Ich bin 31 Jahre alt und war vor der OP ein echter Maulwurf:
LI -8,25 HHV 1,50
RE -8,50 HHV 2,00
Nachdem ich mein ganzes Leben Brillenträger gewesen bin (mit Kontaktlinsen konnte ich mich nie anfreunden), ist in den letzten Jahren der Wunsch nach einer Augenlaserkorrektur immer grösser geworden – mit einer derartigen Fehlsicht ist man in praktisch jedem Lebensbereich stark eingeschränkt, störend für mich war das vor allem beim Sport, Schwimmen, etc.
Das ich mich letztendlich tatsächlich getraut habe, die OP durchzuführen, ist zu einem nicht kleinen Teil auch einem Zufall zu verdanken: Die Wiener Care Vision-Praxis befindet sich im selben Gebäude wie mein Arbeitsplatz!

Den Termin für das Erstgespräch bekam ich bereits einen Tag nach Anruf, am 25.5.2011. Zuerst untersuchte ein Optiker, ob und für welche Operationsmethode meine Augen prinzipiell geeignet sind. Hornhautdicke und Dunkelpupille wurden gemessen, danach ein Sehtest durchgeführt. Mit Hornhautdicken um ca. 580 µm lagen meine Werte über dem Durchschnitt, meine Dioptrin waren seit etwa 3 Jahren unverändert, eine Augenlaserkorrektur wäre deshalb prinzipiell möglich.
Anschließend wurde mir im Gespräch mit der Niederlassungsleitern gesagt, dass ich aufgrund meiner hohen Kurzsichtigkeit nur für eine PRK/LASEK geeignet sei – jene Methode also, die ich ohnehin bevorzugt hätte; Ich nehme gerne den etwas langwierigeren PRK/LASEK-Heilungsverlauf in Kauf, wenn ich mir dafür die zusätzlichen Risiken mit dem FLap bei der LASIK-Methode erspare.
Da es offenbar im Sommer wesentlich weniger Augenlaserpatienten als zur Winter/Weihnachtszeit gibt, bekam ich bereits für den nächsten Tag einen Termin für die „grosse“ Voruntersuchung, und etwas mehr als eine Woche später bereits den OP-Termin – zwischen Erstgespräch und OP lagen bei mir also lediglich 1 ½ Wochen, was den Vorteil hatte, dass ich nicht zu lange auf den grossen Tag hinzittern musste.
FAZIT Erstgespräch:
Das Erstgespräch ist kostenlos und vom Informationsgehalt sehr dürftig. Mich persönlich störte das weniger, da ich mich bereits im Vorfeld (hauptsächlich in diesem Forum) gut informiert hatte. Patienten, die keine Internet-Erfahrung besitzen, können sich nur durch explizites Fragen detailliert über den OP-Verlauf, den Heilungsprozess etc. kundig machen. (siehe dazu auch „Fazit Voruntersuchung“). Trotzdem, beim Erstgespräch geht man erstmals auf „Tuchfühlung“ mit dem ganzen Metier und macht daher – neben der „Eignungsprüfung“ der Augen - Sinn.
Voruntersuchung:
Bei der Voruntersuchung am nächsten Tag wurden meine Augen von der sehr netten Empfangsdame mit einer pupillenerweiternden Flüssigkeit eingetropft, um dem Augenarzt eine genaue Untersuchung auf den Zustand meiner Augen zu ermöglichen. Die Tropfen brannten ganz kurz ein wenig, das ging aber schnell vorbei. Während sich die Pupillen erweiterten, durfte ich im Wartezimmer Platz nehmen. Nach wenigen Minuten wurde ich vom Optiker abgeholt und es erfolgten nochmals Messungen der Hornhautdicke, Augeninnendruck, Dunkelpupille, zum Schluss gabs in einem anderen Zimmer nochmal einen Sehtest. All diese Prozeduren erfolgten mit Hilfe von Hightech-Apparaturen, bei denen die Augen nicht berührt werden, also absolut schmerzfrei sind (ich erwähne das hier, weil meine ehemalige Augenärztin noch immer irgendwelche vorsintflutlichen Geräte verwendet, die bei der Untersuchung direkt am Auge aufgelegt werden müssen und sehr unangenehm sind).
