schwere komplikationen: was nun???

Allgemeines, Komplikationen, Erfahrungsberichte, Links zu LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK im nichtdeutschsprachigen Ausland; Fragen zu Erfahrungen im Ausland

Moderator: Frankyboy

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laserfritz
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Re: schwere komplikationen: was nun???

Beitrag von laserfritz » 11.07.2012, 18:15

Hallo Spark,

erst einmal meine Anerkennung für Deine sachdienlichen Beiträge hier im Forum. Viele andere Forumsschreiber verfolgen doch wohl eher monetäre Ziele, indem sie andere schlecht machen und so hoffen, selber besser zu erscheinen.

Wenn wir nur Probleme nach den Augenlaserbehandlungen haben würden, hätte ich diesen Job schon lange an den Nagel gehängt. Dem ist aber nicht so.

Da die Kommunikation der Patienten mit einer türkischen Klinik sprachlich normalerweise nicht so einfach ist, können Patienten mit Fragen oder Problemen sich an uns, dem *zensiert*(Anm der Moderation: bitte beachten Sie unsere Nutzungsbedingungen) wenden. Wir stehen in engem Kontakt mit der Klinik und können so die meisten Probleme klären.

Das häufigste Problem ist die Ungeduldigkeit der Patienten. Wir können die Patienten aber beruhigen, dass sie sich zum Endergebnis noch etwas Gedulden müssen, gerade bei der LASEK oder auch bei sehr hohen Werten. Die meisten Probleme lösen sich durch den Zeitfaktor ganz von selbst.

Natürlich raten wir den Patienten auch, nach der OP, es etwa ruhiger gehen zu lassen. Das kann man natürlich auch auf einer Bootsfahrt auf dem Bosporus.

Die, von deutschen Ärzten empfohlenen vielen Nachuntersuchungen, hängen sicherlich mit dem Marketing zusammen - oder, dass es in Deutschland viele Probleme nach der LASIK gibt. Die Patienten sollen den Eindruck bekommen, dass nach der LASIK noch irgend etwas nach»behandelt» werden könnte. Aber was sollte dies sein?

Epitheleinwachsungen, haben wir noch nicht gehabt.
Entzündungen, haben wir noch nicht gehabt.
Welle im Flap, haben wir bisher nur einmal gehabt (unter 1 Promille)

Unter einer Nachbehandlung verstehe ich eine Re-LASIK, die bisher bei weniger als 2% unserer Patienten nötig war.

Und 2.000 km Entfernung zur Klinik sollte dabei auch kein Problem sein. Man muss ja nicht mit der Bahn oder mit dem Auto fahren. Mit dem Flieger ist man mit weniger als 3 Stunden Flugzeit in Istanbul.

Donauwelle
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Re: schwere komplikationen: was nun???

Beitrag von Donauwelle » 11.07.2012, 18:41

laserfritz hat geschrieben:Du scheinst wohl die/der Allwissende zu sein
Herzlichen Dank für dieses Lob :D .
Ich hätte nie gewagt, mich als Allwissende zu bezeichnen, aber wenn du den Einduck hast.... :D
Dieser Fall liegt zwar nun schon 4 Jahre zurück, aber ich kann mich aber noch recht gut an ihn erinnern, weil er für uns einzigartig war.
Ich weiß. Du hast aber leider meine Frage nicht beantwortet.
Ich hätte gerne gewusst, ob für euch "Problemfälle" nur als Problemfälle gelten, wenn ihr diese als solche anerkennt, oder auch dann, wenn ein Patient ein Problem hat, mit welchem er nicht klar kommt (unabhängig davon, ob ihr schuldig seid oder nicht).
Wavelight Istanbul hat den Laser und das OP-Protokoll überprüft, wohl mit dem Ergebnis, dass alles korrekt abgelaufen sei und kein Fehler am Laser und seiner Bedienung vorlag.
Ich habe nie behauptet, dass das Problem aufgrund eines Bedienungs- oder Laserfehlers zustande kam, denn schließlich bin ich der deutschen Sprache mächtig, und ich habe mir gemerkt (passt zu allwissend :D ), dass superlube in einem seiner Beiträge ehrlich darauf hingewiesen hat, dass seine HH ungewöhnlich reagiert hat.
Ich habe mir aber auch gemerkt, wie "mitfühlend" die Reaktionen auf sein Problem waren :twisted: .
Nun über mich herzuziehen, dass ich keinen Anstand und kein Mitgefühl hätte, halte ich für ziemlich daneben. Was hätten wir bei dieser Sachlage besser machen können, wenn der Patient seinen eigenen Weg gehen will und uns nicht mit in die Problemlösung einbindet?
Ich bin bezügl. Anstand und Mitgefühl immer noch gleicher Meinung.
Welcher Vorschlag ist denn von euch gekommen?????
Hätte superlube auf seine Kosten halb blind in die Türkei reisen sollen?

