Zwar sind die Werte, die ich nun habe, im Vergleich zu früher harmlos (-1,75 plus Hornhautverkrümmung), aber dennoch ist ein Leben ohne Brille eben in meinem Falle doch nicht möglich.
Ich würde die OP, wenn ich nochmal entscheiden könnte, nicht machen, obwohl ich mich damals sehr lange vorher und auch gründlich informiert hatte, inklusive Artikeln in medizinischen Fachzeitschriften.
Der wichtigste Grund dafür ist aber nicht, dass ich letztlich doch wieder bei einer Brille gelandet bin, sondern dass ich durch die OP meine altersbedingte Weitsichtigkeit laut Aussage meiner Augenärztin um gut 10 Jahre vorverlegt habe. Ich konnte früher immer sehr gut lesen und dass sich das durch die OP ändert (das habe ich schon relativ kurz danach gemerkt), hat mir vorher niemand gesagt. Das wäre aber eine wichtige Information gewesen, denn Lesen ist Hauptbestandteil meines Berufes. Ich bin noch relativ jung, aber demnächst hole ich mir meine erste Gleitsichtbrille. Das bedauere ich zutiefst.

Eine andere Sache ist, dass ich zwei Situationen mit niedergelassenen Augenärztinnen erlebt habe, in denen ich ziemlich "angefeindet" wurde. Die eine hat mir gesagt, jetzt sähen die Augen ja noch ok aus (war zwei Jahre nach der OP), aber ich solle mal abwarten, wie sich das über die Jahre entwickeln würde. Die zweite meinte nach der Untersuchung meiner Augen zuerst, alles sähe sehr gut aus, als ich ihr dann danach (man lernt ja dazu) gesagt habe, dass ich eine LASEK hatte, meinte sie: Na ja, dann müsse man mal abwarten, schließlich hätte ich eine voroperierte Hornhaut, da wisse man nie, wie es in zehn oder zwanzig Jahren aussähe. Selbst als gut informierte Patientin kann man nicht entscheiden, wie viel davon Panikmache ist und ob da vielleicht auch ein bisschen Ideologie dahintersteckt (konkret: Ablehnung kosmetischer Chirurgie) oder ob solche Vorhaltungen berechtigt sind.
Meine persönliche Bilanz:
Für mich wäre es unterm Strich besser gewesen, viele Jahre sehr gut Lesen zu können, als ein paar Jahre brillenfrei super in die Ferne sehen zu können.