Nach kurzer Pause im Wartezimmer wurde ich anschließend von Dr. Berger zum Kennenlernen und abschließenden Informationsgespräch abgeholt. Er kontrollierte am Computer nochmal meine Werte, und erklärte mir nochmal den Ablauf meiner „LASEK/PRK“. Auf meine Frage hin, welche Operationsmethode denn nun bei mir angewandt wird – LASEK (Epithel wird für OP zur Seite geschoben und danach wieder zurückgeklappt)
oder
PRK (Epithel wird im Laserbereich komplett entfernt und wächst innerhalb 2-3 Tagen wieder nach)
– meinte er PRK, da bei der LASEK die Möglichkeit besteht, dass das Epithel beim Anwachsen Falten wirft und bei der PRK dies weniger wahrscheinlich sei.
Zum erwartenden Heilungsverlauf meinte er, das man das im voraus nicht sagen können, der Heilungsverlauf sei bei jedem Patienten verschieden, manche haben überhaupt keine Beschwerden, andere würden vor Schmerzen die Wände hochgehen.
Ich fragte ausserdem noch, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine Nach-Op sei. Die Antwort: Bei Care Vision Wien seien bisher 97 Prozent der OPs nach dem ersten Mal erfolgreich gewesen, die übrigen 3 Prozent mussten sich einer Nach-OP unterziehen und sind mittlerweile ebenfalls zufrieden – was also heisst: Endgültige Erfolgsquote 100 Prozent. (Gibt es hier einen CV-Wien-Patienten, der nicht zufrieden ist?) Er fügte noch hinzu, dass bei einer derartig hohen Fehlsichtigkeit wie bei mir die Chance für eine Nach-OP allerdings höher anzusetzen sei.
Die pupillenerweiternden Tropfen spürte ich übrigens noch für etwa 36 Stunden, in denen ich in der Nähe relativ schlecht sah und zudem lichtempfindlich war.
FAZIT VORUNTERSUCHUNG
Ich fühlte mich durchwegs in guten Händen, Empfangsdame sehr nett und hilfsbreit, der Optiker ebenfalls. Auch Dr. Berger machte einen sehr kompetenten und sympathischen Eindruck auf mich. Wie schon beim Erstgespräch muss man für detaillierte Infos allerdings gezielt Fragen stellen. Vielleicht wäre es für Care Vision ratsam, eine umfassende Broschüre zusammenzustellen, die beim Erstgespräch verteilt wird und bei der auf Risiken, Heilungsverlauf, Beschwerden, Erfahrungsberichte, Statistiken, Lasertechnologie etc. genauer eingegangen wird - somit müssten nicht bei jeder Untersuchtung x-mal die selben Fragen beantwortet werden, außerdem wäre etwa auch jenen geholfen, die diese Online-Plattform nicht kennen und noch viel dürftiger in diese Thematik eingelesen sind als wir Forum-Nutzer.
