Torische ICL und Resthornhautverkrümmung

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Moderator: Frankyboy

qualle
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Torische ICL und Resthornhautverkrümmung

Beitrag von qualle » 29.03.2016, 12:39

Hallo allerseits,

ich hoffe, dass ihr mir ein paar Ratschläge geben bzw. mit euren eigenen Erlebnissen vielleicht weiterhelfen könnt.

Ende Jänner hatte ich eine Linsenimplantation einer torischen ICL (Visian V4c). Meine Ausgangswerte waren:

R: sph -11,0 cyl -1,75
L: sph -8,5 cyl -1,75 (Werte zur Achslage habe ich leider nicht bei der Hand)

Soweit hat bei der OP alles gut geklappt, bis auf die extremen Kopfschmerzen und Übelkeit am Tag der OP. War am nächsten Tag aber alles wieder vergessen. Und die OP selbst war toll, also ich hatte weder Schmerzen oder Reizungen am Auge.
Einige Tage nach der OP, als sich dann die Fernsicht normalisiert hatte, musste ich leider feststellen, dass ich Konturen "doppelt" sehe. Mithilfe des Internets habe ich dieses Phänomen als ghosting identifiziert. Am linken Auge stärker als am rechten, jedoch sehe ich mit beiden Augen insbesondere kontrastreiche Bilder/Seheindrücke noch einmal doppelt leicht nach oben versetzt. So sieht alles zwar auf den ersten Blick scharf aus, dann aber wieder doch nicht. Unter Tags im Alltag natürlich alles kein Problem.

Beim Kontrolltermin 2 Wochen post OP wurden folgende Werte gemessen:
R: sph 0,0 cyl -1,0
L: sph +0,25 cyl -0,75 (oder 0,5, ich weiß es leider nicht mehr genau)
Auch der Sehtest bestätigte, dass ich nicht besonders gut lesen kann. Sehleistung war 60% links und 80% rechts.
Natürlich habe ich meinen Arzt auf meine Doppelbilder angesprochen. Er sagte auch, dass sich die Linsen leicht gedreht hätten und dadurch noch eine RestHHV da wäre, es wäre aber immer noch Gel hinter den Linsen.
Auf meine Frage, ob ich mir eine provisorische Brille machen lassen solle, verneinte er. Er meinte, es wäre noch viel zu früh, um für weitere Korrekturmaßnahmen konkret zu werden. Er führte aber auch grob weitere Möglichkeiten an, wie beispielsweise eine Nachrotation (ein "kleiner Eingriff"), eine weitere Laser-OP oder gezielte Hornhautschnitte.
Mein nächster Kontrolltermin ist in einem Monat, wo dann alles weitere besprochen werden soll.

Zu dem Zeitpunkt der Nachkontrolle (ist jetzt 3 Wochen her), hat mich das alles noch nicht so sehr beunruhigt, da ich immer noch cortison- und antibiotikumhältige Augentropfen verwendet habe und auch der Meinung war, dass die vielleicht einen Einfluss auf die Sehleistung haben könnten. Und mir war ja selbst klar, dass die OP erst zwei Wochen her war.
Im Alltag komme ich sehr gut zurecht. Allerdings, sobald ich etwas lesen muss oder es dunkel wird, also zB Straßenlaternen, Lichter, Verkehrsschilder kontrastreicher werden, sehe ich diese Lichtquellen doppelt. Und in der Arbeit am PC ist es auch nicht sehr angenehm, weil ich einfach die Augen anstrengen muss, um etwas lesen zu können. Am Abend Zuhause Untertitel bei einem Film zu lesen, ist auch extrem mühsam und macht so keinen Spaß.
Oft habe ich auch am Abend Kopfschmerzen. Einerseits habe ich das Gefühl, ich sehe scharf, aber dann wieder doch nicht. Sehr schwer zu beschreiben.
Ich könnte jetzt nicht sagen, dass ich unzufrieden mit dem OP Ergebnis wäre, und mir ist klar, dass meine Ausgangswerte einfach sehr hoch waren, aber ein super Ergebnis habe ich trotzdem nicht.

Ich habe häufig über Ghostings nach Laser-OPs gelesen, und dass diese häufig verschwinden. Jedoch hatte ich ja keine Laser OP und sollte ja eigentlich keine Ghostings dieser Art haben. Kommen meine "Doppelbilder" noch von der OP (5 Wochen her) oder ist es tatsächlich die HHV? Besteht die Möglichkeit, dass das noch ausheilt?

