Nutzen-Risiko-Abwägung

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... ein paar Gedanken

von Taurusli007 » 04.03.2009, 22:00

Ich kann nachvollziehen, dass jemand mit geringeren Dioptrien sich das Lasern überlegt, obwohl wie einige nachvollziehbar sagen, dass es ungleich weniger drastisch ist bei geringer Fehlsichtigkeit. Das teile ich grundsätzlich, aber Ja, ja... auch diese Gedanken sind nicht 'ohne':
Taurusli007 hat geschrieben:Es bleibt so, dass Erfahrungswerte über Langzeitauswirkungen von gelaserten Augen erst in einigen Jahrzehnten vorliegen werden.

Anderseits sind die Alternativen bei Weitem nicht einfach nur positiv. Natürlich meine ich damit nicht die grosse 'Gemeinde' von leicht Fehlsichtigen, sondern solche ab 3 Dioptrien plus allfälliger Hornhautverkrümmung. Zu der letzten Klasse gehöre auch ich (heute allerdings mit der C-TEN-Methode gelasert).

Was wird heute den Fehlsichtigen mit Hornhautverkrümmung empfohlen: Kontaktlinsen. Die Brille ist oft nicht in der Lage, die Hornhautverkrümmung voll auszugleichen und wirkt wie ich als Laie sage, lediglich auf zwei Achsen einigermassen; der Rest dazwischen ist Annäherung.

Wer über Jahre täglich Kontaktlinsen trägt, geht auch das Risiko ein, dass er seinen Augen schaden kann und das geht dann von Hornhautschäden, -verletzungen, -trübungen und Infektionen (wegen ungenügender Hygiene usw.), über trockene Augen bis hin zur absoluten Unverträglichkeit von Kontaktlinsen und sogar Seheinbussen. Heutige Kontaktlinsen sind zwar luft- und gasdurchlässig; aber wie sind die langfristigen Auswirkungen der eingeschränkten Versorgung mit Sauerstoff der Augenoberfläche? Mangelnder Sauerstoff führt zur Trübung der Hornhaut. Dazu ein interessanter Bericht unter www.medport.de/redaktion/kontaktlinse.html.

Da bleibt noch die Brille :shock: ? Auch die Brille ist nicht ohne. Wie ist das bei grosser Sonneneinstrahlung? Kauft sich dann der Brillenträger eine gute, optisch korrigierte zusätzliche Sonnenbrille mit ausreichendem UVA-Schutz? Gut, die optischen Brillen sind heute auch mit gutem Schutz erhältlich, doch das hat ohne tiefere Tönung der Gläser auch seine Grenzen. Getönte Brillen wiederum sind auch nicht die Lösung für den Alltag.

Gerade Fehlsichtige mit Astigmatismus erleben oft, dass nur eine kleine Tragveränderung der Brille bereits zur Sehbeeinträchtigung führen kann. Die Anpassungsschwierigkeiten dieser Sehkategorie ist aus eigener Erfahrung enorm und die Brillengläser entsprechend sehr teuer. Bei der subjektiven Refraktion wird das Auge auf eine Normdistanz auf möglichst 100% angepasst. Leider sollen optische Gläser die Eigenschaft haben, dass beispielsweise der Kurzsichtige beim Fokussieren auf ein näheres Objekt 'unterakkommodatiert' als bei einem normalen und unkorrigierten Auge nötig wäre. Das mag mitunter ein Grund sein, warum ein Fehlsichtiger vor dem ersten Brillentragen noch ganz leidiglich sehen konnte und nach kurzer Gewöhnzeit kaum noch ohne Brille leben kann. Wenn aber die Brille dazu führt, dass nur auf die 'Normweite/Ferne' entspannt gesehen wird und auf jede andere Distanz zwar eine Akkommodation stattfindet, aber eine geringere als normal, dann kann ich auch verstehen, warum der langjährige Brillenträger im Alter zunehmende Schwierigkeiten beim Sehen auf unterschiedlche Distanzen und damit auch beim Anpassen der Brillen hat. Auch als Laie mag ich erkennen, dass ein wenig bzw. nicht ausreichend 'bewegtes' Auge (Akkommodation) mit der Zeit lahm und träge wird. Ein 'träges Auge' neigt möglichweise auch zu mehr (evt. sogar gesundheitlichen) Komplikationen (z.B. Linsentrübung aufgrund mangelnder Nährstoffversorgung) als ein normal Trainiertes. Warum soll das beim Auge ausgerechnet anders sein, als bei jedem anderen beweglichen Teil unseres Körpers?