Tag der OP
Freitag, 3. Juni 2011, 18.00 Uhr. Es ist soweit. Nach dem ich den ganzen Tag davor schon vorsorglich mit Fernsehen verbracht habe (das geht ja für die nächste Zeit nicht mehr ), erreiche ich etwa 10 Minuten zu früh die Praxis. Von der Empfangsdame bekomme ich eine Beruhigungstablette, ein Plastiksackerl mit mehreren Schachteln Augentropfen (separat zu bezahlen, ca. 100 Eur) und eine FETTE Rechnung von knappen 2400 Eur präsentiert. Die Beruhigungstablette schlucke ich, die Rechnung bezahle ich (mürrisch) mit Kreditkarte. Sommerreise gibt’s dann wohl erst nächstes Jahr wieder. Die Tropfen muss man bar zahlen. Die Empfangsdame erklärt mir noch den Tropfenplan (4 verschiedene Tropfenarten, 2 davon lediglich für die erste Woche, daneben Cortison und künstliche Tränenflüssigkeit.) Bevor ich mich im Wartezimmer setzen und mental auf die OP vorbereiten kann, holt mich auch schon die OP-Assistentin ab. Sie führt mich in ein kleines Vorzimmer, wo ich eine sterile Schürze sowie Fuss- und Kopfüberzieher bekomme. Anschließend Brille weglegen, ich bekomme einmal Betäubungstropfen, dann antibiotische Tropfen, danach wird die Augenpartie mit desinfizierendem, dunkelgelblichen Jod eingerieben. Würde jetzt gern mein Gesicht im Spiegel sehen. Zum Schluss noch ein Stressball in die Hand gedrückt – und los geht´s.
Der Doktor erwartet mich bereits hinter dem LASER, ein sogenannter Allegretto Wave eye-q 400 Hz. Das Ding wiegt an die 200 Kilo und sieht aus wie ein Raumschiff-Bedienungspult aus einer schlechten 60er-Jahre-Science-Fiction-Serie, gehört tatsächlich aber zum modernsten, was die Augenlasertechnologie derzeit zu bieten hat – im Klartext: der Laserstrahl ist sehr kleinflächig und dünn, weniger als 1 mm, was die Feinjustierung an der Oberfläche der Hornhaut gegenüber älteren Geräten (2mm und mehr) viel einfacher macht und zur Folge hat, dass die Wahrscheinlichkeit zu Glare, Haze und anderen möglichen Nebeneffekten am behandelten Auge minimiert werden. Die 400 Hz Abtastrate bedeuten, dass schneller als bei anderen Lasern gelasert werden kann und damit die „kritische Phase“ der OP, bei der etwa Keime auf die Hornhautoberfläche kommen könnten, zeitlich verkürzt wird.
Die OP:
Sobald ich mit dem Rücken auf der am Laser integrierten Liege liege, wird sie mit dem Kopfende direkt unter dem Laser platziert. (Anmerkung: Über mir befindet sich lediglich eine Art Seitenarm der Laseranlage mit dem eigentlichen Laser, ich fühle mich keineswegs irgendwie „bedrängt“ - Es gibt ja Leute, die ein bisschen Angst haben vor solchen Situationen, etwa wenn man bei einer MRT in eine Röhre geschoben wird – das ist mit dem Lasern nicht zu vergleichen, klaustrophobisch veranlagte Zeitgenossen müssen absolut keine Angst haben) Ich sehe einen grün blinkenden Punkt über mir, runderherum vier relativ hell erleuchtete LED-Leuchten und bevor ich mir noch mehr Gedanken machen kann, beginnt die Prozedur auch schon, mein linkes Auge wird mit einem Tuch abgedeckt, der Laser auf mein rechtes ausgerichtet. Mein Name und Geburtsdatum werden laut vorgelesen und ich werde um Bestätigung gebeten, damit ich nicht versehens auf Grundlage falscher Patientendaten behandelt werde. Dann beginnts: Dr. Berger bittet mich, so gut es geht immer gerade aus zu blicken, das grün blinkende Licht über mir kann ich als Hilfe verwenden, allerdings wird dieses Licht nicht die gesamte Handlungsdauer über zu sehen sein. Er klebt mein Augenlid nach oben, spreizt mittels eines zangenartigen Geräts mein Auge auseinander und legt mir ein alkoholgetränktes Tüchlein auf das Auge, um das Epithel besser ablösen zu können. Während dieses