von daseineprozent » 30.11.2021, 14:43
Ich möchte gerne meine Erfahrungen zum Besten geben, da mir dieses Forum als stiller Leser sehr geholfen hat, meine Erlebnisse nach der OP einzusortieren. Es gab Berichte, die mir Hoffnung gegeben und welche, die mich verrückt gemacht haben. Na ja, mein Bericht ist vielleicht von Beidem etwas…
Vor einem Jahr entschied ich mich dazu, meine Kurzsichtigkeit von -4 Dioptrien in der Klinik für Augenheilkunde der Universitätsklinik in Frankfurt am Main behandeln zu lassen. Ich habe mir bewusst sehr lange Zeit gelassen, meinen Bericht in dieses Forum zu stellen, weil ja immer wieder zu lesen ist, dass sich die Augen auch noch längere Zeit nach der OP verändern können.
Nach der Voruntersuchung standen mir prinzipiell alle Möglichkeiten der Behandlung offen. Ich zog die TransPRK der LASIK vor, da mir die Vorstellung, der Flap könne bei Fremdeinwirkung verrutschen, nicht gefiel. Den Nachteil des langwierigen schmerzhafteren Heilungsprozesses, und dem erst einmal ausbleibenden Aha-Effekt nahm ich dabei in Kauf.
Am Tag der OP bekam ich ein schickes Leibchen an, dann wurden mir die Pupillen getropft und ich wartete eine gefühlte Ewigkeit im kalten sterilen Krankenhausflur bis es endlich losging. Im OP wurde ich unter dem Laser-Apparat drapiert, mir wurden die Augenlider mit Spangen fixiert, damit ich nicht blinzelte. Ich zitterte wie Espenlaub. Ich konnte gar nicht mehr aufhören, mir war kalt und ich hatte Muffensausen. Dann ging es los, ich sollte auf den grünen Lichtpunkt gucken. Was anfänglich keine große Herausforderung war, entwickelte sich zu einer schier unlösbaren Aufgabe. Während ich roch, wie meine Augen verbrutzelten, schüttete mir das Personal Unmengen Flüssigkeit ins Auge, der grüne Laserpunkt mutierte zu einer grünen Soße und in mir stieg blanke Panik auf, weil ich nicht wusste, wo ich hingucken sollte. Und dann nochmal das gleiche links. Herzlichen Glückwunsch!
Kurze Zeit später saß ich wieder auf dem Gang. Ich sah verschwommen, unscharf und hatte das Bedürfnis meine Brille aufzusetzen. Aber die gab es nun nicht mehr, nur ein paar medizinische Kontaktlinsen ohne Sehstärke. Es folgte die erste Nachuntersuchung. Ich vereinbarte meine weiteren Kontrolltermine. Die Woche sollte ich noch täglich kommen. Die nächsten Tage waren zermürbend. Ich sollte Ruhe halten, rumliegen und die Augen schonen. Schmerzen hatte ich dank der Medikamente so gut wie keine. Jedoch war es mir so gut wie nicht möglich, etwas zu lesen, weder auf dem Handy noch die Bücherrücken im Regal. In mir stieg Paranoia auf.
Dennoch musste ich nach einer Woche wieder arbeiten, Corona sei Dank, zum Glück im Homeoffice, aber es war brutal. Mit dem einen Auge konnte ich Buchstaben entziffern, die vielleicht 30 Zentimeter weit weg waren, das andere Auge forderte 10 Zentimeter Abstand. Auf meinem Laptop tanzten die Ziffern umher und ich arbeitete mit der Bildschirmlupenfunktion von Windows. Bei den Folgeuntersuchungen stellte man fest, dass meine Sehstärke nicht so in Gang kam, wie man es sich erhoffte. Ich driftete in eine Weitsicht ab. Um dem zu entgegnen sollte ich das kortisonhaltige Efflumidex, welches man eigentlich über Monate hinweg nehmen soll, absetzen. Wenn man sich so sehr auf seinen eigenen Heilungsverlauf konzentriert und quasi mit jedem Wimpernschlag eine Verbesserung erwartet, wird man verrückt. Dann erhofft man sich wenigstens eine Besserung am nächsten Tag, schlägt die Augen auf und nichts ist anders. Wobei das mit dem Augenaufschlagen war so eine Sache. In den ersten Monaten wachte ich nachts drei bis vier Mal auf, weil die Augäpfel an der Innenseite des Augenlids festklebten. Ein enorm unangenehmes ziependes Gefühl. Mir halfen auch keine Tropfen, Cremes oder Gels, die ich mir am Vorabend ins Auge schmierte. Das Zeug zog ein wie Hautcreme und war mitten in der Nacht aufgebraucht. Und ich habe Vieles ausprobiert. Bei den weiterhin wöchentlichen Kontrollen stellte man dennoch fest, dass es mit den Augen irgendwie vorangeht. Kaum zu glauben, aber ich wurde optimistischer.