Wie seht ihr die Option, entgegen der Empfehlungen des Arztes eine provisorische Brille machen zu lassen? Mir wurde beim Kontrolltermin und beim Sehtest durch den Arzt gezeigt, wie meine Sicht wäre, wenn die HHV weg wäre. Alles scharf, kein Ghosting! Wie früher die Sicht mit Kontaktlinsen. Ich würde einfach gern auf der Arbeit und zum Fernsehen oder Lesen scharf sehen.
Ich vertraue meinem Arzt, er hat auch nicht besorgt geklungen und war mit der Korrektur der Kurzsichtigkeit (also der Sphäre, die ja jetzt so gut wie auskorrigiert ist) auch ganz zufrieden. Trotzdem ist der Zustand jetzt nicht angenehm für mich, vor allem wenn ich bedenke, dass ich erst in einem Monat mit weiteren Plänen fortfahren kann.

Zum Thema Nachrotation: Gibt es da Erfahrungswerte bzgl der Stabilität dieser OP? Ist es möglich, dass sich die Linsen dann nach der Nachrotation langsam wieder in eine falsche Position bewegen?
Ich habe bisher von beidem gelesen. Natürlich will ich vermeiden, dass meine Sehleistung nach der Nachrotation evtl genauso "schlecht" wie jetzt ist oder sogar noch schlechter wird (auch das habe ich leider im Forum gelesen). Wie läuft eine Nachrotation ab? Ist das wirklich so ein kleiner Eingriff? Wie lange dauert das, ist sowas im OP Preis schon inbegriffen?

Welche Option ist denn am Sinnvollsten? Als erstes die Nachrotation versuchen? Falls das nicht hilft, dann noch eine Laser-OP? Welches Verfahren? Oder doch die Hornhautschnitte? Davon liest man ja kaum etwas, mir ist das bisher nur bei einem hochmyopen Patienten begegnet, bei dem es ebenfalls zu einer Rotation der TICL gekommen ist. Diese wurden dann gegen sphärische ICL ausgetauscht und die HHV mit Hornhautschnitten korrigiert.
Wenn man jetzt einfach noch mal drüberlasert, ohne eine Nachrotation zu versuchen, besteht dann nicht die Gefahr, dass sich die Linsen im Lauf der Zeit weiter drehen und dann die Sehleistung erst recht nicht mehr stimmt? Wie kann das überhaupt sein, dass sich die Linsen in beiden Augen gedreht haben? Wurde da etwas falsch gemessen oder habe ich einfach Pech?

Ich finde mein OP Ergebnis, bzw. meine jetzige Situation insgesamt etwas unbefriedigend. Schließlich habe ich die teuren torischen Linsen genommen, damit nur ein Eingriff gemacht werden muss (auch in Hinblick auf eine spätere Katarakt-OP), und meine HHV war auch von Anfang an nicht besonders hoch. Dass da noch eine ganze Dioptrie übrig geblieben ist, begeistert mich natürlich wenig.

Vielen Dank für jede Anregung und Hilfe!
Qualle
Prä-OP:
R: Sph -8,25 Cyl -1,75/5° = 0,9
L: Sph -11,00 Cyl -1,75/165° = 0,7

Torische Visian ICL V4c Implantation (23.2.16 in Wien)
Post-OP (9.5.16)
R: Sph 0,00 Cyl -0,75/12° = 1,2
L: Sph 0,00 Cyl -0,75/168° = 1,2

qualle
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Re: Torische ICL und Resthornhautverkrümmung

Beitrag von qualle » 31.03.2016, 09:40

Guten Morgen,

es tut mir sehr leid, dass mein Beitrag gar so lang geraten ist. Vielleicht sollte ich noch einmal meine wichtigsten Fragen rausschreiben:
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Linsen nach einer Nachrotation in der vorgesehenen optimalen Position bleiben, wenn sie sich nach der OP schon einmal gedreht haben? Ist das erfolgversprechend?
Und die 2. Frage: können so leichte Doppelbilder/ghosting auch durch den Abheilungsprozess entstehen, oder ist das 5 Wochen nach der OP eher unwahrscheinlich?