Arbeitsschrittes sieht man natürlich wenig, nur die faserige Struktur des Stoffs und das Licht, das durchleuchtet. Dr. Berger kündigt übrigens diesen und auch alle folgenden Arbeitsschritte mit beruhigender Stimme an, was wiederum mir die Anspannung sehr nimmt. Zudem ist der gesamte Ablauf absolut schmerzfrei, sodass ich die Prozedur mit Neugier statt mit Angst verfolgen kann. Das Tüchlein wird noch einige Male noch hin- und herbewegt, um den Alkohol besser zu verteilen, und dann entfernt. Ich erkenne nun wieder das grün blinkende Licht über mir, aber nur sehr stark verschwommen. Nun wird ein stabähnliches Gerät mit einem Winkel am vorderen Ende über mein Auge bewegt und ich merke, dass nun das Epithel an der Reihe ist. In der Mitte des Sichtfelds stösst das winkelige Gerät durch das Epithel durch und wird nach und nach zur Seite hin entfernt. Das lässt sich gut verfolgen, da das grüne Licht und seine Umgebung ohne die Epithel-Schicht wieder viel deutlicher erkennbar wird. Währenddessen vernehme ich schon das Hochfahren des Lasers (klingt wie das Hochfahren einer größeren Lüftungsanlage) und höre, dass die Assistentin etwas von „23 Sekunden“ zum Doktor sagt. Ich nehme an, sie meinte die Dauer der Laserbehandlung. Mein Kopf wird noch in die perfekte Position gebracht und die Lichtshow beginnt – weiss, grün, hauptsächlich rote Lichter, klein und grossflächig, herumtanzend oder aber relativ stillstehend. Die verbrannte Hornhaut rieche ich sofort, der Geruch erinnert an verbrannte Haare und verflüchtigt sich sehr schnell wieder. (Ich weiss allerdings nicht mehr, woher ich weiss, wie verbrannte Haare riechen

Das gleiche Prinzip wird nun auch am anderen Auge durchgeführt.
Die ganze Prozedur ist VÖLLIG SCHMERZFREI und dauert gefühlsmässig vielleicht 10 Minuten, real vielleicht ein bisschen länger, leider habe ich es versäumt, bei OP-Beginn auf die Uhr zu schauen (bzw. ich war zu blinkd). Nachdem ich mich aus der Liege erhebe, sehe ich vor mir die Wanduhr in deutlichen Umrissen vor mir und freue mich auf die hier im Forum so oft gelesene, berühmte Frage des Doktors „Wie spät ist es?“, um die neugewonnene Scharfsichtigkeit erstmals unter Beweis zu stellen…vergeblich, der Doktor fragt lediglich ob ich mich gut fühle und etwas erkennen könne, was ich bejahe. Die Assistentin macht noch schnell ein Erinnerungsfoto von mir und dem Doc, und nach weiteren 15 Minuten im Wartezimmer wirft der Dr. Berger nochmal einen Kontrollblick auf das Endergebnis (ob die Linse auch gut sitzt) und ist zufrieden.
Die Heimfahrt verlief problemlos, wenngleich ich auch nur etwa eine halbe Strassenbahnstunde zurückzulegen hatte. Die Sehstärke war um ein Vielfaches besser als bisher, allerdings auch nicht berauschend, weil ich sowohl in der Ferne als auch in der Nähe noch mehr oder weniger veschwommen sah. Zuhause stellte ich mich auf die berüchtigten Schmerzen ein, die blieben allerdings vorerst aus (Somit konnte ich das Fussballspiel D – Ö noch verfolgen, yay

Um etwa Mitternacht bin ich ins Bett, anfangs probierte ich noch die aufklebbaren Augenklappen, die verhindern sollen dass man sich während des Schlafens unbewusst im Auge reibt – wie sich jedoch aus schon mehreren Erfahrungsberichten erfahren läßt, sind diese Augenklappen völlig unzweckmässig – unangenehm zu tragen, halten nicht besonders gut, und wenn man aufwacht (was in den ersten Tagen unter Umständen sehr oft geschieht!), muss man sich die Klebestreifen zum Tropfen erst wieder runterreissen und anschließend wieder drankleben. Auch ich habe mich nach 2 sinnlosen Versuchen daher für die einfachere Sonnenbrille als Schlafschutz entschieden.