Was aber keinen Deut besser wurde, war meine Dämmerungssicht. Solange die Hornhaut noch nicht schön glatt zusammengewachsen ist, ist es in den ersten drei Monaten offenbar völlig normal, dass man Halos und Strahlenkränze um Lichtquellen sieht sowie Doppelbilder hat. Ich hatte das Komplettpaket gebucht und es hat mich in den Wahnsinn getrieben. Man spürt, wie das Gehirn versucht, gegen den Effekt anzukämpfen, aber es kommt nicht weit. Stattdessen war ich schnell müde und ging früh ins Bett, um das Elend nicht länger ertragen zu müssen. Ich hielt mir stets vor Augen (sorry für das Wortspiel), dass dies ja bald vorbei sein musste. Schließlich konnte man überall lesen, dass viele Patienten diese Lichtphänomene in den ersten drei Monaten ertragen müssen. Nun, während sich meine Sehkraft zu meiner Erleichterung tagsüber tatsächlich auf dem gewünschten Wert einpendelte, war die Sicht bei Dämmerung oder gar in der Nacht nach einem viertel Jahr nur geringfügig besser geworden. Autofahren im Dunkeln – kein Spaß. Die Scheinwerfer der Autos strahlten so weit in alle Richtungen, dass man die Entfernungen und Breiten der Fahrzeuge nur erahnen konnte. Schaute ich in den Himmel, sah ich den Mond zweimal. Weiße Schrift auf schwarzem Grund, zum Beispiel beim Fernsehen - doppelt. Die Waschmaschine im Keller begrüßte mich mit ihren LEDs mit Discobeleuchtung.
Na gut, in manchen Fällen konnte es auch ein halbes Jahr dauern, hieß es im Netz. Nur weniger als ein Prozent der Patienten hatten die Effekte länger als zwölf Monate oder gar dauerhaft. Inzwischen war ich Geduld gewohnt. Mein großes Ziel war es, im Sommer meine Familie zwölf Stunden lang nachts über die französische Autobahn juckeln zu können. Bis dahin war also noch Zeit. Nach sechs Monaten waren die Lichtreflexionen allerdings immer noch da und nach acht Monaten auch noch und dann war meine Geduld am Ende.
Ich wurde wieder in der Uni-Klinik vorstellig und zahlreiche Tests folgten. Es war bei mir so, dass der Effekt vor allem dann sehr intensiv war, wenn es so dunkel war, dass die Pupillen ihre maximale Größe erreichten. Mit meiner Laienhaften Annahme hatte ich die Vermutung, dass die optische Zone, also das gelaserte Loch zu klein für meine Pupillen gewählt wurde und jedes Mal, wenn die Pupillen über diesen Rand hinausragten, sollte es zu den unerwünschten Begleiterscheinungen kommen. Möglicherweise hatte man sich bei den Voruntersuchungen vermessen oder der Raum war nicht ausreichend genug abgedunkelt, weiß der Teufel. Diese Theorie war auch für die Ärzte nicht abwegig, man wiederholte die Tests der Voruntersuchung (die ich auch alle nochmal bezahlen durfte). Mit den Ergebnissen fragte man beim Hersteller des Lasergerätes an, ob man den Durchmesser bei meinen Augen im Rahmen einer Korrektur (ja, der ganze Salat nochmal) weiter wählen könnte.