Vielen Dank nochmal an alle! :)
Die Qualle
Prä-OP:
R: Sph -8,25 Cyl -1,75/5° = 0,9
L: Sph -11,00 Cyl -1,75/165° = 0,7

Torische Visian ICL V4c Implantation (23.2.16 in Wien)
Post-OP (9.5.16)
R: Sph 0,00 Cyl -0,75/12° = 1,2
L: Sph 0,00 Cyl -0,75/168° = 1,2

Luci
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Re: Torische ICL und Resthornhautverkrümmung

Beitrag von Luci » 02.04.2016, 19:28

Hallo Qualle,

ich kann dir leider keine Erfahrung bieten was Nachrotationen angeht. Meine OP mit torischen ICL war Anfang Februar. Bei mir ist links auch ein Rest an Hornhautverkrümmung geblieben, ca. 0,5. Wenn ich mir das andere Auge zuhalte, habe ich allerdings nicht deine beschriebenen Effekte. Um dazu was zu sagen, brauchst du echt jemand der sich besser auskennt wie ich mit diesem Phänomen.
Ich denke, wenn es bei mir auf beiden Seiten so wäre, dann hätte ich auch am PC Probleme. Ich persönlich würde das schon mit einer Brille ausgleichen, einfach weil es mich in der Arbeit tierisch nerven würde, nicht so gut zu sehen am PC. Ist halt wieder mit Kosten verbunden, die man sich gern sparen würde und vielleicht spielt es sich ja noch ein mit deinen Augen. (ich hab schon mal online eine Brille gekauft bei Mr. XXX :wink: und damit gute Erfahrungen gemacht....falls eine preiswerte Übergangslösung möchtest; das geht aber nicht von heute auf morgen und bis dahin hast deinen nächsten Termin) Du hattest ja nicht gerade geringe Ausgangswerte.
Bei mir könnte sich auch die Linse gedreht haben, was ich aber nicht genauer untersuchen hab lassen, da es mich nicht einschränkt und ich mir die Weit-Tropferei einfach erspart habe. Meine Pupillen sind ungetropft zu klein um die Linsenmarkierungen mit der Spaltlampe zu sehen.
Mir wurde erklärt, dass manche Augen dazu neigen, dass die Linse rotiert. Ist wohl selten, aber kommt vor. Eine Nachrotation sollte auf jeden Fall im Preis inbegriffen sein und dich nichts extra kosten. Das Risiko, dass es danach nicht passt oder die Linse wieder rotiert besteht natürlich immer. Ob du das versuchen willst oder Lasern oder auch die dritte Option mit Hornhautschnitten, dass wiederum wird deine ganz eigene persönliche Entscheidung werden. Es sind alles erneute Eingriffe am Auge und da musst du persönlich entscheiden, wie du dazu stehst. Ich bin gespannt, was du von deinem nächsten Termin berichtest, was dein Arzt vorschlägt, wenn es sich nicht noch einpendelt. Ich drücke dir mal fest die Daumen, dass noch alles gut wird.

VG Luci
Rechts: -4,5 (0,5 überkorrigiert) Cyl. -1,25
Links: -3,25 Cyl. -2,25

nach ICL-OP normalsichtig:
Visus 1,25

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Re: Torische ICL und Resthornhautverkrümmung

Beitrag von qualle » 08.05.2016, 11:20

Hallo Luci!

Danke für deine Antwort!
Mich wundert es auch sehr, dass ich diese Doppelbilder so ausgesprägt wahrnehme. Vor allem eben bei Lichtquellen in der Nacht. Es wundert mich besonders, dass ich es auf beiden Augen in etwa gleich stark wahrnehme, obwohl rechts die HHV nicht so groß ist wie links. Ist eine Dioptrie HHV eigentlich viel? Außerdem finde ich es eigenartig, dass die Doppelbilder auf beiden Seiten vertikal versetzt auftreten, owbohl meine HHV komplett unterschiedliche Achslagen hat.
Leider ist es überhaupt nicht besser geworden. Unter Tags könnte ich mich wohl so irgendwie daran gewöhnen, aber sobald ich etwas lesen muss, wird es anstrengend. Genauso eben nachts. Wenigstens muss ich nicht Autofahren, ich würde mich da momentan gar nicht drüber trauen. Je weiter die Lichtquellen weg sind, umso "doppelter" sind sie und je näher sie kommen, desto näher rücken die Bilder zusammen.
In der Nacht (vielleicht durch die große Dunkelpupille?) wird das Problem immer deutlicher sichtbar als tagsüber.