FAZIT PRK- OPERATION
Die Op selbst verläuft schmerzfrei und rasch. Von der Beruhigungstablette habe ich absolut nichts gemerkt, ich wäre genauso gut auch ohne ausgekommen. Bei mir wurde offenbar auch vergessen, mir die zwei Schmerztabletten nach der OP mitzugeben, von denen ein anderer Patient hier berichtet hat. Gegebenenfalls also nachfragen. Die Schutzaugenklappen sind ein Witz, da sollten sich die Verantwortlichen bei Care Vision nochmal Gedanken machen.
Die erste Woche nach der OP bis zur Schutzlinken-Entfernung
Soviel vorweg: Die ersten zwei Tage nach der OP waren die pure Qual für mich. Hatte ich allerdings am ersten Tag nach dem Aufstehen noch einige schmerzfreie Momente, die ich zum Essen, Telefonieren usw. nutzen konnte, bin ich am zweiten Tag quasi ständig in meiner völlig verdunkelten Wohnung auf und ab gerannt, um nicht verrückt zu werden vor lauter brennendem Schmerz. Alle zwei bis drei Stunden fiel ich in einen Erschöpfungsschlaf, der jedoch nie länger als eine Stunde andauerte. Ich probierte zwei verschiedene Schmerztabletten aus, die ich in der Hausapotheke gefunden hatte (irocophan, seractil forte), beide ohne Effekt. Die Augen musste ich wegen des Brennens 95 % der Zeit geschlossen halten, daneben gabs noch hin und wieder ein ungutes Sandkorngefühl im Auge. Darüber hinaus hatte und habe ich grosse Probleme, mit den Augentropfen ins „Ziel“ zu treffen. (Falls hierzu jemand einen Tipp hat, wäre ich dankbar).
In diesen zwei Tagen habe ich auch versucht, den Schmerz in den Augen genau zu lokalisieren – insgesamt hatte ich das Gefühl, das der Schmerz in den zwei Tagen von den Pupillenrändern in die Mitte gewandert ist – also genau nach der Art und Weise, wie das Epithel nach der OP wieder zuwächst. Beim endgültigen Zusammenwachsen in der Mitte war demnach der Schmerz am schlimmsten. Vielleicht ist das auch nur Einbildung, keine Ahnung.
Ich versuchte mich, wie viele anderen hier, mit Hörspielen abzulenken, was zwar nur bedingt funktionierte, trotzdem bin ich dankbar, dass mich Heinz Strunks Fleckenteufel und die Mötley Crüe Bandbiographie so gut durch dieses Zeit der Qual begleitet haben

Tag 3 war wesentlich leichter. Schmerzen komplett weg, Lichtempfindlichkeit ist im Laufe des Tages deutlich zurückgegangen, ich konnte durch einige Fenster in der Wohnung wieder Licht reinlassen. Kleine Anmerkung dazu: Läßt man sich im Sommer einer Augenlaserbehandlung unterziehen, muss man sich bewußt sein, dass anfangs das viele Sonnenlicht und die längeren Tage nicht unbedingt angenehm sind! Eine Behandlung in der dunkleren Jahreszeit würde also durchaus Sinn machen, auch wenn sich dieses Problem nach 3, 4 Tagen von selbst gibt – Gegenargument: Das wochenlange Tragen einer schützenden Sonnebrille nach der OP sieht im Sommer eindeutig authentischer aus als im Winter

Erstmals kann ich meine neue Sehstärke ein wenig auf die Probe stellen, allerdings bin ich ein wenig enttäuscht, dass ich prinzipiell alles noch sehr verschwommen sehe und noch sehr weit davon entfernt bin, zufrieden sein zu können. Logo, so schnell darf ich mir keine Wunder erwarten, aber hoffen darf man ja wohl

Am Abend konnte ich bereits am Computer Emails checken und tippen. Dafür musste ich allerdings den Monitor anpassen (Helligkeit auf Minimum, Kontrast auf Minimum), ausserdem die Schriftzeichen auf Websites und im Word auf maximal stellen („Strg“ gedrückt halten und am Maus-Rad auf- und abdrehen, falls das jemand noch nicht kennt – das ist übrigens auch sonst viel angenehmer für die Augen).
