ich habe es gewagt und die Lasik in Istanbul machen lassen. Hier nun meine Erfahrungen.
Man liest so vieles, jeder macht andere Erfahrungen... Ich habe mich dann für eine Agentur entschieden die meiner Meinung nach am ehrlichsten wirkt, ebenso für eine Klinik zu der ich viele positive Berichte gefunden habe.
Geplant wurde alles für mich durch die Agentur, nach einem recht informativen Telefongespräch musste ich eigentlich nur meinen Wunschtermin mitteilen. Auch kurzfristig innerhalb von etwa 2,5 Wochen war dies kein Problem. Ich bekam eine Bestätigung eines Reisebüros, überwies das Geld für den Flug und bekam später die Tickets zugeschickt. Ebenso gab es weitere Infos durch die Agentur per Mail und Post.
Letzten Mittwoch ging es dann recht früh los, gegen 10 Uhr Ortszeit landete ich mit meiner Begleitung in Istanbul und wurden dort wie angekündigt von einem Fahrer abgeholt.
Wenn man das erste mal in Istanbul ist, dann bekommt man auf den Straßen ja schon fast Angst, der Fahrstil der Türken bzw. der Verkehr ist schon echt krass. Rote Ampel? Erstes Auto drüber, zweites Auto drüber, unser Fahrer drüber und der Verkehrspolizist winkt und pfeift wie ein Irrer, interssieren tut es niemanden. Aber dennoch kamen wir nach knapp 45 Minuten Fahrt im Hotel, genau gegenüber der Klinik, an.
Wir wurden auch dort freundlich empfangen, mussten allerdings noch etwa 15 Minuten auf unser Zimmer warten. Ob das Hotel 4 Sterne verdient hat sei dahingestellt, aber es war sauber, gemütlich und eben von der Lage her wirklich ideal. Den restlichen Tag nutzen wir um uns die Gegend anzusehen, bissl einkaufen gehen und was leckeres essen. Das Hotel und die Klinik sind in keinem Touri-Gebiet, dem einen gefällt das, andere vermissen vielleicht etwas. Ich persönlich fand es super.
Am nächsten Morgen ging es zum Frühstück, für jeden Geschmack etwas dabei und lecker.
Um kurz vor 9 Uhr liefen wir rüber in die Klinik, auch dort wurde ich sehr nett und vor allem auf deutsch empfangen. Nach dem Ausfüllen eines Patientenbogens und dem Lesen einiger Informationen, folgten einige Voruntersuchungen, immer an der Seite eine deutschsprachige Begleitung der Klinik. Die Untersuchungen waren schmerzlos, etwas unangenehm empfand ich die pupillenerweiernden Tropfen, es brannte etwas und alles war so hell/grell. Die Untersuchungen und das letzte Gespräch mit der behandelnder Ärztin waren etwa gegen 12 Uhr durch, kaum eine Stunde später saß ich schon eine Etage höher und wartete auf die OP.
Ich bekam die Augentropfen und dazu eine Erklärung, dann gab es eine Beruhigungstablette und etwa 15 Minuten später ging es in den Vorraum des OP. Dort wurden die Augen gesäubert, es gab es schickes OP-Häubchen auf den Kopf und die Augen wurden betäubt, nach wenigen Minuten ging es dann in den OP.
Ohne Brille und durch diese pupillenerweiternden Tropfen sah ich alles nur recht verschwommen und unscharf, ich lief einfach meiner Pflegerin hinterher und sollte mich auf die OP-Liege legen. Recht viele Leute um mich herum, es wurde viel geredet auf türkisch und dann ging es auch schon los.
