Wer kennt die Klinik in Bratislava/ Slowakei

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von Tina » 23.05.2004, 14:18

Hallo Helmut,
ein super Bericht, knapp und informativ
Danke
Es wäre schön, wenn Du auch weiter berichtest, wie es Dir ergeht. Ich bin immer noch am zweifeln, ob überhaupt und wenn dann wo und wie ich mich lasern lassen soll.

Gruß
Tina

von Helmut » 21.05.2004, 10:20

Hallo Forumsleser:
Vor genau einer Woche habe ich mich in Bratislava einer Lasek unterzogen. Hier mein Bericht:

7. Mai: Mein erster Anruf in der Klinik. Die Arzthelferin am anderen Ende sprach nur mühsam Deutsch, notierte aber meine Telefonnummer und teilte mir mit daß ihre Kollegin in einer halben Stunde zurückrufen würde, was dann auch geschah. Ihre Kollegin sprach relativ gut Deutsch und gab mir folgende Informationen:
Preis für beide Augen inclusive Voruntersuchung und einer Nachuntersuchung: 965 Euro. Es gibt mehrere Ärzte die operieren; Professor C selbst operiert nur am Donnerstag, und auch das ist nicht sicher. Man fragte mich ob -falls Prof. C verhindert sei- ich mit einer Ärztin einverstanden wäre, die seit 1995 operiert, was ich auch war.
Ich bekam einen Termin für Donnerstag der nächsten Woche sowie die Telefonnummern zweier Hotels in der Nähe.

Donnertag, 13 Mai: Ankunft in der Klinik.

Die Klinik: Die Laserambulanz ist Teil einer grossen Poliklinik, an deren Rand sich mehrere Fachärzte (z.B. Cardiologie, Gastrologie und auch die Laserambulanz) niedergelassen haben.

Das (anwesende) Team: Zwei Ärztinnen und zwei Krankenschwestern/Sprechstundenhilfen. Der Kontakt war vom allerersten Augenblick sehr freundlich, ich wurde jederzeit aufmerksam umsorgt.

Die Praxis selbst: Wer erwartet, daß hier die Ratten durch die Gänge huschen, den muß ich enttäuschen: Ich habe sogar hinter die Heizkörper und hinter einen Aktenschrank spioniert, Ergebnis: Absolute Sauberkeit!!! Kontrollbesuch in der Toilette: Ich habe selten in meinem Leben eine so saubere Toilette gesehen!! Kann man wirklich vom Boden essen…! Ein Wartezimmer, zwei Untersuchungszimmer, ein OP-Raum. Die Einrichtung ist modern, ein Automat mit verschiedenen kostenlosen Heißgetränken ist vorhanden.

Verständigung: Eine Krankenschwester (Stanislava) spricht ziemlich gut Deutsch, alle anderen sprechen ein wenig Deutsch und/oder Englisch. Mit Fr. Dr. Durcova unterhielt ich mich ausschließlich auf Englisch. Ich bekam eine sehr ausführliche deutschsprachige Hochglanzbroschüre, die so gut wie alle allgemeinen Fragen zur Lasik beantwortete. An den Wänden hängen viele medizinische Schautafeln in deutscher Sprache, anhand deren mir nochmal Einzelheiten genauer erklärt wurden. Alle schriftlichen Unterlagen (Behandlungsvertrag…) waren auf Deutsch. Die Medikamente sind von deutschen Herstellern (Schering, Allergan), allerdings Lizenzprodukte mit slowakischem Beipackzettel.
Die von mir einzunehmenden Medikamente wurden mir insgesamt fünf (!) mal erklärt, und ich bekam die Einnahmevorschriften auch noch schriftlich (auf Deutsch) mit.

Patientenandrang: Während der 6 Stunden die ich in der Klinik war, war ziemlich viel los. Ich schätze daß in dieser Zeit etwa 6 Leute operiert wurden, etliche Leute kamen zu Vor- und Nachuntersuchungen.

Die Voruntersuchung: Ich durchlief etwa 8 Stationen (optische Geräte) und einen Sehtest. Es wurde ein ausgedehnter Netzhautschaden festgestellt, worauf hin die ganze Voruntersuchung sicherheitshalber noch einmal wiederholt wurde! Das Ergebnis wurde mir dann von Fr. Dr. Durcova ausführlich anhand von Originalfotos meiner Augen erklärt.

Die Operation selbst (Lasek): Wurde von Fr. Dr. Durcova durchgeführt. Ging sehr schnell. Natürlich ist es unangenehm, wenn jemand einem am Augen rummacht. Aber Fr. Dr. Durcova erklärte mir während der OP jeden einzelnen Schritt mit ruhiger, sanfter Stimme und nahm mir dadurch jede Angst. Sie wirkte ebenso wie das gesamte restliche Team absolut routiniert; ich hatte den Eindruck, als würde jeder vom Team seinen Job seit 25 Jahren machen (aktuell besteht die Klinik seit 9 Jahren).

Kosten: Komplett 965 Euro inclusive Vor- und Nachuntersuchung .

Sonstiges: Reisepaß mitnehmen! Im Bahnhof erfolgt Paßkontrolle! Direkt im Bahnhofsgebäude gibt es zwei Zimmervermittlungen und Geldwechselmöglichkeit. Taxi ist relativ preisgünstig (ca. 15 Minuten kosten ca 6 Euro). Die Stadt Bratislava selbst ist aus meiner persönlichen Sicht keine Reiseverlängerung wert: Es dominieren grosse graue Plattenbauten, viele Teile der Stadt wirken trostlos und abgewirtschaftet.