Besser machen könnt ihr es zumindest in Zukunft. Ihr könntet z.B. erwähnen, dass sogar bei läppischen Operationen (wie bei superlubes minimaler Myopie) Probleme auftreten können, die das Leben ruinieren, und ihr könnt z.B. auch erwähnen, dass immense Kosten auf Patienten zukommen können, falls schwerwiegende Probleme auftreten.

Wie nicht nur ich, sondern auch Spark und Frankyboy schon geschrieben haben, ist es für einen Patienten mit Problemen kaum möglich, einen Operateur, der 1000e km entfernt sitzt, kurzfristig und regelmäßig aufzusuchen.
Das ist etwa so, als wenn jemand eine Feuerwehr nicht ruft und sich hinterher beschwert, dass sie nicht gelöscht hat.
Ich bin leider kein Mediziner. Mich würde daher interessieren, ob es möglich gewesen wäre, diese HH-Fehlreaktion einzudämmen, wenn die Diagnose früher gestellt worden wäre.
Hätte eine "Feuerwehr" tatsächlich den Schaden begrenzen können, oder müsste sich dazu sogar der liebe Gott ein Scheibchen abschneiden, falls es einen Arzt gibt, der die HH-Schmelze stoppen kann?
Das häufigste Problem ist die Ungeduldigkeit der Patienten. Wir können die Patienten aber beruhigen, dass sie sich zum Endergebnis noch etwas Gedulden müssen, gerade bei der LASEK oder auch bei sehr hohen Werten. Die meisten Probleme lösen sich durch den Zeitfaktor ganz von selbst.
.... Feuerwehr...... Ferndiagnose: Abwarten und Tee trinken und hoffentlich keinen "Akutfall" verschlafen.
LG
Donauwelle

laserfritz
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Re: schwere komplikationen: was nun???

Beitrag von laserfritz » 11.07.2012, 19:26

Hallo Donauwelle,

das Problem war, dass der Patient weder uns (*zensiert*(Anm der Moderation: bitte beachten Sie unsere Nutzungsbedingungen)), noch den Arzt mit seinem Problem kurzfristig konfrontiert hat. Wenn erst nach 6 Monaten eine Frage nach dem OP-Bericht kommt, mit nicht dem geringsten Hinweis auf das Problem - wir können nicht Hellsehen.

Ich kann auch nicht beurteilen, ob man etwas hätte unternehmen können - denn ich bin kein Mediziner. Im deutschsprachigen Raum hatte ich damals über dieses Phänomen nichts gefunden, nur im englischsprachigen. An die genaue Bezeichnung für dieses Phänomen kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Ich habe das Problem damals sehr ernst genommen (Chefsache), doch wenn kein Input vom Patienten kommt, was kann man machen?

Für was hätten wir uns entschuldigen sollen? Für seine annormale Hornhaut? Mein Mitgefühl ist ihm natürlich sicher, doch es nützt ihm leider nichts.

Noch irgendetwas Rumlasern halte ich bei der Hornhaut für unkalkulierbar. Vielleicht sollte der Patient über intraokulare Linsen nachdenken, damit sein Leben wieder bergauf geht.