Übrigens auch ein Phänomen, dass viele Fehlsichtige unmittelbar nach der Laserung kennen; sie brauchen Zeit bis sie beispielsweise wieder auf die Nähe gut sehen können. Die Laseroperation hingegen geht möglichst auf die Korrektur der objektiven Refraktion, der Beschaffenheit der Hornhautoberfläche usw aus, was eben möglicherweise doch näher am 'natürlichen' Sehen liegen mag.

Bei grosser Brillenfassung sind die Randbereich meist unscharf bis verzerrt. Bei kleinen Brillengläsern ist der starrende Blick oft die letzte Konsequenz. Über die Folgen von starrendem Sehen könnte man alleine schon ein Forum füllen. Und wie ist es dann mit dem seitlichen Sonnenschutz :cry: ?

Ich kenne fast keine normalsichtige Menschen über 40+, die grosse Schwierigkeiten mit der Lesebrille haben. Mein Vater (über 70 Jahre alt), der in jungen Jahren ein Visus von 2.0 hatte, sieht heute noch ausgezeichnet (vor allem in die Ferne) und braucht nur eine schwache Lesebrille. Aber ich kenne haufenweise stark Fehlsichtige, die spätestens nach 40 enorme und zunehmende Schwierigkeiten beim Anpassen ihrer Korrekturbrille haben. Auch mit fortgeschrittener und ausgeklügelter Gläserherstellung zeigen sich immer wieder massive Probleme mit der Nah- und Fernsicht, auch aufgrund der krassen Stärkenunterschieden im Glas selber (wie ich als Laie sagen würde). Verstärkt wird das bei Fehlsichtigen mit Astigmatismus und Weitsichtigkeit. Da kommen dann auf z.B. 3+ Diopt. noch 2 und mehr Dioptrien für die Nahsicht hinzu, gleichzeitig muss noch der Astigmatismus korrigiert werden. Zum Schluss hat solch ein Fehlsichtiger ein ganzes Arsenal von Brillen: zum Arbeiten, zum Lesen, für den Sport, die 'alte' Brille, die man nicht gerne weggibt, weil man damit noch einigemassen gut sehen kann und die 'neue' Brille, an die man sich gewöhnen sollte und die man hasst, weil man davon Kopfschmerzen bekommt um nur ein paar Impressionen eines ehemaligen Brillenträgers zu nennen.

Ich bin kein Fachmann und möchte damit nur anregen, dass es möglicherweise relativ ist. Auf keinen Fall rufe ich dazu auf, keine Korrekturen (Brille, Kontaktlinsen) mehr zu tragen, denn dass wäre definitiv auch falsch. Selbstverständlich sind auch die diversen Probleme beim Lasern nicht zu vergessen. Doch ich klinge vielleicht naiv, wenn ich nicht einsehen mag, dass ich als Gelaserter mit gesunder Ernährung, Vitamien (zB Lutin, E, C, A), Augenschutz, Augenfitness usw. nicht auch im Alter gut sehen könnte. Abgesehen von Krankheiten (wie Grauer Star, Glaukoma usw.), die bei Fehlsichtigen (mit und ohne Laser-OP) ohnehin gehäufter vorkommen.

von singforfun » 04.03.2009, 20:00

chrissu hat geschrieben: Und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso manche bei extrem geringen Dioptrien (unter 2), wo man kurzzeitig auch gut ohne Brille auskommt, die Langzeitfolgen (trockene Augen, Halos...) riskieren.
Aber ich bin auch gegen Schönheits-OPs
Bin 100% Deiner Meinung. Bei Deiner und meiner Ausgangssituation sehe ich es auch nicht als leichtfertige Schönheits-OP. Bei mir war es auch so, daß ich Linsen nicht vertrug und mit Brille einfach nicht vernünfig sehen konnte. Hatte fast -9 und fast -4 Diopt. Hornhautverkrümmung. Und ich habe es mir lange und reiflich überlegt. Viele nur ganz leicht Kurzsichtige machen sich komischerweise nicht soviele Gedanken. Mal eben lasern lassen, sich wundern, daß man doch nicht gleich am nächsten Tag 100% sehen kann...,liest man hier öfter. Dabei wird schnell vergessen, daß es ein Eingriff an einem gesunden Organ ist. Und es Risiken und Komplikationen gibt.