Wochen später wurde mir die Antwort präsentiert. Der Durchmesser wäre bei mir schon sehr weit gewählt worden und man hätte keine Erklärung für das Phänomen, zumal alles gut aussehen würde, also schön glatte Hornhaut, keine Narben, etc. Man könnte mir anbieten, nochmal weiter zu lasern, aber es bestünde die Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung des Visus also der Sehkraft. Darüber hinaus könnten die Lichtreflexionen trotzdem bestehen bleiben. Die Ärzte ließen jegliche Zuversicht vermissen und wollten mir die Korrektur auch nicht empfehlen. Damit war es mir unmöglich, mich für einen erneuten Eingriff zu entscheiden, denn ich wollte auf keinen Fall das sehr gute Seherlebnis bei Tag aufs Spiel setzen, um dann immer noch Lichtreflexionen zu haben oder gar noch schlimmere.
Und nun? Glücklicherweise gab es wenigstens eine medikamentöse Lösung, welche den Effekt für einige Stunden unterbindet. Sündhaft teure Tropfen mit dem Wirkstoff Brimonidin(R,R) – tartrat 2 mg pro 1 ml. Diese rezeptpflichtigen Tropfen kosten ca. 30 Euro pro 4ml und sollen eigentlich den Augeninnendruck bei Grauer Star-Patienten senken. Für meine Zwecke gibt es aber den willkommenen Nebeneffekt, dass sich die Pupillen nicht auf ihre maximale Größe ausdehnen können. Mit diesen Tropfen ist mir ein temporär normales Sehen im Dunkeln möglich. Seither verwende ich es im Straßenverkehr. Langfristschäden soll es laut Aussage der Ärzte nicht haben.
Und es gibt noch einen Strohhalm, an den ich mich festklammern darf. Pro Dekade werden die Pupillen im Alter offenbar um einen halben Millimeter kleiner. Sollte sich das Problem also in schlappen 15-20 Jahren von allein erledigen?
Mein Fazit: Ich will mit meinem Bericht niemanden davon abhalten, sich lasern zu lassen. Ich kann es aber auch nicht empfehlen. Die allermeisten Patienten tragen keinerlei Beeinträchtigungen davon (zum Glück) und ärgern sich nur, dass sie es nicht schon früher gemacht haben. Man muss aber auch festhalten, dass die Medizin offenbar noch damit überfordert ist, nachträgliche Komplikationen zu diagnostizieren.
Ich möchte gerne meine Erfahrungen zum Besten geben, da mir dieses Forum als stiller Leser sehr geholfen hat, meine Erlebnisse nach der OP einzusortieren. Es gab Berichte, die mir Hoffnung gegeben und welche, die mich verrückt gemacht haben. Na ja, mein Bericht ist vielleicht von Beidem etwas…
Vor einem Jahr entschied ich mich dazu, meine Kurzsichtigkeit von -4 Dioptrien in der Klinik für Augenheilkunde der Universitätsklinik in Frankfurt am Main behandeln zu lassen. Ich habe mir bewusst sehr lange Zeit gelassen, meinen Bericht in dieses Forum zu stellen, weil ja immer wieder zu lesen ist, dass sich die Augen auch noch längere Zeit nach der OP verändern können.
Nach der Voruntersuchung standen mir prinzipiell alle Möglichkeiten der Behandlung offen. Ich zog die TransPRK der LASIK vor, da mir die Vorstellung, der Flap könne bei Fremdeinwirkung verrutschen, nicht gefiel. Den Nachteil des langwierigen schmerzhafteren Heilungsprozesses, und dem erst einmal ausbleibenden Aha-Effekt nahm ich dabei in Kauf.
Am Tag der OP bekam ich ein schickes Leibchen an, dann wurden mir die Pupillen getropft und ich wartete eine gefühlte Ewigkeit im kalten sterilen Krankenhausflur bis es endlich losging. Im OP wurde ich unter dem Laser-Apparat drapiert, mir wurden die Augenlider mit Spangen fixiert, damit ich nicht blinzelte. Ich zitterte wie Espenlaub. Ich konnte gar nicht mehr aufhören, mir war kalt und ich hatte Muffensausen. Dann ging es los, ich sollte auf den grünen Lichtpunkt gucken. Was anfänglich keine große Herausforderung war, entwickelte sich zu einer schier unlösbaren Aufgabe. Während ich roch, wie meine Augen verbrutzelten, schüttete mir das Personal Unmengen Flüssigkeit ins Auge, der grüne Laserpunkt mutierte zu einer grünen Soße und in mir stieg blanke Panik auf, weil ich nicht wusste, wo ich hingucken sollte. Und dann nochmal das gleiche links. Herzlichen Glückwunsch!