Ein wenig nervig ist der Umstand, dass man die ganze erste Woche STÜNDLICH tropfen muss (ausser in der Nacht beim Schlafen) – je mehr Zeit vergeht, desto weniger genau hielt ich den Plan ein, manchmal vergess ichs und tropfe eine halbe Stunde zu spät, manchmal dann zweimal pro Stunde.
Auch der vierte Tag verlief angenehm, ich konnte gut schlafen, und meine Lichtempfindlichkeit ist besser geworden. Im Moment bräuchte ich nur im prallen Sonnenschein die Sonnenbrille. Mit trockenen Augen habe ich komischerweise überhaupt nicht zu kämpfen, ich tropfe dennoch nach Tropfenplan, wird schon für was gut sein (Winzige Verunreinigungen, die sich auf der Schutzlinse im Laufe des Tages ansammeln, müssen ja auch abtransportiert werden – meine Theorie

5. Tag: Schlecht geschlafen, irgendwann in der Nacht habe ich die Sonnenbrille abgenommen, weil ich es nicht mehr aushielt. Hab mich später prompt dabei ertappt, wie ich im Halbschlaf leicht an meinem geschlossenen Augenlid herumgedrückt habe, bin mir aber eigentlich sicher, dass das kein Problem ist. Die Voltaren-Tropfen sind mir ausgegangen, weil ich wie gesagt nicht sehr treffsicher damit umgehen kann. (In einem besonders zittrigen Moment schaffte ich damit sogar, mir ins Ohr anstatt ins Auge zu tropfen.) Da ich sehr viele und lange Wimpern habe, und ich mich außerdem nach wie vor ziemlich blöd beim Tropfen anstelle, haben sich über die Tage eingetrocknete Augentropfen darauf abgelagert – mit sauberen Fingern und OHNE in die Augen zu kommen, zupfte ich mir den eingetrockneten, unangenehmen Schmand runter. Die Partien um die Augen reinige ich vorsichtig mit trockenen Wattestäbchen (Mein Gott, für was die Dinger alles gut sind). Sonnenlicht geht nun mit Sonnenbrille tadellos. Fernsehen und Computer (mit herabgesetztem Kontrast und Helligkeit) geht ohne Sonnenbrille ebenfalls völlig problemlos. Sehstärke über den Tag verteilt leicht schwankend, insgesamt geringfügig besser.
Schutzlinsenentfernung
Hatte danach einige Stunden ein Sandkorngefühl im rechten Auge, hat sich aber schnell wieder gelegt. Sicht ist ohne Linse geringfügig besser. Beim Sehtest schneide ich mit 50 – 60 % Sehleistung im Vergleich zu anderen Patienten (30%) überdurchschnittlich ab. Die darauffolgenden Tage gings ständig – und langsam – weiter bergauf. Im Tageslicht ist der Seheindruck schon sehr ordentlich, in der Dämmerung durch Kontrastverlust um einiges schlechter.
Etwa eine Woche nach der OP ging ich mit einigen Freunden aus – und stellte dabei andauernd meine neue Sehkraft unter Beweis, indem ich die im Halbdunkel aufgehängten Getränkekarten in den Lokalen aus weiter Ferne entzifferte – dabei überraschte es mich, dass ich schon jetzt scheinbar besser sehe als einige meiner brillenlosen Freunde.
