Erste Schritte

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Re: Erste Schritte

von herbi86 » 11.12.2014, 08:23

Guten Morgen!

Nochmals herzlichen Dank, Hexe! Nachdem Du mittlerweile von Kunden schreibst, komme ich zum Ergebnis, dass Du tatsächlich in diesem Bereich beruflich tätig bist und Dich nicht "nur" unglaublich gut auskennst. Finde ich erst recht beachtlich, wenn jemand sein Wissen ohne wirtschaftliche Hintergedanken teilt. Chapeau und Danke!!!

Ich denke, ich bin jetzt jedenfalls gut genug gerüstet für meinen nächsten Gang zu meiner Augenärztin. Manches, was sie mir bislang erklärt hat, wollte ich nicht ganz glauben, insbesondere mit der Altersfehlsichtigkeit. Mit deutlich mehr Hintergrundwissen hoffe ich nun, dass wir gemeinsam eine gute Lösung finden werden - mit oder ohne OP. Sollte es eine werden, nehme ich mir fix vor, hier im Forum meine Erfahrungen zu teilen, um zumindest einen kleinen Beitrag für andere leisten zu können.

Nochmals Danke an alle Helfer!

Re: Erste Schritte

von Hexe79 » 10.12.2014, 22:45

Hallo Herbi,
freut mich, dass ich dir helfen konnte.
Wenn du deine Augen nicht korrigieren lässt, kannst du ohne Brille und Kontaktlinsen lesen.
Viele meiner Kunden nehmen bei solchen Stärken trotzdem eine Gleitsichtbrille um ohne Getütel alles auf Anhieb sehen zu können.
Hinzu kommt, jetzt wirds nochmal anspruchsvoll,
ab einem Nahzusatz von etwa 2 dpt tut sich im Bereich von ca. 60cm-2m eine Lücke auf, in der man weder mit Lesestärke (die ist auf 40cm deutlich) noch mit Fernstärke ( die ist ab 2m deutlich) gut sehen kann.
Da heute jeder mit PCs zu tun hat, greifen die meisten zur Gleitsichtbrille, die als einzige all das abdeckt. Sie sind auch nicht so schlimm, wie man immer hört.
Du solltest dir also überlegen, was deine Prioritäten sind, Lesen oder Fernsehen.
Es gibt auch Kontaktlinsen, die Gleitsichtgläsern ähneln, die polarisieren aber sehr. Einige lieben sie, viele kommen nicht damit klar.
Wie ich schon geschrieben habe, dass Lasern ist toll, um von der Brille unabhängiger zu werden, aber dauerhaft ohne Brille zu sein, halte ich für nahezu unmöglich.
Wenn das zuviel Fachchinesisch war, frage einfach nochmal nach!

Re: Erste Schritte

von herbi86 » 10.12.2014, 07:39

Herzlichen Dank, speziell Donauwelle und Hexe - nach der gestrigen Erklärung von Hexe hab ich das doch tatsächlich verstanden und bin auch gleichzeitig zum Schluss gekommen, dass sich da ein paar absolute Profis vorbildlich um die Mitmenschen kümmern! Genial von Euch!

Eine(n) hab ich noch... ;-) :

ohne Korrektur hätte ich laut Hexe die Chance, in der Nähe einmal auf einen Bereich zwischen -1,0 und 0 (hier schreibt der Optimist! ;-) ) zu kommen. Wenn ich dann eine Brille oder Linsen trage wegen der Kurzsichtigkeit, so müsste das bedeuten, dass ich zumindest keine Gleitsichtbrille brauche, wenn ich nicht nur in meinem kleinen Umfeld "leben" will sondern beim Blick aus dem Fenster auch sehen will, was sich im Garten abspielt, etc.. Korrekt?

Ergo: meine Entscheidung betrifft nun schlicht die Frage, ob ich im Alter lieber eine Lesebrille habe oder eine Fernbrille. Ich werde mir heute Abend also wohl überlegen, wie alt ich denn so werden möchte, und dann ist das eine einfache Rechenaufgabe! :D

Re: Erste Schritte

von DaniB » 09.12.2014, 19:35

Hexe79 hat geschrieben: Hinzu kommen schlechteres Sehen durch starke Bildverkleinerung bei hoher Kurzsichtigkeit und starke Abbildungsfehler in den Randbereichen der Brillengläser.
Das unterschreibe ich sofort! War vor der Korrektur mein größtes Problem :oops: Gerade in Sachen Schulterblick beim Autofahren Megablöd :?

Mit Lifestyle hat das echt nichts mehr zu tun. Ich habe die über -5 Dioptrien als deutliche Einschränkung empfunden, wie ist das erst mit -10 Dioptrien!

