!

gela

Achja, die Werte:laut OP-Bericht:
Vor der OP mit erweiterter Pupille: rechts -5,25 (180-0,75) :1,0
links: -5,25 :1,0
Mit normaler Pupille hatte ich seinerzeit (klingt toll) -6,50.
Die Hornhaut hatte 484 und 498 um (Ich kann dieses komische u nicht tippen).
Werte nach der OP rechts: 0,5 links 0,5
Ist das gut? Normal? Was sagen die Profis?
Werte laut Klinik-Voruntersuchung VOR der OP bei erweiterter Pupille:

rechts: -5,25
links: -5,25

Wavefront-Lasek im ISH Istanbul am 09.04.2010

Angst01
schaut sich noch um
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Registriert: 21.02.2010, 20:28

Re: Laser-OP im ISH Istanbul im April 2010

Beitrag von Angst01 » 13.04.2010, 11:55

Hi,

ich hatte meine Lasek am 30.03. und habe derzeit noch Urlaub ... Ich könnte aber mittlerweile wieder arbeiten. Ich hatte letzte Woche einen Termin beim Augenarzt und es war alles OK. Auch Autofahren ist seit letzter Woche überhaupt kein Problem!

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