Kurze Zeit später saß ich wieder auf dem Gang. Ich sah verschwommen, unscharf und hatte das Bedürfnis meine Brille aufzusetzen. Aber die gab es nun nicht mehr, nur ein paar medizinische Kontaktlinsen ohne Sehstärke. Es folgte die erste Nachuntersuchung. Ich vereinbarte meine weiteren Kontrolltermine. Die Woche sollte ich noch täglich kommen. Die nächsten Tage waren zermürbend. Ich sollte Ruhe halten, rumliegen und die Augen schonen. Schmerzen hatte ich dank der Medikamente so gut wie keine. Jedoch war es mir so gut wie nicht möglich, etwas zu lesen, weder auf dem Handy noch die Bücherrücken im Regal. In mir stieg Paranoia auf.
Dennoch musste ich nach einer Woche wieder arbeiten, Corona sei Dank, zum Glück im Homeoffice, aber es war brutal. Mit dem einen Auge konnte ich Buchstaben entziffern, die vielleicht 30 Zentimeter weit weg waren, das andere Auge forderte 10 Zentimeter Abstand. Auf meinem Laptop tanzten die Ziffern umher und ich arbeitete mit der Bildschirmlupenfunktion von Windows. Bei den Folgeuntersuchungen stellte man fest, dass meine Sehstärke nicht so in Gang kam, wie man es sich erhoffte. Ich driftete in eine Weitsicht ab. Um dem zu entgegnen sollte ich das kortisonhaltige Efflumidex, welches man eigentlich über Monate hinweg nehmen soll, absetzen. Wenn man sich so sehr auf seinen eigenen Heilungsverlauf konzentriert und quasi mit jedem Wimpernschlag eine Verbesserung erwartet, wird man verrückt. Dann erhofft man sich wenigstens eine Besserung am nächsten Tag, schlägt die Augen auf und nichts ist anders. Wobei das mit dem Augenaufschlagen war so eine Sache. In den ersten Monaten wachte ich nachts drei bis vier Mal auf, weil die Augäpfel an der Innenseite des Augenlids festklebten. Ein enorm unangenehmes ziependes Gefühl. Mir halfen auch keine Tropfen, Cremes oder Gels, die ich mir am Vorabend ins Auge schmierte. Das Zeug zog ein wie Hautcreme und war mitten in der Nacht aufgebraucht. Und ich habe Vieles ausprobiert. Bei den weiterhin wöchentlichen Kontrollen stellte man dennoch fest, dass es mit den Augen irgendwie vorangeht. Kaum zu glauben, aber ich wurde optimistischer.
Was aber keinen Deut besser wurde, war meine Dämmerungssicht. Solange die Hornhaut noch nicht schön glatt zusammengewachsen ist, ist es in den ersten drei Monaten offenbar völlig normal, dass man Halos und Strahlenkränze um Lichtquellen sieht sowie Doppelbilder hat. Ich hatte das Komplettpaket gebucht und es hat mich in den Wahnsinn getrieben. Man spürt, wie das Gehirn versucht, gegen den Effekt anzukämpfen, aber es kommt nicht weit. Stattdessen war ich schnell müde und ging früh ins Bett, um das Elend nicht länger ertragen zu müssen. Ich hielt mir stets vor Augen (sorry für das Wortspiel), dass dies ja bald vorbei sein musste. Schließlich konnte man überall lesen, dass viele Patienten diese Lichtphänomene in den ersten drei Monaten ertragen müssen. Nun, während sich meine Sehkraft zu meiner Erleichterung tagsüber tatsächlich auf dem gewünschten Wert einpendelte, war die Sicht bei Dämmerung oder gar in der Nacht nach einem viertel Jahr nur geringfügig besser geworden. Autofahren im Dunkeln – kein Spaß. Die Scheinwerfer der Autos strahlten so weit in alle Richtungen, dass man die Entfernungen und Breiten der Fahrzeuge nur erahnen konnte. Schaute ich in den Himmel, sah ich den Mond zweimal. Weiße Schrift auf schwarzem Grund, zum Beispiel beim Fernsehen - doppelt. Die Waschmaschine im Keller begrüßte mich mit ihren LEDs mit Discobeleuchtung.