Bis jetzt bin ich sehr zufrieden.
Noch ein paar allgemeine Gedanken...
Aus meiner persönlichen Sicht (und nach jetzigem Stand der Dinge!!- ist ja erst 1 Woche vergangen seither!) kann ich eine Augenlaserkorrektur (ich spreche hier explizit von einer PRK) weiterempfehlen – aber sicherlich nicht für jedermann/frau. Auf alle Fälle sollte man sich sehr intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen, bevor man es wagt – ich selbst habe knappe 3 Jahre damit gehadert – da scheinbar alles gut gelaufen ist, bin ich auch dementsprechend froh darüber - Gerade bei so hohen Werten wie bei mir (ca. -8,50 Diopt. + HHV) war eine bessere Sicht schon unmittelbar nach der Operation gegeben und ich kann mich jetzt zum ersten Mal seit meiner Kindheit ohne Brille durch die Welt bewegen – wenn auch teilweise noch mit den allseits bekannten, (hoffentlich nur) anfänglichen Nebeneffekten (leicht verschleierte bzw. verschwommene Sicht, etc.)
Eine LASIK wäre für mich überhaupt nicht in Frage gekommen – auch wenn das Risiko zu Nebenwirkungen nicht allzu gross sein sollte, aber wenn ich mir einige Einträge über spezielle LASIK-Komplikationen in diesem Forum ansehe, bin ich froh, mich damit nicht auseinandersetzen zu müssen. Auf temporäre Schmerzen bei der Epithel-Verteilung muss man sich ganz einfach einstellen, aber im Nachhinein erscheint mir das alles schon wieder halb so schlimm.
Wie zufrieden man mit dem Endergebnis ist, hängt natürlich auch stark von der Erwartungshaltung ab. Bei einem ehemaligen Maulwurf wie mir beeindruckt mich das bisherige Ergebnis bereits jetzt sehr – und es soll ja noch viel besser werden. Dass sich manche Leute mit +-1 Dioptrien lasern lassen wollen, kann ich nicht nachvollziehen – aber letztendlich muss man selbst entscheiden, ob man bereit ist, soviel Geld dafür zu investieren bzw. sämtliche eventuelle Konsequenzen zu tragen (Nebeneffekte, Regression).
Speziell bei der PRK ist auch der relativ lange Heilungsverlauf zu berücksichtigen. Einige Leute hier berichten neben Schmerzen, Brennen auch von psychischen Beeinträchtigungen – weil sie durch die Behandlung nicht uneingeschränkt arbeiten oder autofahren können oder generell unter dem temporär reduzierten Sehvermögen leiden. Damit hatte ich bisher absolut keine Probleme, auch wenns bei mir noch nicht lange her ist und ich psychisch sehr sensibel bin (nehme seit Jahren Antidepressiva). Lediglich die ersten paar Tage fühlte ich mich aufgrund der Schmerzen und der Unmöglichkeit einfach mal rauszugehen sehr eingesperrt und isoliert – hier ist es sicherlich gut, eine/n Partner/in oder Freund/in zu haben, der/die sich ein wenig kümmert.
Nach Rücksprache mit meiner Neurologin kann ich außerdem sagen, dass sich die Wirkstoffe von Augentropfen und Psychoparmaka generell nicht gegenseitig beeinträchtigen. Auf alle Fälle aber immer Rücksprache halten – vor allem auch, was die Einnahme von Beruhigungsmitteln am Tag der OP betreffen!
