Meine Lasek wurde am 17.01.15 bei CareVision in Stuttgart von einem Dr. Wagner durchgeführt.
Die Voruntersuchungen waren im Dez. 2014 und am 03.01.15.
Für mich waren Lasik oder Lasek beide prinzipiell möglich (-3,5 bzw. -3,75 Dioptrien, Augenwerte wie Hornhautdicke passten). Da bei meinem Sport (Kickboxen) die Lasik zu risikoreich wäre, habe ich mich für die Lasek entschieden.
Dass diese schmerzhafter und im Heilungsverlauf langwieriger ist, hatte ich zur Kenntnis genommen. Wobei man mit der Aussage des Arztes "man muss bei der Lasek Geduld haben" natürlich wenig anfangen kann was das denn wohl heißt... jetzt, nach fast 5 Wochen weiß ich es schon etwas besser.
Der Verlauf der OP ist ja in anderen Threads ausreichend beschrieben. Ich kann nur sagen: die OP ist das kleinste Problem. Geht schnell, tut nicht weh, alles kein Drama. Etwas verunsichernd war, dass mir am Empfang der falsche Tropfplan erkärt wurde, da man von einer Lasik ausging. Zum Glück habe ich das dann gesehen, denn die Medikamente unterscheiden sich doch ziemlich... Der OP wusste dann aber von der Lasek, einen guten Eindruck macht das allerdings nicht.
Die folgenden Tage bis zur Entnahme der blöden Schutzlinsen waren da - bei mir - schon ein anderes Kaliber. Tag 1 ging noch, sehr lichtempfindlich, sehen kann man so gut wie nichts, aber der Schmerz hielt sich in Grenzen. Tag 2 und 3 waren ziemlich übel, starke Schmerzen, Tabletten helfen nicht, Augen kriegt man eh nicht auf... also bleibt nur: Hörbücher hören (dank Deezer ausreichen vorhanden), auf dem Sofa rum liegen und hoffen, dass die Zeit vergeht. Vom ständigen Tropfen brenne auch ordentlich die Augen, da graut einem vor jeder vergangenen Viertelstunde.
Tag 4 ging etwas besser, da konnte ich mal spazieren gehen und habe ich mich sonst nur auf den Tag 5 gefreut, da kamen die Linsen raus.
Sofort nach der Linsen Entnahme waren die Schmerzen weg, herrlich.
Der anschließende Sehtest war recht witzig (besser gesagt witzlos). Linsen raus, ein Auge zuhalten und lesen... ich konnte gerade mal die oberste Projektion an der Wand sehen. Sehleistung irgendwo bei 40 %, also knapp über Maulwurf. Die viel zitierte Blendempfindlichkeit gab und gibt es bei mir allerdings bis heute kaum bis gar nicht.
Bei den Vorgesprächen hatte ich gefragt, ob man denn wohl nach einer Woche wieder arbeiten kann (bei mir: viel Computer Arbeit). Ja, das geht normal schon, hieß es.... Ich kann nur sagen: Nein das geht nicht, oder kaum.
Schrift in normaler Größe war kaum zu erkennen, das Schauen auf den Monitor ist Anfangs sowieso sehr unangenehm und anstrengend.
Mein Tip: MINDESTENS 2 Wochen frei nehmen nach einer Lasek, besser noch 3, bei Lasik mag das anders sein.
2. Problem: Auto fahren.
Mit keinem Wort wurde in den Gesprächen erwähnt, wie lange man nach der OP kein Auto fahren darf. (OK, weiß auch keiner. Wenn es blöd läuft dauert das bis zum nach Lasern, also ein halbes bis ein Jahr(!) plus erneute Heilungszeit). War mir so allerdings nicht bewusst.
Mein Tip: Stellt Euch auf viele Wochen ein! Das muss man persönlich irgendwie einrichten können, sonst vergesst den Gedanken an eine Lasek mal gleich.
Die 2. Untersuchung war 26 Tage nach der OP, also nach nicht ganz 4 Wochen. Das Ergebnis: sehr ernüchternd.

Li knapp 70 %, Re immer noch zwischen 40 und 50 %. Bin jetzt auch weitsichtig statt kurzsichtig, toller Tausch.
Das heißt natürlich weiterhin (und auf unbestimmte Zeit): Kein Auto fahren! Der Heilungsprozess sei aber OK hieß es, das Sehen ist aber "schon noch schlecht", wie die untersuchende Dame sagte. Und dann ein kurzes "Wir sehen uns dann in 2 Monaten". Da war ich erstmal baff.
Eines ist bei CareVision übrigens wichtig (finde ich): Nach der OP sieht man hier den Augenarzt nicht mehr wieder! Die Nachuntersuchungen werden von Optiker(innen) gemacht. Das war mir vorher nicht bewusst und hätte meine Entscheidung für oder gegen CareVision möglicherweise geändert (sage ich jetzt...).
Ich habe mir einen erneuten Termin in 2 Wochen gemacht, um die Sehleistung erneut zu checken. In der Hoffnung, dass ich dann die 70 % pro Auge für die Führerschein-Bescheinigung wenigstens mal schaffe. Falls nicht, werde ich über eine Brille nachdenken (die ich ja für einiges Geld loswerden wollte).
Ich kann mittlerweile leidlich am PC arbeiten, habe aber auf beiden Augen Doppelbilder. Die Fernsicht ist daher auch eher mäßig. Nach dem 4 Wochen Termin war ich ziemlich gefrustet, mittlerweile geht es wieder. Ich hoffe halt, dass es doch mal langsam besser wird. (und da bin ja nicht allein, wie ich den anderen Erfahrungsberichten entnehmen konnte)
Meine Botschaft an Lasek Interessenten:
Das abstrakte "Geduld haben" in den Vorgesprächen heißt u. U. sehr langes unscharfes Sehen. Und Ihr habt keine Möglichkeit das mal kurz mit einer Brille zu verbessern, wie vor der OP. Man muss einfach damit klar kommen, schlecht zu sehen. Das ist nicht unbedingt leicht kann ich sagen!
Ihr müsst in der Lage sein, eine ganze Zeit (u. U. Monate) ohne Auto zurecht zu kommen. Wer das nicht einrichten kann, hat ein Problem. (oder fährt auf eigenes Risiko mit der mehr oder weniger schlechten Sicht).
In die Entscheidung, ob man die OP beim Discounter (CareVision, EuroEyes und wie sie so heißen) macht, sollte die Tatsache einbezogen werden, dass man hier den Augenarzt nach der Geldübergabe nicht so schnell wieder sieht.
Auf der Habenseite steht, dass der Arzt die Laser OP am laufenden Band macht (an "meinem" Wochenende waren es in Summe 24 OPs). Dadurch sollte er viel Erfahrung und Routine haben.
Nach meinem Sehtest in 2 Wochen werde ich wieder kurz berichten.