Na gut, in manchen Fällen konnte es auch ein halbes Jahr dauern, hieß es im Netz. Nur weniger als ein Prozent der Patienten hatten die Effekte länger als zwölf Monate oder gar dauerhaft. Inzwischen war ich Geduld gewohnt. Mein großes Ziel war es, im Sommer meine Familie zwölf Stunden lang nachts über die französische Autobahn juckeln zu können. Bis dahin war also noch Zeit. Nach sechs Monaten waren die Lichtreflexionen allerdings immer noch da und nach acht Monaten auch noch und dann war meine Geduld am Ende.
Ich wurde wieder in der Uni-Klinik vorstellig und zahlreiche Tests folgten. Es war bei mir so, dass der Effekt vor allem dann sehr intensiv war, wenn es so dunkel war, dass die Pupillen ihre maximale Größe erreichten. Mit meiner Laienhaften Annahme hatte ich die Vermutung, dass die optische Zone, also das gelaserte Loch zu klein für meine Pupillen gewählt wurde und jedes Mal, wenn die Pupillen über diesen Rand hinausragten, sollte es zu den unerwünschten Begleiterscheinungen kommen. Möglicherweise hatte man sich bei den Voruntersuchungen vermessen oder der Raum war nicht ausreichend genug abgedunkelt, weiß der Teufel. Diese Theorie war auch für die Ärzte nicht abwegig, man wiederholte die Tests der Voruntersuchung (die ich auch alle nochmal bezahlen durfte). Mit den Ergebnissen fragte man beim Hersteller des Lasergerätes an, ob man den Durchmesser bei meinen Augen im Rahmen einer Korrektur (ja, der ganze Salat nochmal) weiter wählen könnte.
Wochen später wurde mir die Antwort präsentiert. Der Durchmesser wäre bei mir schon sehr weit gewählt worden und man hätte keine Erklärung für das Phänomen, zumal alles gut aussehen würde, also schön glatte Hornhaut, keine Narben, etc. Man könnte mir anbieten, nochmal weiter zu lasern, aber es bestünde die Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung des Visus also der Sehkraft. Darüber hinaus könnten die Lichtreflexionen trotzdem bestehen bleiben. Die Ärzte ließen jegliche Zuversicht vermissen und wollten mir die Korrektur auch nicht empfehlen. Damit war es mir unmöglich, mich für einen erneuten Eingriff zu entscheiden, denn ich wollte auf keinen Fall das sehr gute Seherlebnis bei Tag aufs Spiel setzen, um dann immer noch Lichtreflexionen zu haben oder gar noch schlimmere.
Und nun? Glücklicherweise gab es wenigstens eine medikamentöse Lösung, welche den Effekt für einige Stunden unterbindet. Sündhaft teure Tropfen mit dem Wirkstoff Brimonidin(R,R) – tartrat 2 mg pro 1 ml. Diese rezeptpflichtigen Tropfen kosten ca. 30 Euro pro 4ml und sollen eigentlich den Augeninnendruck bei Grauer Star-Patienten senken. Für meine Zwecke gibt es aber den willkommenen Nebeneffekt, dass sich die Pupillen nicht auf ihre maximale Größe ausdehnen können. Mit diesen Tropfen ist mir ein temporär normales Sehen im Dunkeln möglich. Seither verwende ich es im Straßenverkehr. Langfristschäden soll es laut Aussage der Ärzte nicht haben.
Und es gibt noch einen Strohhalm, an den ich mich festklammern darf. Pro Dekade werden die Pupillen im Alter offenbar um einen halben Millimeter kleiner. Sollte sich das Problem also in schlappen 15-20 Jahren von allein erledigen?
Mein Fazit: Ich will mit meinem Bericht niemanden davon abhalten, sich lasern zu lassen. Ich kann es aber auch nicht empfehlen. Die allermeisten Patienten tragen keinerlei Beeinträchtigungen davon (zum Glück) und ärgern sich nur, dass sie es nicht schon früher gemacht haben. Man muss aber auch festhalten, dass die Medizin offenbar noch damit überfordert ist, nachträgliche Komplikationen zu diagnostizieren.