Laserchirurgie des Auges hat sich bewährt; Die Welt 8.8.06

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Dr. med. Ron Lehnert
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Laserchirurgie des Auges hat sich bewährt; Die Welt 8.8.06

Beitrag von Dr. med. Ron Lehnert » 08.10.2006, 16:54

Hier ein luftiger Artikel aus der Welt, wieder wird nur das absolute Risko genannt, das relative Risiko nicht. Von visuellen Nebeneffekten durch zu viele individuelle Risikofaktoren, keine Rede.
Hallo Journalisten da draußen, wann lernt ihr es endlich gründlich zu recherchieren?
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Die Therapie der Kurz- und Weitsichtigkeit wird seit etwa zehn Jahren praktiziert. Ernsthafte Komplikationen sind extrem selten.
Von Ulla Bettge


London - Refraktive Chirurgie ist ein relativ neues und sich schnell fortentwickelndes Gebiet der Augenheilkunde, das sich mit der operativen Korrektur schlechten Sehens aufgrund von Fehlern in der Schärfeeinstellung beschäftigt. Refraktion bedeutet wörtlich "Brechen der Lichtstrahlen". Durch Lichtbrechung an der Hornhaut, dem "Fenster des Auges", und der Linse hinter der Pupille entstehen Bilder, die ins Augeninnere auf die Netzhaut projiziert werden. Wenn dieser Vorgang durch Abnormitäten des Auges gestört ist, sprechen Experten von einem "refraktiven Irrtum", der traditionell mit geschliffener Optik - Brillen oder Kontaktlinsen - korrigiert wird.

Seit den Neunzigerjahren haben Lasertechnik und Mikrochirurgie große Fortschritte gemacht, und das refraktive Operationsverfahren Lasik gilt in der Augenchirurgie aktuell als erfolgreichste und sicherste Methode zur Behandlung refraktiver Fehler verschiedenster Ursache - erfahrene Operateure vorausgesetzt: "Lasik verlangt mehr chirurgische Geschicklichkeit und technisches Wissen als frühere Methoden", sagt David S. Dartry vom renommierten Moorfields Eye Hospital in London, der als erster Chirurg im Vereinigten Königreich 1989 den neuen Eingriff vorstellte.

Die neue Technik hat praktisch weltweit die umstrittene radiale Keratotomie des russischen Ophthalmologen Swjatoslaw Fjodorow abgelöst. Bei ihr wurden zur Behebung von Kurzsichtigkeit (Myopie) von Hand tiefe Einschnitte in die Hornhaut gemacht. "Außer in sehr leichten Fällen waren dabei die Ergebnisse nicht vorhersagbar", erklärt Dartry.

Lasik bedeutet "laser in situ keratomileusis" und steht für den Abtrag von Augenhornhautsubstanz mit dem Laser. Das Verfahren deckt ein größtmögliches Spektrum refraktiver Störungen ab und wird angewendet bei Myopie bis zu minus acht Dioptrien, Hyperopie (Weitsichtigkeit) bis zu vier Dioptrien - so die Empfehlung der Augenärzte in Deutschland -, nicht jedoch bei Astigmatismus (Stabsichtigkeit). Lasik kombiniert Mikrochirurgie und die Präzisionsarbeit eines sogenannten Excimer-Lasers, die Hornhaut wird dabei neu modelliert, so dass ihre Brechkraft sich ändert.

Das Vorgehen des Operateurs richtet sich nach dem bestehenden Problem. Bei Kurzsichtigkeit wird eine dünne Schicht der Hornhaut durch den Laser verdampft, die Linse somit abgeflacht und die Brechkraft des Auges abgeschwächt. Diese Abflachung findet jedoch im Inneren der Hornhaut statt, dem sogenannten Stroma. Dazu muss zunächst mit einem "Mikrohobel" ein dünnes Scheibchen der Hornhaut teilweise abgetrennt und aufgeklappt werden. Dann erst erfolgt das Verdampfen des Stromagewebes mit dem Laser - und zwar nach genauer individuell erfolgter Berechnung. Das abgeklappte Hornhautscheibchen wird dann wieder zurückgeklappt, es saugt sich von selbst fest.

Bei Weitsichtigkeit wird die Hornhaut seitlich ringförmig vertieft und so steiler gemacht. Die Operation selbst dauert wenige Minuten und wird ambulant, das heißt ohne stationären Aufenthalt, und lediglich unter Lokalanästhesie vorgenommen. Beide Augen können am selben Tag behandelt werden. "Das Ergebnis ist eine schnelle Wiederherstellung der Sehkraft und Stabilität der Lichtbrechung", erläutert David Dartry.

Komplikationen, das zeigen internationale Studien, können bei einem bis fünf Prozent der Operierten auftreten, "doch es handelt sich dabei um relativ harmlose vorübergehende Symptome wie das "Sandkorngefühl" oder trockene Augen. Potenziell ernsthafte Komplikationen wie etwa Infektionen sind extrem selten - einer von 10 000 Patienten -, und auch dann ist die Sehschärfe mit zusätzlichen chirurgischen Maßnahmen meist voll wiederherstellbar", sagt der britische Ophthalmologe.

Wichtig für Linsenträger, die sich für eine Lasik-Korrektur entscheiden: Weiche Kontaktlinsen müssen spätestens eine Woche vor dem Eingriff abgesetzt werden, flexible gasdurchlässige Linsen zwei Wochen und harte mindestens vier Wochen vorher.

Nach der Operation ist es sehr wichtig, Infektionen zu vermeiden: Eine gute Handhygiene und regelmäßiges Tropfen antibiotikahaltiger Medikamente sind unerlässlich. Eine Augenklappe schützt während des Schlafes vor unfreiwilligen Verletzungen. Eine berufliche Tätigkeit kann nach zwei bis drei Tagen wieder aufgenommen werden. Die Lasik-Therapie zur Regulierung anormaler Hornhautbrechung ist laut Dartry von dauerhaftem Erfolg. "Wir können diese Art der Sehkorrektur als genauso sicher und zuverlässig empfehlen wie Brillen und Kontaktlinsen."

Artikel erschienen am 08.08.2006

Quelle: http://www.welt.de/data/2006/08/08/989548.html

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