Viele stark kurz- oder weitsichtige wären froh, die Werte der Threadstellerin nach Lasik zu haben. Denn dann ist die Brille leicht, nicht mehr so teuer wg. der extra dünn geschliffenen Gläser und man ist nicht mehr Abhängig von der Form des Brillengestelles.

Aber letztlich muß es jeder für sich selbst entscheiden. Ich gebe nur zu bedenken, daß in ein paar Jahren die Lesebrille sowieso fällig ist.
Und das man wirklich auf 0 Diopt. kommt, garantiert einem niemand. Einige sind nach dem Eingriff auch im leichten Plusbereich oder immernoch im leichten Minusbereich. Bin ich auch, mich stört es nicht. Mich stört aber auch keine Brille beim Autofahren oder TV. Alles andere kann man schließlich so sehen.

lg singforfun
:wink:

von chrissu » 04.03.2009, 15:27

Hallo,

ich habe mir mit Femto-Lasik vor zwei Wochen die Augen lasern lassen.

Ich verfolge die ganze Geschichte mit der Augenlaserei eigentlich schon fast seit den Anfängen, als vor knapp 20 Jahren von Russland die ersten Berichte kamen. Mit damals noch ca. 7 Dioptrien und einer starken Hornhautverkrümmung fand ich das Thema schon immer interessant.

Da ich aber seit meinem 18. Lebensjahr harte Kontaktlinsen trug, kam ich mit meiner eingeschränkten Sehschärfe gut zurecht. Im Normalfall war ich ja nur zwischen abends abschminken und morgens wieder richten halb blind bzw. hatte noch meine Brille. Beim Sport, Baden, Sauna usw. hatte ich keinerlei Einschränkungen. Dann kam vor 3 (oder auch 4) Jahren im Winter plötzlich der Schock, ich vertrug meine Kontaktlinsen nicht mehr und musste auf Brille (mittlerweile 8/8,5 Diop) umsteigen. Mit Brille erreichte ich eine Sehstärke von 80 % (links allein nur gute 60 %). Und plötzlich kamen die Einschränkungen und ich hadderte immer mal wieder, vor allem im Sommer wenn es ums Baden ging. Mit Kind im Wasser toben, tauchen... mit Brille ist nicht so toll und ohne Brille hätte ich ab 50 cm Entfernung meinen Sohn nicht mehr erkannt.

Von vielen (vor allem keine Brillenträger) hörte ich immer wieder, warum lässt du dich nicht lasern. Aber irgendwie traute ich mich nicht. Letzten Sommer kam dann für mich der letzte Ausschlag: "Sonnenbrille mit dicken Gläsern und so ein Gummiband an den Bügeln, damit ich sie beim Schwimmen nicht verliere". Ich ging die Sache mit Lasern wieder an.

Jetzt zwei Wochen danach bereue ich es noch nicht, wenn auch noch nicht alles 100 %ig ist. Links ist die Sehschärfe immer noch etwas schwach (dafür super in der Nähe), rechts eher umgekehrt. Ich tropfe noch fleißig und habe auch zeitweise am PC Probleme oder bei verschiedenen Lichtverhältnissen. Halos sind auch noch da. Aber ich kann damit leben. Selbst wenn ich jetzt nicht 100 % erreiche, ist das Ergebnis für mich gegenüber früher gigantisch.

Aber wie schon beschrieben, für mich war das ein langer Entscheidungsprozess, vor allem wegen den Risiken, die es eben bei jedem Eingriff gibt. Und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso manche bei extrem geringen Dioptrien (unter 2), wo man kurzzeitig auch gut ohne Brille auskommt, die Langzeitfolgen (trockene Augen, Halos...) riskieren.
Aber ich bin auch gegen Schönheits-OPs


:wink:

Grüße
Chrissu

von Schneeflocke » 04.03.2009, 08:00

Hallo Iphigenie,

zuviel Information kann man ja gar nich haben - es geht ja darum, für sich selbst eine Entscheidung zu treffen.