Re: Erste Schritte

von Hexe79 » 09.12.2014, 17:24

Hallo Herbi,

Fehlsichtigkeiten haben viel mit Rechnen zu tun :) .

Zuerst muss man sich davon lösen, dass Kurzsichtige ohne Brille gut nah sehen können, und Weitsichtige gut fern. Grob stimmt das zwar, aber beide Fehlsichtigkeiten können so stark ausgeprägt sein, dass sie in allen Entfernungen Schwierigkeiten machen.

Mit Restfehlsichtigkeit meine ich, dass bei der Korrektur meist nicht genau +-0,00 dpt erreicht werden, sondern häufig zumindest auf einem Auge 0,25 oder 0,5 dpt verbleiben. Das liegt zum Teil an Tagesformschwankungen und natürlich auch am Heilungsprozess.
Mit einer Restfehlsichtigkeit von -1,00dpt braucht man auf jeden Fall eine Brille zum Autofahren, hat aber, jetzt kommt das Rechnen dazu :wink: mit 60 eine Lesestärke von +1,5dpt. Das heißt man kann viele Alltagsdinge ohne Brille erledigen. Nicht perfekt, aber ganz gut...

Die Altersweitsichtigkeit wirkt sich hauptsächlich auf die "Erlahmung" der Linse aus. D. h. ohne Multifokallinsen oder Monovision kann man diese 2,5dpt nicht ausgleichen und hat entweder nah oder fern immer ein Problem. 0dpt in Ferne und Nähe gehen nicht.
Jetzt hast du das Problem in der Ferne (die 0dpt in der Nähe), nach der OP hättest du die 0dpt in der Ferne (und die 2,5dpt in 20 Jahren in der Nähe).
Einen leichten Schub in Richtung Plus gibt es ab und zu auch in der Ferne, meist liegt der aber unter 1Dioptrie. Deine Kurzsichtigkeit wird er definitiv nicht ausgleichen können.

Zusammengerechnet wird, weil beim Fern-Sehtest für rechts und links einzeln genau gemessen und eventuell, wenn vorhanden, die Hornhautverkrümmung festgestellt wird. Wenn man diese Werte hat wird in Abhängigkeit vom Alter und der bevorzugten Leseentfernung der Nahzusatz (die Addition/"Erlahmungszusatz" der Linse) dazugegeben. Der ist rechts und links bis auf absolute Ausnahmefälle immer gleich.

Einen Nahzusatz von 1Dioptrie wirst du kaum merken, du wirst die Entfernung beim Lesen vergrößern und bei schlechten Lichtverhältnissen angestrengt sein. Ab 1,5 Dioptrien wird es lästig, bei 2 Dioptrien geht ohne Lesebrille nichts mehr. Das hängt natürlich auch von den Lesegewohnheiten (Häufigkeit/Entfernung/Lichtverhältnissen)ab.

Zur OP raten würde ich niemanden, weil es ein Eingriff an einem gesunden Organ ist, der Risiken birgt.
Ich hatte auch große Angst vor Dingen, die man mit Brille nicht korrigieren kann...
Trotzdem denke ich, dass Titulierungen wie Lifestyle- oder Schönheits-OP , in den meisten Fällen auch fehl am Platz sind. Wenn man bei höheren Fehlsichtigkeiten keine Kontaktlinsen tragen kann, hat man auf jeden Fall Einschränkungen in der Freizeitgestaltung.
Hinzu kommen schlechteres Sehen durch starke Bildverkleinerung bei hoher Kurzsichtigkeit und starke Abbildungsfehler in den Randbereichen der Brillengläser. Bei Werten um -10 Dioptrien ist es trotz aller Technologie schwierig.
Da sollte, meiner Meinung nach, die Krankenkasse ruhig die OP zahlen... Ohren anlegen, übernimmt sie ja auch...

Ich habe meine OP bei EuroEyes in Hamburg machen lassen. Diese Methode bieten im Moment nur wenige Kliniken an. Die Kosten lagen bei 4800,- €. Sehr viel Geld, aber das einzige Verfahren, bei dem ich ein gutes Bauchgefühl habe. Für mich war wichtig ein Ansprechpartner in der Nähe zu haben.
Bei der FemtoLasik hatte ich hauptsächlich Sorge vor trockenen Augen und dem Heilungsprozess (nicht aus Versehen an den Augen reiben, was wenn man in der ersten Zeit eine Wimper ins Auge kriegt :roll: , und evtl. Fältchen).

Ich hoffe, ich habe einigermaßen verständlich erklärt...
Sonst bitte nochmal nachbohren, es gibt (fast :wink: ) keine dummen Fragen. Außerdem ist es ein umfangreiches Thema.

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