Insgesamt habe ich mich darauf eingestellt, dass ich nach der endgültigen Abheilung sehr wohl wieder ein leichte Brille benötigen werden – was meiner Meinung nach dennoch kein Vergleich zu den bisherigen Zuständen ist. Mit meiner alten Brille und meiner alten Sehleistung musste ich quasi immer darauf achten, dass meiner Brille nichts passiert, dass ich auf Reisen stets eine Ersatzbrille dabei habe, beim Schwimmen und Sporteln ganz darauf verzichten oder dementsprechend vorsichtig sein (– mit Kontaktlinsen konnte ich mich nie anfreunden, Erklärung spare ich mir hier.). Das fällt nun, zumindest voraussichtlich, weg. Dazu kommt noch, dass bei hoher Kurzsichtigkeit auch die Brillengläser teurer werden, sodass eine neue Brille mit hochwertigen Gläsern schnell mal auf 400 EUR oder mehr kam. Das summiert sich freilich über die Jahre. Auch lag meine alte, starke Brille entsprechend schwer auf meiner sensiblen Nase, was Druckpunkte auf der Nase zur Folge hatte, in extremen, stressigen Fällen auch durchaus leichte Kopfschmerzen zur Folge haben konnte – und dass, obwohl ich die weichsten Nasen-Pads verwendete! Außerdem musste ich beim Brillenkauf stets darauf achten, dass die Brillenfassung möglichst klein ist, um weniger Glas und damit weniger Gewicht auf der Nase herumbalancieren zu müssen – mit einer grossflächigen Brillenfassung hätte ich zusätzlich das Problem gehabt, dass die Glasdicke am Rand der Fassung extrem gewesen wäre („Guck mal, der Blindfisch hat zwei Aschenbecher für den Augen“). Das hatte wiederum den Nachteil, dass das Sehfeld relativ engwinkelig wurde. Der letzte Grund ist ein rein kosmetischer: Man hat einfach nicht die Freiheit, die Brillenfassung zu nehmen, die einem auch gefällt, eben um oben genannte Hindernisse zu überwinden.
All jene Probleme gehören für mich nun hoffentlich dauerhaft der Vergangenheit an – ich bin zuversichtlich.
Wichtig ist, wie hier verschiedentlich auch schon erwähnt wurde, der Laser, mit dem man behandelt wird. Liest man sich ein wenig durch den „Komplikationen“-Bereich dieses Forums, scheint das keineswegs selbstverständlich zu sein. Dazu muss man sich unbedingt vor einer eventuellen OP genau informieren, und nicht nur auf einen möglichst erfahrenen und bekannten Augenlaser-Arzt setzen. Mich würde außerdem eine Statistik der OP-Erfolge aufgeteilt nach Laser-Typus interessieren. So etwas habe ich leider bisher nirgends gefunden.
So wichtig die Lasertechnologie für die eigene Behandlung ist, so wichtig ist freilich auch die Erfahrung des Doktors – auf Wikipedia gibt’s hierzu einige statistische Fakten: http://de.wikipedia.org/wiki/Refraktive_Chirurgie
Speziell bei Dr. Berger/ Care Vision Wien habe ich nach wie vor ein sehr gutes Gefühl, auch wenn er noch nicht so als „alter Hase“ in diesem „Business“ bekannt ist. Neben seiner sympathischen Art habe ich hierbei vor allem jene Teil der OP in Erinnerung, bei dem das Epithel auf der Hornhaut entfernt wird: Das ging extrem schnell und dauerte nur wenige Sekunden, er scheint also eine sehr ruhige und sichere Hand zu haben. Im Vergleich dazu gibt s auf Youtube Videos von PRKs, bei denen die Epithel-Entfernung irgendwie patschert aussieht. Achtung: Dies ist nur ein individueller Eindruck von mir, ich schildere das nur aus meinem persönlichen Gefühl heraus!
Ich möchte nochmal betonen, dass alles hier Geschriebene auf meinem persönlichen Eindruck beruht!
SO. dieser Bericht wurde mit gelaserten Augen geschrieben, alles innerhalb einer Woche nach meiner PRK – na also, geht doch!

Alles gute für euch!