Mein persönlicher Gesamteindruck:
-Freundlichkeit, Service, Kompetenz, Ausstattung und Einrichtung sind optimal!!
-Natürlich wären noch bessere Sprachkenntnisse des Teams angenehm, wenn auch nicht wirklich notwendig.
-Wer Wert auf deutsche Medikamente/ Beipackzettel legt, sollte sich für wenige Euro seine Tropfen selbst mitnehmen.
-Es wäre beruhigend, wenn man für den Fall einer akuten Komplikation in der ersten Nacht eine Adresse/Telefonnummer hätte, wohin man sich wenden kann.

-Wer auf Nummer Sicher gehen will könnte sich Montags operieren lassen, Dienstag Nachuntersuchung, Donnerstag in der Praxis die Schutzlinsen rausnehmen lassen und Freitag heimfahren. Grund: In den ersten Tagen haben Viele starke Schmerzen und einen ausgeprägten Sehkraftverlust. Da ist es doch beruhigend, wenn man kompetente und hilfsbereite Profis in der Nähe hat. Wer hingegen gleich nach der Nachuntersuchung wieder nach Deutschland fährt, kann folgendes Problem bekommen: Entweder er geht zu einem Arzt, der sich mit Problemen nach Lasek gut auskennt weil er selber diese Operation durchführt. Der Nachteil: Sobald man „Bratislava“ erwähnt, ist es (vielleicht) aus mit der Freundlichkeit. Ich zumindest habe da sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Oder man geht zu einem Augenarzt der nicht selber operiert, deshalb auch keinen Futterneid entwickelt, dafür aber vielleicht noch nie einen Patienten nach einer Lasek gesehen hat…

Ach ja…: Während der ersten Tage war es schon schlimm (Schmerzen, Sehkraftverlust…). Heute, 1 Woche nach OP, kann ich schon ein Autokennzeichen auf 15 Metern Entfernung lesen. Vor der OP hätte ich nicht einmal sagen können, um welche Automarke es sich handelt… Ich kann nur jedem stark kurzsichtigem Menschen raten, diese Operation machen zu lassen.
Ich hoffe ich konnte Euch mit meinen subjektiven Eindrücken weiter helfen…
Good luck to you all!!
Helmut

von Helmut » 21.05.2004, 10:16

Hallo Tina!
Im OP-Raum habe ich nur einen Laser gesehen; laut Homepage handelt es sich dabei um einen Aberrationslaser...
Helmut

von Tina » 12.05.2004, 12:46

Hallo Helmut,
danke für Deine ausführliche Antwort. Eine Frage hätte ich noch.


[quote="Helmut: Zweitens ist mir die technische Ausstattung bei Lasik sehr wichtig; ein nagelneuer Schwind-Laser (Aberrationslaser) bringt weitere Pluspunkte. ...............Angenehm überrascht war ich vom Preis: Komplett 965 Euro mit Vor- und Nachuntersuchung und Medikamenten.
[/quote]

Ist das der Preis für den Abberationslaser?

Liebe Grüße
Tina

von Helmut » 11.05.2004, 12:22

Hallo Tina!

Nach 36 Jahren Brille-tragen und Brille-hassen werde ich diese Woche den Gang nach Bratislava antreten.
Warum Ausland, warum Bratislava?
Nun, ich beobachte die Laserentwicklung schon seit langer Zeit. Hätte mich vor zwei Jahren schon beinahe in Bombay operieren lassen (schlappe 150 Euro pro Auge). Beobachte auch den allgemeinen Operationstourismus schon länger (Zahnersatz ua). War noch nie ein Freund der Formel „Deutschland = gut, Ausland = schlecht oder Teuer = gut, billig = schlecht. Warum? Nun, ich bin Krankenpfleger und hatte somit die Möglichkeit, Dutzende von Ärzten bei ihrer täglichen Arbeit zu beobachten. Ergebnis: Es gibt viele gute Ärzte, aber es gibt auch Nieten und Pfuscher. Woran erkennt man die Nieten? Antwort: Schwierig! Lange Betriebszugehörigkeit ist zwar ein gutes Zeichen, aber leider keine Garantie.
Worauf ich hinaus will: Es gibt keine Sicherheit, keine Garantie!!! Auch wenn Du dich im Voraus gründlichst informierst und dir den Arzt mit dem allerbesten Ruf aussuchst: Auch der beste Arzt hat mal seinen schlechten Tag!!
Meine Entscheidung für Bratislava hatte folgende Gründe: Ein Professor mit langjähriger Erfahrung bringt Pluspunkte, egal ob er selbst operiert oder nur im Hintergrund kontrolliert (Faktisch sind die Professoren sehr oft auf Tagungen und in Vorlesungen, und die praktische Arbeit und damit dieErfahrung haben die Ärzte in der zweiten Reihe!). Zweitens ist mir die technische Ausstattung bei Lasik sehr wichtig; ein nagelneuer Schwind-Laser (Aberrationslaser) bringt weitere Pluspunkte. Drittens blieben Istanbul und Bratislava in der Endrunde, wobei mir die Reise nach Istanbul wegen der schlechten Flughafenanbindung meiner Heimatstadt zu umständlich war. Bratislava erreiche ich bequem per Zug mit nur einmal umsteigen. Angenehm überrascht war ich vom Preis: Komplett 965 Euro mit Vor- und Nachuntersuchung und Medikamenten.
Ich werde erst mal die Voruntersuchung über mich ergehen lassen und erst dann –je nach Eindruck- endgültig entscheiden ob OP oder nicht. Und falls ich mich gegen eine OP entscheiden sollte, habe ich einfach ein paar Tage Urlaub bei unseren neuen Nachbarn gemacht…
Ach ja: Es gibt hier im (allgemeinen)Forum einen aktuellen positiven Bericht von Marc (phocfreund) unter „Erfahrungen mit der Slowakei“, Seite 2, ganz unten…
Gruß
Helmut

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