Man bekommt sozusagen eine klebende Plastikfolie über das Gesicht, die Pflegerin sagte mir immer kurz was jetzt passiert oder was ich tun sollte. Den Satz den ich am häufigsten hörte war "bitte auf den grünen Punkt schauen", was einfacher klingt als es dann wirklich war. Erst diese Klammer um das Auge offen zu halten, man bekommt einen Schwall Wasser in das Auge, dann kommt dieses Mikrokreatom und plötzlich wird es dunkel, dann wieder Wasser und irgendwie wird im Auge "rumgepult", dann heißt es nur das der Laser nun kommt und man sieht rote Lichter, wieder gefolgt von Wasser und Rumgefummel und noch mehr Wasser. Wie soll man sich da auf einen grünen Punkt konzentrieren...?!

Draußen dann war alles recht hell, in der Ferne konnte ich alles super erkennen und lesen, in der Nähe war manches noch etwas trüb. Ich hatte vor nicht mal 10 Minuten eine OP am Auge und konnte sehen, mir fiel echt ein Stein vom Herzen und ich war echt glücklich!
Im Hotel angekommen nahm ich die Schlaftablette und legte mich ins Bett. Die Augen wollten zu sein, immer wenn ich versuchte sie zu öffnen tränten die Augen, dennoch hatte ich keine Schmerzen, es war einfach nur ein komisches Gefühl die Augen nicht öffnen zu können. Nach etwa 3 Stunden Schlaf wachte ich auf, öffnete die Augen und ich sah alles recht klar, dennoch war die Sicht in der Nähe noch etwas eingeschränkt, dies schob ich auf die erweiterten Pupillen bzw. die Tropfen. Wir gingen raus, suchten uns ein nettes Restaurant und es wurde lecker gegessen, dann zurück ins Hotel und weiter geschlafen.
Der nächste Morgen war super, die Sicht wurde klarer und das gute Frühstück hebte die Laune.
Die Nachkontrolle ging recht schnell, es hatte sich etwas Schlaf auf der Schnittkante angesetzt und die Ärztin entfernte dies. Ich hatte 90% Sehschärfe laut der Ärztin.
Mir wurde ein OP-Bericht ausgehändigt, dazu eine Info wie ich die Tropfen weiter einzunehmen habe.
Noch etwas Bummeln und um 14 Uhr kam der Fahrer und brachte uns zum Flughafen und es ging zurück nach Deutschland.
Am Samstag, also zwei Tage nach der OP, hatte ich leider ein komisches Gefühl im linken Auge, so ein Fremdkörpergefühl. Im Spiegel sah ich das die wieder etwas Schlaf dort angesammelt hatte und bekam diesen auch trotz Spülen mit den Tropfen nicht weg. Zur Sicherheit ging in zur Augenklinik und lies es mir dort von einer Ärztin entferne, beruhigend fand ich das diese die gute Arbeit der Lasik lobte und auch dort diese 90% gemessen wurden.
Heute sind 5 Tage nach der Lasik vergangen, ich fühle mich wohl und freue mich jeden Tag über das neue Lebensgefühl ohne Brille. Aufstehen und sehen können, keine Regentropfen bei dem aktuellen Sauwetter auf der Brille, keine Fingerabdrücke im Sichtfeld ...
Keine Schmerzen, keine Probleme. Ich kann Fernseh gucken oder auch am Computer sitzen.
Mit trockenen Augen soll ich laut der Ärztin wohl keine Probleme bekommen, ich soll wohl recht feuchte Augen haben und vermutlich kann ich nach dem Fläschchen künstliche Tränen dann auch damit aufhören, zur Sicherheit habe ich mir dennoch aus der Türkei noch eine Flasche mitgebracht. Allerdings merke ich das die Lichter von Autos noch recht hell sind bei der Dämmerung, Nachtfahrt habe ich bisher bewusst vermieden. Noch bin ich aber guter Hoffnung das sich auch dies wieder legen wird und nun bin ich gespannt wie die nächsten Wochen verlaufen werden.
Ich werde berichten...
Meine Ärztin war Frau Op.Dr. Berrin Toksü, vor der Lasik hatte ich auf beiden Augen -6,75. Die OP wurde am 09.06.2016 per Wavefront-Lasik gemacht.