Ich versuche, mich an die Zeit mit Brille zurück zu erinnern, die ich ja so gut wie nie getragen habe - weil ich einfach grottig damit gesehen habe. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich auch damals so leichte Doppelbilder hatte.
Kann es sein, dass sowas einfach angeboren ist, und gar nicht mal so viel mit der HHV zu tun hat? Mit den Kontaktlinsen hatte ich nie solche Schwierigkeiten, aber nachdem meine Augen da ja immer sozusagen hinter Glas waren, wurden die Doppelbilder vielleicht ausgeglichen? Und ohne Brille war ich zu kurzsichtig, um irgendwelche Doppelbilder in der Ferne wahrnehmen zu können.
Ich hab schon mal Erfahrungsberichte gelesen, wo Betroffene auch erst nach einer OP derartige Probleme hatten, wo sich dann herausgestellt hat, dass das eigentlich ihr "normaler" Seheindruck ist, sie es bisher durch die Kurzsichtigkeit und Korrektur mit Kontaktlinsen nur nicht wahrnehmen konnten.
Wenn ja, was macht man dann am besten dagegen, kann da eine Wavefront Lasik helfen?
Was meint ihr dazu?

Nachdenkliche Grüße
Die Qualle
Prä-OP:
R: Sph -8,25 Cyl -1,75/5° = 0,9
L: Sph -11,00 Cyl -1,75/165° = 0,7

Torische Visian ICL V4c Implantation (23.2.16 in Wien)
Post-OP (9.5.16)
R: Sph 0,00 Cyl -0,75/12° = 1,2
L: Sph 0,00 Cyl -0,75/168° = 1,2

qualle
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Re: Torische ICL und Resthornhautverkrümmung

Beitrag von qualle » 09.05.2016, 17:34

Update Kontrolluntersuchung vom 9.5. (11 Wochen post OP):

Meine Werte sind mittlerweile:
R: Sph: 0,00 Cyl: -0,75/12° = 1,2
L: Sph: 0,00 Cyl: -0,75/168° = 1,2

Sitz der Linsen ist grundsätzlich gut, körpereigene Linsen ungetrübt, Netzhaut sieht gut aus und Augendruck auch. Endothelzellenwerte sind auch sehr gut. Der Arzt war sehr zufrieden damit.

Das heißt, links hat sich die HHV nochmal um eine viertel Dioptrie verringert im Vergleich zum letzten Termin vor 2 Monaten. Mein Arzt meinte, ich würde jetzt wieder so "scharf" sehen wie vor der OP mit Brille (was ja bei meiner Brille nicht wirklich ein Kompliment ist, da ich mit ihr nicht gut klargekommen bin), wobei ich aber subjektiv finde, dass ich um Welten besser sehe als mit Brille vor der OP. Nur nicht so gut wie mit Kontaktlinsen, aber da war ich auch zugegebenermaßen absolut perfekt auskorrigiert.
Mir ist auch definitiv aufgefallen, dass ich diesmal heute beim Sehtest viel mehr lesen konnte als vor zwei Monaten und mir viel leichter getan habe.

Ich habe jetzt auch das OK vom Arzt bekommen, mir eine Brille machen lassen zu "dürfen".
Mein Arzt möchte mit weiteren Maßnahmen trotzdem erneut 2 bis 3 Monate zuwarten, weil es seiner Aussage nach auch schon ein paar Mal vorgekommen ist, dass die Patienten plötzlich Sehstörungen dieser Art von einem auf den anderen Tag nicht mehr wahrnehmen, weil das Gehirn umschaltet. Ja, das wünsch ich mir wirklich... Auch wenn ich nicht ganz daran glauben kann, weil mir diese blöden Doppelbilder in der Nacht quasi ins Gesicht springen.
Er möchte auch vor dem Sommer keine weiteren Korrekturen vornehmen, weil ich dann zB nicht Schwimmen gehen dürfte. Da hat er Recht, ich hab das eigentlich gar nicht so bedacht. Ich gehe so gern Schwimmen, und es würde mir sicher den Sommer vermiesen, wenn ich darauf verzichten müsste. Außerdem könnte es sein, dass sich die HHV nochmal ein wenig zurückbildet (obwohl ich mir als Laie nicht vorstellen kann, dass sich 0,75 dpt zurückbilden).