Über die Risiken einer Augenlaser-OP klären wir unsere Patienten übhrigens bereits mit dem Angebot auf. Auch bei der Einverständniserklärung, die der Patient in der Klinik unterschreibt, werden auf die Risiken hingewiesen. Dies ist im Rahmen unserer TÜV-Zertifizierung auch ausdrücklich gefordert.

Donauwelle
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Re: schwere komplikationen: was nun???

Beitrag von Donauwelle » 11.07.2012, 20:44

An die genaue Bezeichnung für dieses Phänomen kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Ich habe das Problem damals sehr ernst genommen (Chefsache), doch wenn kein Input vom Patienten kommt, was kann man machen?
Laserfritz, Ich helfe dir auf die Sprünge. Die Erkrankung heißt "central toxic keratopathy".

Komisch, dass du dir Begriffe, die dir wichtig sind, nicht merkst...... :roll: .
Für was hätten wir uns entschuldigen sollen? Für seine annormale Hornhaut? Mein Mitgefühl ist ihm natürlich sicher, doch es nützt ihm leider nichts.

Aha....
Da mir superlubes Beiträge sehr ehrlich und fair erschienen, möchte ich jenen Auszug den neueren Forumsmitgliedern nicht vorenthalten.
Das Lasik-Team hat sich nie entschuldigt oder in irgend einer anderen Art ernsthaft um mein Befinden erkundigt.
.......
(Man muss sich mal vorstellen, die haben mich tatsächlich quasi blind alleine zurückfliegen lassen. Der Rückflug war ein einziger Alptraum! Was für ein "tolles" Team.)
LG
Donauwelle

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Re: schwere komplikationen: was nun???

Beitrag von Kiwimaus1 » 12.07.2012, 09:50

Wenn erst nach 6 Monaten eine Frage nach dem OP-Bericht kommt, mit nicht dem geringsten Hinweis auf das Problem - wir können nicht Hellsehen.

Zum Einen war ja wohl offensichtlich bekannt, dass zumindest der Heimflug fast im Blindflug erfolgt war. Es ist ja auch hinlänglich bekannt, dass diverse Berichte, OP-Unterlagen etc. gerne mal unauffindbar sind, sobald man signalisiert, dass es ernsthafte evtl. haftpflichtrelevante Probleme gibt (das gilt für sehr viele Fälle in sehr vielen Kliniken). Ich würde das bis zum Erhalt meiner Unterlagen auch nicht sagen.

Dazu kam vor dir ja auch explizit der Hinweis, dass die Patienten zu ungeduldig sind, also kann ich mir schon vorstellen, was superlube gesagt wurde......, ich denke es ging auch nicht um eine Entschuldigung, sondern um das Wissen ernstgenommen zu werden und vielleicht auch Adressen in Deutschland zu bekommen von evtl. kooperierenden Kliniken, die hätten weiterhelfen ggf. sich auch mit gutem Willen an einigen Kosten beteiligen können. Man hätte da ja auch einen wissenschaftlich interessanten Fall draus machen können.

Merkwürdig finde ich auch, dass es nie Infektionen oder Epitheleinwachsungen geben soll, da stellt sich die Frage operiert Gott persönlich?? Es gibt immer, wenn auch in guten Klinken eine relativ geringe Zahl von Komplikationen - wo Menschen tätig sind passieren Fehler (jezt generell gesprochen und nicht auf Superlube bezogen, das war ja eher ein tragischer Verlauf). Die Frage ist wie geht man damit um und offensichtlich werden die entweder unter den Teppich gekehrt oder die Patienten erst als Problempatienten gewertet, wenn sie vor Gericht waren? Melden diese Patienten sich nie wieder bei euch? Oder wie soll es sonst bei einer so hohen Zahl von Operationen zu keinerlei Entzündungen oder Epitheleinwachsungen kommen???

Ich finde Nachuntersuchungen durchaus notwendig, vor allem bei PRK und LASEK- Eingriffen. Hier Geldmacherei zu vermuten ist wohl völlig besch..., da diese Nachuntersuchungen bei den Laserinstituten inklusive sind.

Ausgerechnet einen so tragischen Fall nach Monaten (Jahren?) auszugraben um zu sagen, wie toll man ist, ist halt ziemlich daneben.

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