Ich wurde vor fast 6 Monaten in der Türkei gelasert (Lasek wegen zu dünner Hornhaut) und ich hatte auch ca. 5,5 Dioptrien plus 1 Dpt. Hornhautverkrümmung). Und ich war ehrlich gesagt entsetzt, wie uninformiert meine Mitpatientinnen waren. Die sind völlig uninformiert blauäugig dahingeflogen um sich lasern zu lassen. Als bei mir herauskam, dass nur eine Lasek geht, wusste keine der drei anderen überhaupt was das ist bzw. was der Unterschied ist.

Ich hatte mir dagegen schon vorher viele Gedanken gemacht und überlegt, ob ich nicht lieber auf Lasek gehen sollte, eben um der Flap-Problematik zu entgehen - und war dann gar nicht mal so unglücklich darüber, dass mir die Entscheidung abgenommen wurde.

Jedenfalls denke ich, wenn man sich ordentlich informiert hat, was alles passieren könnte und man sich dann entscheidet, dann steht man auch dazu. Will sagen, selbst wenn irgendwelche Nebenwirkungen auftreten sollten geht man sicher besser damit um, als wenn man von gar nix eine Ahnung hat und sich als hilfloses Opfer fühlt.

Mir selbst war es das Risiko wert, weil ich eben zu der Gruppe gehörte, die ohne Brille oder KL wirklich nur große farbige Flächen erkennen konnte - aber keine Details.

Die Frage ist halt aber auch, wenn du mit deinen relativ geringen Werten schon unglücklich bist, ob du das erreichst, was du erreichen willst. Meine Prämisse war in erster Linie, meinen normalen Alltag ohne Sehhilfe meistern zu können. Und das habe ich auch erreicht. Eine kleine Sehschwäche von L +0,25 cyl -0,5 120° und R -0,50 cyl -0,5 47° ist mir geblieben.

Damit erreiche ich ohne Brille ca. 70% und mit Brille knappe 100%. Mit KL hatte ich früher (als ich jünger war allerdings) 100-120% mit Brille allerdings auch nur höchstens knappe 100%. Da ich aber KL immer schlechter vertragen habe und mich sowieso diese Operation schon vom erstmaligen davon hören fasziniert hatte - war es jetzt eben soweit.

Ob das endgültig ist, oder ob da noch was passiert, bleibt abzuwarten. Fürs Autofahren habe ich mir eine Brille anfertigen lassen - nicht weil ich sie brauche (gefühlt sehe ich mit Brille so minimal besser, dass es sich gar nich lohnt) - aber da ich eben noch den Eintrag im Führerschein habe, bin ich so auch auf der sicheren Seite.

Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass du eine für dich gute Entscheidung treffen kannst und dann eben gut damit leben kannst - was auch immer es sein wird. Lass dich nur nicht verunsichern - denn es ist dein Leben, deine Augen und deine Folgen, mit denen du ganz alleine klarkommen musst - im Postiven (hoffentlich) wie auch im Negativen.

Liebe Grüße, Flocke

von Iphigenie » 02.03.2009, 12:20

@ Wolke71: Danke für den Beitrag! :) Ich hoffe du musst bald nicht mehr soviel tropfen. Ist ja doch ganz schön teuer. Hätte ich gar nicht gedacht. Ich drücke dir auch die Daumen für deine 1. Arbeitswoche!

Ich habe diesen Gedanken auch schon länger im Hinterkopf und irgendwie ist er jetzt hervorgekommen und nun beschäftige ich mich tatsächlich damit.

Die Freundin einer Bekannten lässt sich am Donnerstag bei Care Vision lasern. Mal schauen, was sie so zu berichten hat. Sie bekommt allerdings eine PRK.

Meine Überlegung geht ja mittlerweile in Richtung LASEK. Ich habe nämlich tendenziell sowieso schon eher trockene Augen. Nach LASIK soll das ja eher noch schlimmer werden, wenn ich das so richtig lese. Ich muss mich damit einfach noch etwas intensiver beschäftigen. Obwohl mein Freund schon meint, ich würde es mit dem Informieren übertreiben. Aber bevor ich mich auf sowas einlasse, möchte ich ja schließlich wissen was auf mich zukomm(t)en (kann).

LG

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