Auf meine Frage, ob diese restliche HHV von der Rotation der Linsen kommen würde, hat er gesagt, er müsste - um das gut genug beurteilen zu können - die Augen weittropfen, weil er die Markierungen so nicht sehen könnte. Das würde er aber alles erst beim nächsten Kontrolltermin machen, und dann auch nochmal Rücksprache mit meinem Operateur halten, welche Möglichkeit die beste für mich ist.
Hornhautschnitte hat er gar nicht mehr angesprochen, und nur die Option von Nachrotation und Lasern genannt. Ich habe wieder nicht nach dem Kostenpunkt gefragt. Ich will es auch wirklich auf mich zukommen lassen. Nachlasern kostet aber nur mehr die Hälfte vom Normalpreis, das hat er mir vor der OP bereits gesagt.

Ich habe dann noch einmal beschrieben, wie es mir jetzt gehen würde und dass es einfach beim Lesen und Arbeiten anstrengend wäre durch die Doppelbilder, oder besonders in der Nacht. Dann haben wir uns auf eine provisorische Brille geeinigt.
Er hat auch gesagt, viele Menschen empfinden eine leichte HHV nicht als störend, und manche wären eben empfindlicher und es fällt mehr auf. Grundsätzlich hat er mir aber schon geglaubt, dass ich mich trotz aller Vorteile und des guten Ergebnisses nicht ganz wohl fühle.
Ich finde das auch eigentlich sehr positiv, dass er nicht sofort wieder die nächste OP plant oder zur Nachkorrektur drängt. Denn ich denke, jetzt hatte ich 22 Jahre lang eine sehr große Sehschwäche, was sind da schon ein paar Monate. Und was sind 3 Monate nach der OP? Vielleicht müssen die Augen wirklich erst absolut ausheilen, es sieht sicherlich ein halbes Jahr nach der OP schon wieder anders aus. Er hätte mich jetzt so leicht dazu gebracht, einer Nachkorrektur zuzustimmen und mich "über den Tisch zu ziehen", aber zum Glück ist er da überhaupt nicht so. Das ist wirklich keine unnötige Geldmacherei, das finde ich sehr toll.

Mein erster Gang nach dem Arzttermin war also mit dem neuen Brillenrezept zum Optiker. Ich möchte wirklich wieder entspannt Filme mit Untertiteln schauen können, ohne dass die doppelt sind, und ich möchte auch gerne die Straßenlaternen nur ein Mal sehen und nicht zwei Mal. Und wenn ich mir denke, ich könnte im Urlaub die Sterne nicht richtig sehen oder der wunderschöne Sonnenuntergang über dem Atlantik wäre doppelt... das würde mich richtig unglücklich machen.
Also heißt es für die nächsten paar Monate wieder Brille, und auch das nur für anstrengende Tätigkeiten oder Abends beim Fernsehen. Es geht mir auch in der Arbeit definitiv viel besser als anfangs. Ich merke das daran, dass ich verschiedene Dokumente auf der Arbeitsplatte liegen lassen und sie trotzdem gut lesen kann, und anfangs musste ich sie wirklich nehmen und näher an die Augen halten. Also ist das mit der Brille nicht schlimm. War zwar wegen der Entspiegelung teuer und die Optikerin fand die 0,75 Dioptrien "viel" (ich weiß noch immer nicht, ob das jetzt viel ist oder nicht), aber das ist es mir wert.
Und langfristig ist die HHV auch recht einfach korrigierbar. Da wird ja nur noch minimal etwas weggelasert. Es ist auf jeden Fall alles eine kleinere OP als das, was bisher schon hinter mir liegt und das macht mich zuversichtlich.
Und es ist ALLES so wahnsinnig viel besser als vorher. Wenn ich überlege, dass ich seit der OP keinen Staub mehr in den Augen hatte, keinen Schmutz unter den Linsen. Keine Panik, die Linsensachen vergessen zu haben, keine Schmerzen wegen eines Fremdkörpers im Auge. Kein hektisches Suchen nach der Brille im Nachtdienst. Volle Sicht beim Duschen. Absolut kein Gefühl der Hilflosigkeit mehr.
Was sind dagegen leichte Doppelbilder in der Nacht? Was ist dagegen eine "Lesebrille"?

Beruhigtere und zuversichtliche Grüße von der
Qualle
Prä-OP:
R: Sph -8,25 Cyl -1,75/5° = 0,9
L: Sph -11,00 Cyl -1,75/165° = 0,7

Torische Visian ICL V4c Implantation (23.2.16 in Wien)
Post-OP (9.5.16)
R: Sph 0,00 Cyl -0,75/12° = 1,2
L: Sph 0,00 Cyl -0,75/168° = 1,2

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