Taurusli007 hat geschrieben:Es bleibt so, dass Erfahrungswerte über Langzeitauswirkungen von gelaserten Augen erst in einigen Jahrzehnten vorliegen werden.
Anderseits sind die Alternativen bei Weitem nicht einfach nur positiv. Natürlich meine ich damit nicht die grosse 'Gemeinde' von leicht Fehlsichtigen, sondern solche ab 3 Dioptrien plus allfälliger Hornhautverkrümmung. Zu der letzten Klasse gehöre auch ich (heute allerdings mit der C-TEN-Methode gelasert).
Was wird heute den Fehlsichtigen mit Hornhautverkrümmung empfohlen: Kontaktlinsen. Die Brille ist oft nicht in der Lage, die Hornhautverkrümmung voll auszugleichen und wirkt wie ich als Laie sage, lediglich auf zwei Achsen einigermassen; der Rest dazwischen ist Annäherung.
Wer über Jahre täglich Kontaktlinsen trägt, geht auch das Risiko ein, dass er seinen Augen schaden kann und das geht dann von Hornhautschäden, -verletzungen, -trübungen und Infektionen (wegen ungenügender Hygiene usw.), über trockene Augen bis hin zur absoluten Unverträglichkeit von Kontaktlinsen und sogar Seheinbussen. Heutige Kontaktlinsen sind zwar luft- und gasdurchlässig; aber wie sind die langfristigen Auswirkungen der eingeschränkten Versorgung mit Sauerstoff der Augenoberfläche? Mangelnder Sauerstoff führt zur Trübung der Hornhaut. Dazu ein interessanter Bericht unter
www.medport.de/redaktion/kontaktlinse.html.
Da bleibt noch die Brille

? Auch die Brille ist nicht ohne. Wie ist das bei grosser Sonneneinstrahlung? Kauft sich dann der Brillenträger eine gute, optisch korrigierte zusätzliche Sonnenbrille mit ausreichendem UVA-Schutz? Gut, die optischen Brillen sind heute auch mit gutem Schutz erhältlich, doch das hat ohne tiefere Tönung der Gläser auch seine Grenzen. Getönte Brillen wiederum sind auch nicht die Lösung für den Alltag.
Gerade Fehlsichtige mit Astigmatismus erleben oft, dass nur eine kleine Tragveränderung der Brille bereits zur Sehbeeinträchtigung führen kann. Die Anpassungsschwierigkeiten dieser Sehkategorie ist aus eigener Erfahrung enorm und die Brillengläser entsprechend sehr teuer. Bei der
subjektiven Refraktion wird das Auge auf eine Normdistanz auf möglichst 100% angepasst. Leider sollen optische Gläser die Eigenschaft haben, dass beispielsweise der Kurzsichtige beim Fokussieren auf ein näheres Objekt 'unterakkommodatiert' als bei einem normalen und unkorrigierten Auge nötig wäre. Das mag mitunter ein Grund sein, warum ein Fehlsichtiger vor dem ersten Brillentragen noch ganz leidiglich sehen konnte und nach kurzer Gewöhnzeit kaum noch ohne Brille leben kann. Wenn aber die Brille dazu führt, dass nur auf die 'Normweite/Ferne' entspannt gesehen wird und auf jede andere Distanz zwar eine Akkommodation stattfindet, aber eine geringere als normal, dann kann ich auch verstehen, warum der langjährige Brillenträger im Alter zunehmende Schwierigkeiten beim Sehen auf unterschiedlche Distanzen und damit auch beim Anpassen der Brillen hat. Auch als Laie mag ich erkennen, dass ein wenig bzw. nicht ausreichend 'bewegtes' Auge (Akkommodation) mit der Zeit lahm und träge wird. Ein 'träges Auge' neigt möglichweise auch zu mehr (evt. sogar gesundheitlichen) Komplikationen (z.B. Linsentrübung aufgrund mangelnder Nährstoffversorgung) als ein normal Trainiertes. Warum soll das beim Auge ausgerechnet anders sein, als bei jedem anderen beweglichen Teil unseres Körpers?
Übrigens auch ein Phänomen, dass viele Fehlsichtige unmittelbar nach der Laserung kennen; sie brauchen Zeit bis sie beispielsweise wieder auf die Nähe gut sehen können. Die Laseroperation hingegen geht möglichst auf die Korrektur der
objektiven Refraktion, der Beschaffenheit der Hornhautoberfläche usw aus, was eben möglicherweise doch näher am 'natürlichen' Sehen liegen mag.
Bei grosser Brillenfassung sind die Randbereich meist unscharf bis verzerrt. Bei kleinen Brillengläsern ist der starrende Blick oft die letzte Konsequenz. Über die Folgen von starrendem Sehen könnte man alleine schon ein Forum füllen. Und wie ist es dann mit dem seitlichen Sonnenschutz

?
Ich kenne fast keine normalsichtige Menschen über 40+, die grosse Schwierigkeiten mit der Lesebrille haben. Mein Vater (über 70 Jahre alt), der in jungen Jahren ein Visus von 2.0 hatte, sieht heute noch ausgezeichnet (vor allem in die Ferne) und braucht nur eine schwache Lesebrille. Aber ich kenne haufenweise stark Fehlsichtige, die spätestens nach 40 enorme und zunehmende Schwierigkeiten beim Anpassen ihrer Korrekturbrille haben. Auch mit fortgeschrittener und ausgeklügelter Gläserherstellung zeigen sich immer wieder massive Probleme mit der Nah- und Fernsicht, auch aufgrund der krassen Stärkenunterschieden im Glas selber (wie ich als Laie sagen würde). Verstärkt wird das bei Fehlsichtigen mit Astigmatismus und Weitsichtigkeit. Da kommen dann auf z.B. 3+ Diopt. noch 2 und mehr Dioptrien für die Nahsicht hinzu, gleichzeitig muss noch der Astigmatismus korrigiert werden. Zum Schluss hat solch ein Fehlsichtiger ein ganzes Arsenal von Brillen: zum Arbeiten, zum Lesen, für den Sport, die 'alte' Brille, die man nicht gerne weggibt, weil man damit noch einigemassen gut sehen kann und die 'neue' Brille, an die man sich gewöhnen sollte und die man hasst, weil man davon Kopfschmerzen bekommt um nur ein paar Impressionen eines ehemaligen Brillenträgers zu nennen.
Ich bin kein Fachmann und möchte damit nur anregen, dass es möglicherweise relativ ist. Auf keinen Fall rufe ich dazu auf, keine Korrekturen (Brille, Kontaktlinsen) mehr zu tragen, denn dass wäre definitiv auch falsch. Selbstverständlich sind auch die diversen Probleme beim Lasern nicht zu vergessen. Doch ich klinge vielleicht naiv, wenn ich nicht einsehen mag, dass ich als Gelaserter mit gesunder Ernährung, Vitamien (zB Lutin, E, C, A), Augenschutz, Augenfitness usw. nicht auch im Alter gut sehen könnte. Abgesehen von Krankheiten (wie Grauer Star, Glaukoma usw.), die bei Fehlsichtigen (mit und ohne Laser-OP) ohnehin gehäufter vorkommen.