Trockene Augen nach Femto-LASIK

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Trockene Augen nach Femto-LASIK

Beitrag von postLASIK » 16.12.2013, 21:01

Hallo :wink:,

ich möchte Euch gern meine Erfahrungen schildern.

Im Frühjahr 2011 hatte ich meine Femto-LASIK in einem privaten Laserzentrum in Berlin.

Die Voruntersuchungen liefen sehr positiv, mir wurde gesagt ich sei mit meinen Werten ein idealer Kandidat für eine Femto-LASIK-Operation (Mann Ende 20, beide Augen -3,5 dpt und 0,25 HHV). Auf meine Frage, ob ich durch die OP trockene Augen bekommen könnte, sagte mir der operierende Arzt, dass dieses Risiko für mich nicht bestünde. Leider habe ich dem - sehr professionell wirkenden - Arzt vertraut, anstatt mich unabhängig zu informieren.
So wurde ich gelasert (Ergebnisse Nachuntersuchungen top) und hatte zunächst eine sehr scharfe Sicht und auch keine Probleme mit trockenen Augen - bis zum ersten Winter 11/12, wo meine Augen extrem trocken waren (Schirmer-Test 0mm) und zu schmerzen anfingen. Im Januar 2013 hatte ich eine Woche mit extremsten Schmerzen, Ziehen, Reissen der Augen und seitdem bis heute bleibende Verzerrungen der Hornhaut (ca. 0,5 dpt Hornhautverkrümmung), so dass ich wieder auf eine Brille angewiesen bin. Seit dem ersten Winter habe ich je nach Witterungsbedingungen leichte bis starke Augentrockenheit und Schmerzen, die oft die Lust am Leben stark reduzierten (wo ich die OP doch machen wollte, um meine Lebensqualität zu verbessern...)

Seit der OP habe ich morgens nie wieder "Tränensand" in den Augen gehabt, was darauf hindeutet, dass die Produktion der normal zusammengesetzten Tränen nicht mehr funktioniert. Bei extrem starkem Gähnen (quasi Unterkiefer fast ausgerenkt) kommt noch eine minimale Menge wässriger Tränen, die allerdings nicht mehr die ganzen Nährbestandteile für die Hornhaut (welch normalerweise über den Tränenfilm genährt wird und keine Blutgefässe hat) enthalten und auch total schnell an der Augenoberfläche verdunsten, weil sie die ölhaltige oberste Schicht nicht enthalten. Durch den mangelnden Schutz hatte ich häufig entzündete Augenlider.

In den letzten Monaten habe ich durch Nahrungsumstellung und -ergänzung sowie die Verschreibung wirksamer/nährender Augentropfen zumindest eine weitgehende Schmerzfreiheit erreicht.

Ernährung:
Ziel war, die Selbstheilungsfähigkeit des Körper zu unterstützen sowie das Immunsystem hochzufahren, um keine Infekte zu bekommen. Es galt, antientzündlich/antioxidativ wirkende Stoffe zu finden, die auch in den Augen wirken, wofür die Moleküle klein genug sein müssen, um die Blut-Retina-Schranke zu überwinden. Erwähnen würde ich hier Astaxanthin und v.a. Alpha-Liponsäure, welche massive Verbesserung der Entzündungen brachten. Zusätzlich haue ich mir täglich hochwertiges Eiweisspulver rein (alle Aminosäuren in möglichst bioverfügbarer Form), ein Multivitamin-Mineralstoff-Präparat, eine relevante Dosis Vitamin D, Zink sowie Omega-3 Kapseln (ca. 3 g/d). Bei der Ernährung versuche ich viel Gemüse, Eiweiss, Obst zu essen und möglichst wenig leere Kohlenhydrate. Hinzu kommen 3-4 Liter Wasser. Damit fühle ich mich sehr gut und bin weitgehend schmerzfrei und wieder "zuversichtlich".

Augentropfen:
Hier habe ich alles mögliche an frei verkäuflichen und konservierungsmittelfreien Augentropfen, -gelen etc. probiert. Aktuell nehme ich Corneregel Fluid EDO Augentropfen bzw. Corneregel Augengel EDO sowie ein liposomales Lidspray (Omnitears), zwischendurch Thealoz-Augentropfen. Die hyaluronsäurehaltigen Tropfen fand ich auf Dauer unangenehm. Morgens und Abends reinige ich die Lider mit Blepha Cura Lotion und -Pads, die kühlend / entzündungshemmend wirken. Da die Augen ohne Tränen ungeschützt sind, ist eine tägliche Hygiene sehr wichtig, dennoch fängt man sich leicht eine Infektion an. Nachts probiere ich noch rum, hier wird ein Schutz vor dem Austrocknen benötigt, mit dem man trotzdem ein paar Stunden schlafen kann. Alle 1-2 Stunden aufwachen und tropfen kann an die Substanz gehen. Bepanthen Augen- und Nasensalbe fand ich nachts ganz gut, da der Fettfilm lange hält und das Dexpanthenol regenerative Eigenschaften hat. Ich habe auch spezielle Augenmasken probiert (siehe dryeyezone), die für mich bisher keine gute Dauerlösung waren.

Alle diese "künstlichen" Augentropfen sind leider nur ein Tropfen auf den trockenen Stein, sie bilden nicht ansatzweise die Komplexität des menschlichen Tränenfilms nach, da keine Nährstoffe enthalten sind. Aus diesem Grund habe ich versucht, an Eigenblut-Serum-Augentropfen zu bezahlbarem Preis heranzukommen, wofür ich im Raum Berlin leider keine Möglichkeit gefunden habe. Daher habe ich mir vom Augenarzt Humanalbin 5% im Infusionsfläschchen verschreiben lassen, welche ich im Kühlschrank lagere und über eine Kanüle mit Stopfen täglich möglichst steril eine Einmalspritze abfülle und den Augen über den Tag verteilt ein paar Tropfen gönne, was sehr erleichternd ist, das das Auge endlich mal wieder die Nährstoffe bekommt.

Jetzt ist mein größter Wunsch, die Heilungskräfte wieder zu aktivieren, so dass der unterbrochene Tränenreflexbogen (Augenlid reibt über trockene Hornhaut => Weiterleitung über Hornhautnerv und Stimulus zu Tränenproduktion) wieder hergestellt wird. Hierfür tropfe ich seit 2 Monaten eine spezielle Cyclorsporin-Nanoemulsion in die Augen, die nach wenigen Sekunden zu einem ziemlich unangenehmen Schmerz führt, der eine Sekretion von Tränen auslöst, die sich sehr befreiend anfühlt. Bei längerer Anwendung kann dies helfen, den Tränenreflexbogen wieder herzustellen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Ich hoffe, dass ich mit meiner Zusammenfassung anderen Leidtragenden etwas helfen konnte und würde mich sehr über einen Erfahrungsaustausch freuen!

Viele Grüße,
postLASIK

martin816
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Re: Trockene Augen nach Femto-LASIK

Beitrag von martin816 » 13.01.2014, 19:28

Hi Postlasik,

shit, sowas liest man nicht gerne :/ Aber gute Zusammenfassung der Möglichkeiten...! Wie groß/tief ist Dein Flap?
Ist wohl nicht Dein Hauptproblem, aber würde das hier nochmal ergänzend erwähnen: http://www.brillen-marx.de/bilder/korre ... schlag.pdf

Alles Gute
Martin
R: -3,5 sph; -0,25 cyl
L: -3,5 sph; -0,5 cyl
...noch(?) keine refraktive OP...

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